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Preisauftrieb nimmt zu - Wirtschaft schwach - Notenbanken gießen Benzin ins Feuer

03.08.2021  |  Markus Blaschzok
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Der Langfristchart sieht sehr schön aus. Wir hatten bereits im letzten Jahr mit dem Ausbruch über 1.000 US-Dollar ein Kaufsignal bis 1.350 US-Dollar gegeben, von wo aus wir mit einer erneuten Korrektur auf 1.000 US-Dollar gerechnet haben. Das war nur ein grobes Szenario, das wir aus der fundamentalen Schwäche am Platinmarkt abgeleitet hatten, doch letztlich exakt so eintraf.

Charttechnisch wurde der Ausbruch über den Widerstand bei 1.000 US-Dollar von den Spekulanten gekauft, worauf es nun einen Pull Back auf den ehemaligen Widerstand gab, der nun als Unterstützung fungiert. Kann dieser sowie der Aufwärtstrend gehalten werden, so wäre dies mittel- bis langfristig bullisch. Es ist gut möglich, dass an dieser Unterstützung industrielle Verbraucher den günstigen Preis nutzen werden, um ihre Lagerbestände aufzustocken und so dazu beitragen, dass der Preis von dort aus erneut ansteigen wird.

Bricht hingegen die Unterstützung bei 1.000$ und somit auch der Aufwärtstrend, so wäre ein Rücksetzer auf 800 US-Dollar bis 860 US-Dollar im schlimmsten Fall denkbar. Danach sollte es im kommenden Jahr einen neuen Anstieg auf 1.350 US-Dollar geben.

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Langfristig zeigt der Chart eine Trendumkehr und ein Ende der langfristigen Abwärtstrends


Das Platin-Palladium-Ratio zeigt, dass Platin in den vergangenen 50 Jahren immer teurer war als Palladium, mit Ausnahme der Jahrtausendwende und aktuell seit 2017. Aktuell wird die Feinunze Palladium historisch einmalig 160 % über dem Preis von Platin gehandelt.

Nach dem WPIC (World Platinum Investment Council) soll die Nachfrage nach Platin aus der Automobilindustrie in diesem Jahr um 25 % zum Vorjahr auf 3 Millionen Unzen ansteigen. Begründet wird dies mit einen Aufholeffekt nach dem Einbruch der Nachfrage im letzten Jahr aufgrund der Lockdowns. Man erwartet daher für dieses Jahr einen 16% höheren Absatz von Neufahrzeugen. Zusätzlich sollen die neuen Euro 6d und die China 6a-Norm für einen Anstieg der Nachfrage sorgen.

Wir sehen in den letzten Jahren in der Industrie eine fortschreitende Substituierung von Palladium durch das günstigere Platin. Der Palladiummarkt ist immer noch eng und solange dies anhält, dürfte dieser Umstand für weiter steigende Preise sorgen, worauf auch die Substitution weiter fortschreiten und letztlich auch zu steigenden Platinpreisen führen wird. Diese Transformation ist ein langsamer Prozess und man schätzt, dass jährlich etwa 1,5 Millionen Unzen Palladium in der Industrie durch Platin ersetzt werden.

Langfristig ist es konsequent logisch und wahrscheinlich, dass die Substitution in der Zukunft zu einem Überangebot bei Palladium und einem Defizit bei Platin führen wird. Das Ratio würde dann wieder ansteigen, wobei Platin das Palladium massiv outperformen dürfte. Würde das Ratio nur zu seinem Durchschnitt der letzten 50 Jahre bei 3 zurückkehren, entspräche dies einer sechsmal besseren Performance von Platin zu Palladium in der Zukunft.

Will man ein langfristig ausgerichtetes Edelmetalldepot auf Sicht von mindestens einer Dekade diversifizieren, so wäre Platin eine Spekulation wert. Da Platin auch zu Gold und Silber historisch günstig ist, wäre es denkbar, dass Platin sogar die monetären Edelmetalle in den kommenden zehn Jahren outperformen könnte. Kurzfristig hat Platin noch mit einem Überangebot zu kämpfen, doch auf Sicht einer Dekade scheint das Risiko begrenzt und die Gewinnchance sehr hoch zu sein, weshalb wir den aktuellen Rücksetzer zum Aufbau langfristiger Positionen nutzen.

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Platin ist aktuell so günstig zu Palladium und Gold wie noch nie zuvor


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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