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Rohöl: WTI Future handelt weiter über Widerstandsbollwerk

18.10.2021  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2007 bis heute, bei Kursen von 82,28 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl-Futures für jeden Monat ab.

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Langfristiger Aufwärtstrend erneut etabliert

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der WTI Future weiterhin in einem klaren Aufwärtstrend. Anfang Oktober schafften es die Bullen den WTI-Future klar über das mehrjährige Hoch bei 76,22 vom 01. Juli zu hieven. Damit wurde der bestehende langfristige Aufwärtstrend erneut etabliert.


Widerstandsbereich höchster Qualität überschritten

Neben der Tatsache, dass das Jahreshoch bei 76,22 deutlich überschritten wurde, ist es von noch größerer Bedeutung, dass das schwarze Gold den kaum zu überschätzenden Widerstandsbereich zwischen 75 und 77 überbieten konnte. Solche Ereignisse finden naturgemäß nicht allzu oft statt.

Derartige Widerstände sind keine sinnlosen in den Chart gezeichneten Linien, sondern aus der beobachteten Vergangenheit abgeleitet Zonen hoher Abgabebereitschaft. Ein Markt, der es schafft, Widerstandszonen wie diese zu überwinden, wird es in der Mehrzahl der Fälle fertig bringen weiter zu steigen. In jeder anderen Situation wäre die Abgabebereitschaft der Marktteilnehmer in diesem Bereich zu hoch.


33% Kursanstieg seit Mitte August

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich der Rohöl-Future ebenfalls wieder in einem eindeutigen Aufwärtstrend. Seit Erreichen des Marktwendepunktes bei 62,01 am 20. August legten die Preise des WTI-Futures um mehr als 33% zu. In den letzten beiden Wochen ist die starke Kaufdynamik mit jeweiligen Eröffnungen über dem Vorwochenhoch (Aufwärtsnotierungslücken auf dem Wochenchart) deutlich sichtbar. Trotz dieser "Gaps" sind die entsprechenden Wochenschlusskurse in der Nähe der Wochenhochs.

Mit diesem starken Anstieg hat die Dynamik der letzten Bewegung den kurzfristigen Trend aus technischer Sicht etwas überreizt, so dass eine Konsolidierung oder ein "Pull-Back" an die alten Widerstände aus technischer Sicht wünschenswert wäre, um dem "überkauften" Zustand entgegen zu wirken.

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Wehrmutstropfen Saisonalität

Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.

Im langfristigen saisonalen Vergleich gehört der Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte November statistisch zu den eher schlechten Performern. In den vergangenen 20 Jahren konnten in der Kursentwicklung des Rohöls überwiegend Kursverluste beobachtet werden. Selbst in "guten" Zeiten war der Zuwachs weit geringer, als das Minus in "schlechten" Jahren


Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl spätestens seit November 2020 wieder in einem übergeordneten Aufwärtstrend, dessen Fortsetzung nach aller Erfahrung und allem Lehrbuchwissen viel wahrscheinlicher ist als alle alternativen Szenarien. Durch das Wechselspiel aus technischen Kaufsignalen, kurzfristigen Korrekturen und trendbestätigenden Konsolidierungen hat diese Hausse-Bewegung weiterhin hohe technische Stabilität. Somit bleiben die mittel- bis langfristigen Erfolgsaussichten weiter auf der Kauf-Seite.

Das Überschreiten des Widerstandsbollwerks zwischen 75 und 77 war für die Bullen ein extrem wichtiges Ereignis und löste zusätzliche Kaufbereitschaft aus. Viele Anleger wurden auf dem falschen Fuß erwischt und werden versuchen bei einem "Pull back" an dem Ausbruchspunkt ihre Bestände aufzustocken. Genau deshalb wird der ehemalige bedeutsame Widerstand eine ebenso bedeutsame Unterstützung.

Der nächsthöhere (weniger starke) Widerstandsbereich liegt zwischen 84 und 86, danach bei 91.

Aufgrund des kurz- und mittelfristig "überkauften" Zustandes aufgrund der starken Aufwärtsdynamik der Vorwochen wäre eine Konsolidierung oder ein "Pull-Back" an die ehemaligen Widerstände und jetzigen Unterstützungen technisch wünschenswert.

Kurse unter 75 neutralisieren das mittelfristig positive Chartbild.

Bezogen auf das langfristige Chartbild des Monatscharts würden erst Kurse unter 60 die technische Grundausrichtung verändern.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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