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Der Niedergang des Dollars könnte sich beschleunigen

19.01.2022  |  Stefan Gleason
Im vergangenen Jahr hat der "Dollar" der Federal Reserve Note in einem alarmierenden Tempo an Wert verloren, was sich in einem allgemeinen Anstieg des Preisniveaus widerspiegelt. In den Berichten der letzten Woche über den Consumer Price Index und den Producer Price Index wurden diese Inflationsmaße mit 7,0% bzw. 9,7% angegeben. Die Hersteller hatten die Hauptlast des Inflationsanstiegs im Jahr 2021 zu tragen. Das Schlimmste könnte noch auf die Verbraucher zukommen, da die Hersteller ihre Kosten an Groß- und Einzelhändler weitergeben.

Einige Politiker wie Senatorin Elizabeth Warren und andere, deren politische Präferenzen weitgehend für das Inflationsproblem verantwortlich sind, haben sich nun der Inflationsdemagogie zugewandt - sie hetzen gegen die Hersteller, weil sie die Preise erhöhen, und gehen mit Verschwörungstheorien über "Preistreiberei" und Absprachen hausieren. Andere Unterstützer von Präsident Joe Biden, die sich Sorgen um seine sinkenden Zustimmungsraten im Amt machen, versuchen, die Inflation herunterzuspielen.

Die Republikaner versuchen natürlich, die "Bidenflation" als gewinnbringendes politisches Thema im Hinblick auf die Wahlen im Herbst zu nutzen. Sie weisen darauf hin, dass amerikanische Familien im Jahr 2022 durchschnittlich 3.500 Dollar mehr ausgeben müssen, um ihren Lebensstandard halten zu können.

Kaum jemand in Washington will jedoch über den wahren Elefanten im Raum sprechen. Die Politik des leichten Geldes der US-Notenbank in Verbindung mit massiven Almosen und Steuerausgaben - den Haupttreibern der Inflation - wurde sowohl von Republikanern als auch von Demokraten befürwortet. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, wurde von den Republikanern ernannt und bestätigt. Jetzt wurde er von einem Demokraten erneut ernannt. Wahrscheinlich wird er bald für eine weitere Amtszeit mit parteiübergreifender Unterstützung im Senat bestätigt werden.

Verbraucher und Investoren sollten daher mit einer Fortsetzung rechnen. Obwohl die Fed beabsichtigt, die Zinssätze zu erhöhen, wahrscheinlich ab März mit einem kleinen Schritt von einem Viertelpunkt, liegt sie weit hinter der Kurve. Die Zentralbank müsste sofort mit einer massiven Serie von Zinserhöhungen beginnen, um überhaupt die Hoffnung zu haben, den steigenden Preisen in diesem Jahr zuvorzukommen.

Das wird nicht passieren. Die Mächtigen in Washington und an der Wall Street würden das nicht dulden. Die Währung wird weiter an Wert verlieren. Die Frage ist nur, wie schnell. Amerikas Fiatwährung hat im vergangenen Jahr so stark an Kaufkraft verloren wie seit 40 Jahren nicht mehr. Im gleichen Zeitraum hat der US-Dollarindex, der den Wert der Währung im Vergleich zu einem Korb ausländischer Währungen misst, jedoch an Wert gewonnen. Diese anomale Dollar-"Stärke" wurde dadurch verursacht, dass Konkurrenten wie der Euro noch schneller an Wert verloren.

Obwohl Gold kein Bestandteil des Dollarindex ist, verhält es sich oft wie eine Währung. Schließlich handelt es sich um solides Geld, das von Privatpersonen zum Schutz ihres Vermögens und sogar von Zentralbanken als Sicherheit für ihre Reserven gesucht wird. Auf den Papiermärkten drücken Händler vielleicht vorschnell auf den Verkaufsknopf für Gold und Silber, wenn sie einen Anstieg des Dollarindexes sehen.

Das ist einer der Hauptgründe, warum die Edelmetalle im vergangenen Jahr eine unterdurchschnittliche Performance erzielten. Aus demselben Grund könnten Gold und Silber jedoch im Jahr 2022 einen Aufschwung erfahren, wenn der Dollarindex zusammen mit dem Wert der Währung selbst zu sinken beginnt. Der Dollarindex ist letzte Woche gefallen.

Noch wichtiger ist, dass er eine seit Juni letzten Jahres gültige Aufwärtstrendlinie durchbrochen zu haben scheint. Die Dollar-Bären werden auf eine Bestätigung des Durchbruchs beim Handel in dieser Woche warten, wenn es weiter nach unten geht. Dies könnte genau der Katalysator sein, den die Gold- und Silbermärkte brauchen, um nach oben auszubrechen.


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 17. Januar 2022 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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