Bisher müssen wir diesen von Hemingway inspirierten Ausdruck 2021 wohl dutzende Male in diesen wöchentlichen Artikel verwendet haben. Doch nun, da die Investmentwelt endlich anfängt zu verstehen, dass Inflation definitiv nicht "vorübergehend" ist, ist es erneut Zeit, ihn zu verwenden. Falls Sie diesen Ausdruck nicht kennen: Er wurde von Ernst Hemingway inspiriert, der, als man ihn danach fragte, wie er bankrott ging, entgegnete: "Allmählich und dann ganz plötzlich." Fast alle Insolvenzen laufen so ab - auch der ausstehende Bankrott der US-Regierung - doch das ist es nicht, mit dem wir uns heute befassen.
Stattdessen handelt diese Diskussion von den Goldpreisen und den Preisentwicklungen im bisherigen Jahr 2021 sowie den kommenden Wochen und Monaten. Wir verbrachten unzählbare Stunden in diesem Jahr mit dem Versuch, zu studieren und zu erklären, warum der Goldpreis auf sein Hoch von 2020 gefallen ist. Der anfängliche Abschwung von 2.100 Dollar war zu erwarten, nachdem der Preis in weniger als fünf Monaten von 1.500 auf 2.100 Dollar gestiegen war.
Doch warum ist der Goldpreis 2021 weiterhin gesunken? Denn schließlich befinden sich die inflationsbereinigten Zinsen auf ihrem niedrigsten Niveau seit Jahrzehnten, und diese "Realzinsen" besitzen eine etwa 95%ige historische Korrelation zum Goldpreis.
Die Antwort findet man in den "Markterwartungen." Alle Märkte sind zukunftsorientiert, und der COMEX-Goldmarkt hat sich 2021 auf das Fed-Narrativ der "vorübergehenden Inflation" fokussiert. Warum ignoriert COMEX-Gold die aktuellen Realzinsen? Weil die üblichen Käufer der COMEX-Goldfutures davon überzeugt sind, dass sich die Realzinsen bald in Richtung null bewegen werden, wenn die Inflation an Stärke verliert. Doch was, wenn das nicht passiert? Was, wenn sie nicht nur "vorübergehend" ist? Was, wenn sich die USA und die Welt auf eine Ära der Stagflation im Stil der 1970er Jahre zubewegen? Was passiert dann?
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