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Erster minimaler Zuwachs an verfügbarer Geldmenge

18.04.2021  |  Christian Vartian
Die USD- Marktzinsen entschärfen sich stark, aber nicht von selbst:

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sie gehen zurück und daher steigen die Kurse der am Sekundärmarkt (börslichen Markt) notierenden, bereits begebenen Staatsanleihen.

Diese Woche am 15. um genau zu sein stiegen die Kurse stark, die Käufer kamen aus Japan. Das war auch sehr nötig, um den Abfluß an USD nach China zu stoppen und zu kompensieren, welchen Sie hier sehen:

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und zumindest hoffnungsvolleres Kursterritorium zu erreichen, in trockenen Tüchern ist jedoch nichts. Um die derzeit sehr komplexe Situation in etwa zu beschreiben, müssen wir alle 6 Dimensionen betrachten:


1) Primärgeldmenge an USD (gilt auch für EUR)

Die Primärgeldmenge an USD ist seit Januar 2020 massiv von der US- Zentralbank erhöht worden. Manche nennen das "Geld Drucken". Das ist zwar nicht korrekt, denn es handelt sich um Drucken von "Geldbasis" und nicht um Geldmegendrucken, Geld wird dabei jedoch geschaffen, nur eben das Geld, das danach die Basis für weitere Vermehrung vermittels Wirtschaftsaktivität und privatbanklichem (und börslichem- margin-) Kreditmultiplikator darstellt. Das, was Wirtschaftsaktivität und privatbanklicher (und börslichem- margin-) Kreditmultiplikator als Multiple der Geldbasis erzeugt, nur das ist dann die verfügbare Geldmenge.


2) Wirtschaftsaktivität und privatbanklicher (und börslicher- margin-) Kreditmultiplikator (gilt auch für EUR)

Die Wirtschaftsaktivität und der privatbankliche (und börslichem- margin-) Kreditmultiplikator sind seit Januar 2020 massiv eingebrochen.
1&2 stark simplifiziert derzeit:
Vor 2020: 2 x 10 =20
Heute: 4 x 5 = 20


3) Regionale Geldflüsse

Der zweite Chart oben zeigt genau, dass es ohne jede Bewegung der US- Zentralbank an den Leitzinsen zu Anleihenabverkäufen und damit zu Kursrückgängen der US- Staatsanleihen kam. Das ist ein Abfluß von US- Dollar aus dem USD- Raum hin zu den Verkäufern dieser Staatsanleihen (überwiegend China). Das führt in den USA nicht direkt zu einer Erhöhung der Zinsen, sondern sofort zu einer Erhöhung der Renditen (die zunächst nur aussieht wie eine Erhöhung der Zinsen). Da das Geld regional aber abfloß mangelt es an Geld und daher kam dann die Erhöhung der Marktzinsen hinterher.

Nun wurde in der abgelaufenen Woche etwas an Stabilität gewonnen, da durch japanische Käufe von US- Staatsanleihen USD zurück in die USA gebracht wurden.

Die sehr instabile Lage hier zur Dimension 3) vernebelt die Sicht auf das Fazit von 1) und 2): Haben wir jetzt schon mehr M3 als im Januar 2020 oder noch weniger? Wir gaben das Beispiel mit je "20" an, genau messen kann man es erst, wenn 3) sich stabilisiert.


4) Schließungsverlagerungen

Wenn die Regierungen viele Dienstleister schließen (auch der Präsenzhandel ist eine Dienstleistung) wie Urlaube, Hotels, Restaurants, Fitnesscenter usw. aber die Kaufkraft der Bevölkerung nicht um einen Betrag sinkt, welcher den Ausgaben der Bevölkerung für die Dienstleistungen vor derer Schließung entspricht, dann:
  • Kauft man mehr Waren;
  • Kauft diese Dienstleistungen gar nicht, weil man nicht darf;
  • Das führt bei Waren zu einem Überkauf, anfangs mit Teuerung (vor allem Baumaterial, denn da ist ja nichts geschlossen)
  • Während der Preisindex für Dienstleistungen mangels Umsatz stehen bleibt.

→Schließungen führen zur Unbrauchbarkeit von Preisindizes zur Inflationsherleitung.

5) Teuerung

Plötzliche Rückgänge der verfügbaren Mengen an Waren und Leistungen IM VERGLEICH ZUM FREIEN TEIL DER GELDMENGE M3 führen zu einem Absinken der Quote von (Waren und Gütern zusammen) dividiert durch freie M3. Invers bedeutet dieser Bruch eine Zunahme der freien M3 im Vergleich zu (Waren und Gütern zusammen). Letzteres wäre die Definition von Inflation.

Warum TEUERUNG keine Inflation ist, liegt hier aber daran, dass das, was sich bewegt und die Veränderung der Quote auslöst, die stark sinkende Menge an Waren und Gütern zusammen ist und eben nicht die stark steigende freie Geldmenge.


6) Inflation:

Plötzliche Erhöhungen des FREIEN TEILES DER GELDMENGE M3 im Vergleich zu einer eher unveränderten Menge an Waren und Leistungen führen zu einem Anstieg der Quote von freie M3 zu (Waren und Gütern zusammen).

Warum INFLATION keine Teuerung ist, liegt hier aber daran, dass das, was sich bewegt und die Veränderung der Quote auslöst, die Menge an freier M3 ist (hier steigend) und nicht die Menge an Waren und Gütern zusammen (sinkend).

Falls 3) sich stabilisiert, wird Inflation egal ob negativ oder positiv etwas angehoben und weil mehr Geld in den USA ist, das Produzieren leichter und Teuerung daher abgeschwächt.

Die Preisindizes werden dann ein reines Saldo aus 1) bis 6) anzeigen.

Ob der Geldbasismengenersatz durch die Zentralbanken dann schon so groß war, dass echte und typologisch reine Inflation im Vergleich zum Januar 2020 aufgetreten wäre, wird man erst sehen, wenn 3) und 4) sich stabilisieren.


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