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Toxische Beziehungen beenden, zurück zum Gold

25.02.2021  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Temporär inflationäre Effekte soll wohl auch ein sogenannter "Neustart" nach den Impfungen haben; hier käme der "Nachholbedarf" zum Tragen. Angesichts der schon jetzt zu beobachtenden, tiefer reichenden Schäden in der Weltwirtschaft, sind solche Effekte allerdings umstritten. Auch China ist ein inflationärer Faktor.

Die "billige Arbeitskraft" des Landes ist inzwischen weniger billig. Zudem sorgen die im Vor-Covid-Handelskrieg verursachten Schäden in den Lieferketten zusammen mit dem aktuellen COVID-Desaster dafür, dass die Preise über die gesamte Lieferkette klettern, und das gibt der Inflation Vortrieb. Doch der naheliegende und reale Inflationsfaktor sind die Zentralbanken. Sie haben die Gelddrucker quasi auf Autopilot geschaltet und treiben die Geldschöpfung in den Wahnsinn.

Preisinflation treibt die Zinsen in die Höhe und erzwingt zusätzliche "Ertragskurvenkontrolle" seitens der Zentralbanken, und das bedeutet nichts anderes als vermehrte Geldschöpfung, einen sinkenden Dollar und, jawohl, anziehende Inflation sowie stark fallende Realverzinsung. Kurz: Die perfekte Umgebung für Gold.

Andere werden einwenden: Jene wahnsinnigen Mengen Zentralbankengeld, die bislang schon geschöpft wurden und in Zukunft noch geschöpft werden, lassen die Geldumlaufgeschwindigkeit eben nicht ansteigen. Diese gedruckten Dollars werden stattdessen von stets liquiditätsdurstigen Repo- und Euro-Dollar-Märkten aufgesogen oder aber in stark aufgeblähten Märkten für Risikoanlagen aufgefangen und eingedämmt. Das trägt jedoch der Tatsache nicht Rechnung, dass sich die Zentralbanken gerade langsam von reinen Gläubigerinstanzen zu Verteiler- bzw. Käuferinstanzen wandeln, welche direkt ETF-Anteile und Wertpapiere ankaufen anstatt bloß "Kredite" zu vergeben.

Wie vor kurzem dargelegt wurde, lassen derartige "Ausgaben" die Umlaufgeschwindigkeit langsam steigen und die inflationären Strömungen folglich erstarken. Die daraus hervorgehenden inflationären Kräfte beginnen - analog zu Hemingways Beschreibung von Armut - "zuerst langsam und dann plötzlich auf einen Schlag". Anstatt sich in akademischen "Inflation-oder-Deflation"-Debatten zu verlieren, muss der gesunde Menschenverstand bemüht werden und die eher verzerrte als akkurate Datenlage in Betracht gezogen werden.

Letztendlich, und unbeschadet der Erhebungsmethoden und Streitargumente bezüglich Inflation, werden die Dollar, Euro, Pfund Sterling und/oder Yen in Ihren Geldbörsen sekündlich entwertet, wenn man sie in physischem Gold misst.

An dieser Stelle wieder das Diagramm, das man nicht oft genug zeigen kann und immer wieder zeigen sollte.

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Wenn man sein Anleihe-Verhältnis nur noch bereut…

Punkt eins: Wegen des geringen, ja kaum erwähnenswerten Wachstums der nationalen Wirtschaftsleistung (sprich BIP) wird das US-Finanzministerium wie gewohnt auf eine "Lösung" zurückgreifen, die stets und ständig bei Schuldenkrisen herangezogen wird; man produziert mehr Schulden. Das bedeutet: In Washington DC werden jetzt mit jeder Minute mehr langlaufende US Treasury Bonds (staatliche Schuldscheine) emittiert.

Immerhin müssen aufgeblähte Haushaltsdefizite ja "beglichen werden" (d.h. Defizitfinanzierung/Kreditaufnahme/sich aus der Klemme "drucken"). Wer möchte aber jetzt Staatsanleihen kaufen, deren Realverzinsung (d.h. deren inflationsbereinigte Rendite) negativ ist? Die kurze Antwort: Immer weniger sachkundige Investoren außerhalb der USA … und deswegen wird die Federal Reserve auch zum Käufer der letzten Instanz werden.

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Uncle Sam wird also keine andere Wahl haben, als seinen unglückseligen Investoren die Standhaftigkeit zu versüßen, indem man ihnen kommende Ertrags- bzw. Zinssteigerungen verspricht. Hach, diese süßen Lügen und kleinen Spielchen einer toxischen Liebe…

Doch dadurch gerät Uncle Sam (und mit ihm der Anleihemarkt) in einen fast schon ulkigen Teufelskreis. Also: EINERSEITS muss Washington DC die Erträge/ Zinsen erhöhen, um andere Anleihekäufer (Dumme) anzuziehen, aber ANDERERSEITS kann sich der Staat diese Fremdkapitalkosten nicht leisten. Das Dilemma wird deutlich, oder?



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