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Indische Zentralbank sammelt fast unbemerkt große Mengen Gold an

26.10.2021  |  Ronan Manly
Während große einmalige Goldkäufe von Zentralbanken in den Medien viel Aufmerksamkeit erhalten und dasselbe für Zentralbanken gilt, die über einen Zeitraum von zwei oder drei Monaten Goldreserven anhäufen, bleiben größere Goldkäufe von Zentralbanken auf monatlicher Basis - mit Ausnahme der chinesischen und der russischen Zentralbank - in der Regel fast unbemerkt. Ein Paradebeispiel dafür ist die Goldkaufstrategie der indischen Zentralbank, der Reserve Bank of India (RBI), die in den letzten vier Jahren fast unbemerkt zu einem der weltweit größten und beständigsten Goldkäufer unter den Zentralbanken geworden ist.

Von Anfang 2018 bis Ende August 2021 hat die RBI ihre strategischen Goldreserven um unglaubliche 166 Tonnen aufgestockt und hält nun angebliche 724,24 Tonnen Gold, was Indien zum neuntgrößten staatlichen Goldhalter der Welt macht, weit vor den Niederlanden (Platz 10) und in Rufweite Japans (Platz 8). Diese heimliche Goldanhäufung durch den offiziellen indischen Sektor wird jetzt wohl noch deutlicher, da zwei der großen Schwergewichte, die normalerweise auf dem Markt für Goldkäufe der Zentralbanken aktiv sind, nämlich die Zentralbanken Russlands und Chinas, derzeit eine "Pause" einlegen.

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Offiziellen Angaben zufolge hat China (über die People's Bank of China) seine monetären Goldreserven zuletzt im September 2019 aufgestockt, so dass die offizielle Gesamtsumme seither unverändert bei 1.948 Tonnen Gold liegt. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass es weit verbreitete Skepsis über den tatsächlichen Umfang der staatlichen Goldreserven Chinas gibt.

Darüber hinaus hat die Russische Föderation (über die russische Zentralbank) den Kauf von Gold auf dem russischen Inlandsmarkt Ende März 2020 offiziell gestoppt und dies auch offiziell angekündigt. Aufgrund dieser Pause seit März 2020 sind die offiziellen Goldreserven Russlands im Wesentlichen unverändert geblieben, abgesehen von einigen kleinen Anpassungen, und Russland behauptet derzeit, 2.294,5 Tonnen monetäres Gold zu halten. Da diese beiden Goldankaufsgiganten nun offiziell "vom Netz" sind, rücken die Goldankaufsaktivitäten der indischen Zentralbank nun stärker in den Fokus.

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Die Details

Laut dem jüngsten Bericht der indischen Zentralbank über die Devisenreserven vom 16. September 2021 besaß die Zentralbank am 27. August 724,24 Tonnen Gold. Im Vergleich zum gleichen Bericht vom 30. Juli 2021, als die RBI insgesamt 711,18 Tonnen hielt, zeigt dies, dass die RBI ihre Goldreserven im August um 13,06 Tonnen aufgestockt hat.

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Vor August hatte die RBI in fünf Monaten des Jahres 2021 (im Februar, März, Mai, Juni und Juli) bereits insgesamt 34,6 Tonnen Gold gekauft. Rechnet man die 13,06 Tonnen Gold hinzu, die die RBI im August gekauft hat, bedeutet dies, dass die indische Zentralbank im Jahr 2021 bisher 47,66 Tonnen Gold gekauft hat, was auf Jahresbasis 71,5 Tonnen entspräche und mehr wäre als die Goldkäufe von Ungarn (63 Tonnen im März) und Brasilien (62,3 Tonnen im Mai, Juni und Juli).


RBI - Konsistenter Goldkäufer seit 2018

Diese umfangreichen Goldkäufe der indischen Zentralbank im Jahr 2021 sind keine einmalige Angelegenheit und setzen einen Trend fort, der Anfang 2018 begann. Die folgenden Statistiken stammen aus Daten des World Gold Council (WGC) (die ihrerseits auf IWF-Daten beruhen, die jede Zentralbank (auf freiwilliger Basis) an den IWF übermittelt).

Im Jahr 2018 akkumulierte die RBI insgesamt 42,3 Tonnen Gold, wobei die Goldkäufe in jedem der zehn Monate von März bis Dezember 2018 getätigt worden sein sollen. Im darauffolgenden Jahr 2019 war die Zentralbank erneut ein bedeutender Goldkäufer, der in sieben der zwölf Monate (in jedem Monat von Januar bis April und erneut in jedem Monat zwischen Oktober und Dezember) insgesamt um 34,5 Tonnen zulegte.


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