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"Kontrollierte" Zinserträge weisen Richtung Gold

04.03.2021  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Täuschung auf amerikanische Art

Aktuell haben wir auf der ganzen Welt künstliche und recht gefährliche, kursverzerrende Ertragskontrollen (und -kurven).

Schauen wir uns, um ein Beispiel zu nehmen, die Ertragskurve für Uncle Sams U.S. Treasury Bonds an.

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Sehen Sie, wie wenig Rendite der Kauf von US-Schulden bringt?

Man beachte auch: Erst ab Jahr 5 beginnt die Kurve langsam "steiler zu werden". Und wer gerne amerikanische Schuldscheine für die Dauer von 30 Jahren halten will, der bekommt satte 1,93 % Rendite, die - inflationsbereinigt - nur bedeuten, dass man weniger als null Prozent Rendite für drei Jahrzehnte Loyalität zu Amerika bekommt.

Ziemlich beschissen, oder? Fühlen Sie sich jetzt auch ein bisschen "kontrolliert"?

Ach was, es kommt noch schlimmer.

Wenn man die aktuellen Erträge für Anleihen mit Laufzeiten über 10 Jahren verfolgt (blaue Linie oben), wird man auch feststellen, dass die Erträge heute schon höher sind als noch vor einem Jahr (die grüne Linie oben). Uh-oh.

Die steigenden Erträge bedeuten, dass die Anleihepreise am langen Ende der Kurve sinken (um 5%), was ein Indikator dafür ist, dass nicht einmal die Fed die eigenen "Ertragskurvenkontrollen" vollständig unter Kontrolle hat. Zwar ist die Fed in der Lage, die Verzinsung kürzer laufender Anleihen zu bestimmen, die Zinsen länger laufender Anleihen kann sie hingehen nicht fixieren.

Die Erträge solcher Anleihen werden in der Regel noch von tatsächlichen Anleihekäufern bestimmt. Stellen Sie sich das mal vor - echtes Angebot, echte Nachfrage…

Wenn die Nachfragebasis schrumpft (d.h. die Zahl tatsächlicher Käufer), sinken naturgemäß die Anleihepreise; die Erträge und Zinssätze steigen folglich.

Aber erinnern wir uns: Bankrotte Nationen können sich steigende Erträge und steigende Verzinsung nicht leisten. Sie müssen Falschgeld schöpfen, um ihre eigenen Schulden damit aufzukaufen.

Fatalerweise muss Fed-Chef Powell jetzt jede Menge Schulden "aufkaufen" (Billionen über Billionen), was wiederum bedeutet, dass zu diesem Zweck fortwährend ein Haufen Falschgeld geschöpft werden muss (Billionen über Billionen). Falschgeld zu schöpfen, um damit echte Schulden zu finanzieren ist nicht nur eine manipulative Taktik, es ist eine Taktik, die in ihren Grundzügen zum Scheitern verurteilt ist.


Täuschung jetzt weltweit

Fragen Sie doch die Japaner. Seit Jahren wird bei ihnen QE mit EKK gemixt, und der heutige Ertrag einer 10-jährigen japanischen Staatsanleihe liegt bei einer peinlichen Null…

Ja. Null. Ganz offensichtlich.

Tatsächlich kauft die japanische Zentralbank jede Anleihe auf, die vom Staat emittiert wird. Es gibt tatsächlich Tage, an denen nicht ein einziger Trade am Markt für japanische Staatsanleihen gemacht wird.

Das nenne ich jetzt mal Kontrolle.

Aber ist das noch Kapitalismus?, frage ich jetzt in die Runde. Und es ist eine rhetorische Frage.

Andere Zentralbanken in anderen schuldenverwüsteten Ländern gehen genauso verzweifelt vor. Auch diese Länder sind gebunden an eine ebenso verrückte und euphemistisch verbrämte Strategie der "Ertragskurvenkontrolle". In der EU ist Ertragskurvenkontrolle offizielle Politik. In Australien ebenfalls.



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