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Die Everything-Bubble: Zeit zum Abschiednehmen

01.10.2021  |  Egon von Greyerz
- Seite 4 -
Wer ist so dumm, ein solches Risiko einzugehen? Möglicherweise eine Aufwärtsbewegung von 10%…doch dann ein viel sicherer Fall um 90%. Wir reden hier von effektiven Verlusten. Falls wir Hyperinflation bekommen, können Aktien und andere Vermögenspreise nominal durchaus steigen, effektiv fallen sie aber - wenn sie in einer stabilen Kaufkraft, wie beispielsweise Gold, bemessen werden.

Zur Frage von oben: Verwöhnt von zweistelligen Billionen-$-Falschgeldsummen, mit denen die epische Everything-Bubble angeheizt wird, erwartet die gesamte Investment-Welt jetzt, dass es auch in den kommenden Monaten und Jahren genauso weitergehen wird.

Richtig ist, dass noch sehr viel mehr Geld geschöpft werden wird, doch dieses Mal wird es nur sehr geringe Wirkung haben. Stattdessen werden der Dollar, der Euro, der Yen etc. ihren Absturz fortsetzen, den wir seit 1913 schon beobachten können. Sie sind seither um 98%-99% gefallen; und prozentual ähnlich stark seit 1971, als Nixon das Goldfenster schloss.

Der Verlust der finalen 1-2% wird sehr bald beginnen; und mit diesen Verlusten fallen die meisten Währungen auf ihren intrinsischen Wert von NULL. Aber nicht vergessen: Dieser finale Sturz ist ein 100%iger von den heutigen Ständen aus betrachtet.

Man sollte sich wieder in Erinnerung rufen, dass die Bemessung der eigenen Vermögensanlagen in beispielsweise Dollar eine vergebliche Übung in Selbstgefälligkeit ist. Man schmeichelt nur seinen Anlagequalitäten, wenn man die eigene Performance in einer Währung misst, die seit 1971 schon 98% verloren hat und 84% seit 2000.

Wer diese Methode auch noch in den kommenden Jahren anwendet, könnte feststellen, dass das eigene Papiervermögen vielleicht ganz gut aussieht aber - effektiv betrachtet - wertlos ist. Fragen Sie einfach jemand, der in einer hyperinflationären Wirtschaft, wie Jugoslawien, Argentinien oder Venezuela, gelebt hat.

Also: Was ist eine "Dornröschen-Anlage"? Nicht schwer zu erraten. Eine Anlage, die 100 Jahre lang vergessen werden kann, doch wenn sie dann erwacht, wird sie ihre Kaufkraft erhalten haben.


Gold

Falls wir den erwarteten Aktienmarktcrash bekommen, ist es möglich, dass Gold und die Edelmetalle noch etwas weiter korrigieren, wie damals 2008. Anders als heute steckte Gold damals in einer großen Hausse-Bewegung von 250 $ im Jahr 1999 auf 1.000 $ im Jahr 2008. "Schwache Hände" benötigten damals Liquidität vor dem Hintergrund eines Aktienmarktcrashs und einer allumfassenden Bubble.

Gold befindet sich heute seit Jahren in einer Konsolidierung und es gibt derzeit deutlich weniger spekulative Investoren als 2008. Aus diesem Grund würde ich, wenn überhaupt, von einer deutlich kleineren und kürzeren Korrektur ausgehen.

Aber zurück zum Thema Dornröschen: Es gibt ein Investment, das man in aller Sicherheit auch für 100 Jahre zurücklegen kann. Klar, es handelt sich dabei um physisches Gold - sicher verwahrtes natürlich.

Solange man Gold an einem sicheren Ort und in einem sicheren Land lagert, weiß man, dass es seinen REALEN Wert behalten wird - wie schon seit 5.000 Jahren. Ja, es gibt Schwankungen, allerdings zeigt uns die Geschichte, dass Gold nicht nur das einzige Geld ist, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat, sondern auch das einzige Geld, dessen reale Kaufkraft erhalten blieb.

Gold ist heute bei 1.750 $ so UNBELIEBT und UNTERBEWERTET wie 1971 bei 35 $ und wie im Jahr 2000 bei 288 $. Ich werde auch nicht aufhören, den Chart unten zu zeigen - das werde ich erst, wenn diese Situation bereinigt ist.

Das erinnert mich an den römischen Senator Cato während der Punischen Kriege (ca. 150 v. Chr.), der jede seiner Reden vor dem Senat mit "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss." beendete. Am Ende zahlte sich seine Hartnäckigkeit aus, Karthago wurde zerstört.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass Gold es bald schon schaffen wird, die aktuelle Unterbewertung zu bereinigen und auf Stände zu steigen, die sich derzeit kaum jemand vorstellen kann. Das legen technische wie fundamentale Indikatoren ganz klar nah.

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Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen. Gemessen in kollabierendem Papiergeld können Gold und Silber unvorstellbare Höhen erreichen. Folgen Sie den inspirierenden Artikeln von Egon von Greyerz.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 22. September 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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