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Inflationsschock - stärkster Anstieg seit 70 Jahren - Gold kämpft um die 1.800 Dollar Marke

20.12.2021  |  Markus Blaschzok
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Im Tageschart sehen wir wie schnell der Preis fiel, nachdem sich der Platinpreis eingekeilt hatte und nach unten ausbrach. Am Septembertief gab es erste Käufer, doch es ist fraglich, ob diese hier einen nochmaligen Abverkauf aufhalten können. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 860 US-Dollar und bei 800 US-Dollar.

An sich wäre der Terminmarkt genügend bereinigt, sodass der Platinpreis durch Spekulanten getrieben ansteigen könnte, doch dafür muss auch der Goldpreis weiter Gas geben über 1.800 US-Dollar.

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Platin fand erst einmal Halt bei 900 US-Dollar


Der Langfristchart sieht hingegen noch besser aus. Wir hatten bereits im letzten Jahr mit dem Ausbruch über 1.000 US-Dollar ein Kaufsignal bis 1.350 US-Dollar gegeben, von wo aus wir mit einer erneuten Korrektur auf 1.000 US-Dollar gerechnet haben. Das war nur ein grobes Szenario, das wir aus der fundamentalen Schwäche am Platinmarkt abgeleitet hatten, doch exakt so eintraf.

Dem Platinpreis gelang es nicht die Unterstützung bei 1.000 US-Dollar zu halten, womit die nächste signifikante Unterstützung bei 800 US-Dollar liegt. Aufgrund der Schwäche am Platinmarkt und einem womöglich final korrigierenden Goldpreis, ist ein Rücksetzer bis dorthin durchaus möglich. Von dort aus wäre eine Trendwende und ein erneuter Preisanstieg denkbar und antizyklische Käufe hätten dort ein gutes CRV.

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Langfristig zeigt der Chart eine Trendumkehr und ein Ende der langfristigen Abwärtstrends


Das Platin-Palladium-Ratio zeigt, dass Platin in den vergangenen 50 Jahren immer teurer war als Palladium, mit Ausnahme der Jahrtausendwende und aktuell seit 2017. Die Feinunze Palladium wird im Moment historisch einmalig 85% über dem Preis von Platin gehandelt.

Wir sehen in den letzten Jahren in der Industrie eine fortschreitende Substituierung von Palladium durch das günstigere Platin. Solange Palladium teurer ist, sollte auch die Substitution weiter fortschreiten und letztlich auch zu steigenden Platinpreisen führen. Diese Transformation ist ein langsamer Prozess und man schätzt, dass jährlich etwa 1,5 Millionen Unzen Palladium in der Industrie durch Platin ersetzt werden.

Langfristig ist es konsequent logisch und wahrscheinlich, dass die Substitution in der Zukunft zu einem Überangebot bei Palladium und einem Defizit bei Platin führen wird. Das Ratio würde dann wieder ansteigen, wobei Platin das Palladium massiv outperformen dürfte. Würde das Ratio nur zu seinem Durchschnitt der letzten 50 Jahre bei 3 zurückkehren, entspräche dies einer sechsmal besseren Performance von Platin zu Palladium in der Zukunft.

Will man ein langfristig ausgerichtetes Edelmetalldepot auf Sicht von mindestens einer Dekade diversifizieren, so wäre Platin eine Spekulation wert, da es nicht nur in Katalysatoren Anwendung findet, sondern in vielen weiteren Industrien und insbesondere in erneuerbaren Energien, wogegen Palladium nur in Katalysatoren für Benzinmotoren genutzt wird.

Da Platin auch zu Gold und Silber historisch günstig ist, wäre es denkbar, dass Platin sogar die monetären Edelmetalle in den kommenden zehn Jahren outperformen könnte. Kurzfristig hat Platin noch mit einem Überangebot zu kämpfen, doch auf Sicht einer Dekade scheint das Risiko begrenzt und die Gewinnchance sehr hoch zu sein, weshalb wir den letzten Rücksetzer zum Aufbau einer neuen langfristigen Positionen nutzen werden.

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Platin ist aktuell so günstig zu Palladium wie noch nie zuvor


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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