Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ein globales Geld- und Rohstoffinferno von nuklearen Ausmaßen

11.03.2022  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Die Staatsführungen ignorierten sogar vorsätzlich die Tatsache, dass die Welt unausweichlich auf einen ökonomischen Schulden- und Vermögenswertkollaps zusteuerte. Es ist wohl viel einfacher, die Stühle am Deck des sinkenden Schiffs wieder geradezurücken, als sich mit den echten und ausdrücklich katastrophalen Problemen auseinanderzusetzen.

Putin ist also jetzt Feind Nummer 1 der westlichen Welt. Denn einen Krieg zu beginnen, ist immer inakzeptabel, ganz gleich, wer ihn beginnt. Lindsey Graham, republikanischer US-Senator, meinte jüngst schon, man solle Putin doch umbringen! Zum Glück hielt Boris Johnson davon nicht viel davon und schlug stattdessen vor, Putin solle doch vor dem Internationalen (Straf-)Gerichtshof dafür zur Verantwortung gezogen werden. Nun gut, Kriegsverbrechen bleiben Verbrechen und sollten daher bestraft werden.

Interessant ist aber auch Folgendes: Wenn die USA mit ihren Alliierten grundlos Kriege in Vietnam, Irak, Libyen oder Syrien beginnen, die hunderttausende unschuldige Opfer fordern und das gesellschaftliche Gefüge dieser Länder zerstören, was u.a. auch zu Anarchie führt, dann fordert niemand öffentlich, den Präsidenten der USA oder den Premierminister Großbritanniens dafür zur Rechenschaft zu ziehen.

Wie es aussieht, gab es auf dieser Welt noch nie gleiche Bedingungen für alle.


Inflationssteuerung: Die FED wird es nie schaffen

Dass Inflation zur Hyperinflation wird, war in unserer heutigen, schuldenverseuchten Zeit schon immer klar, auch wenn die Fed und andere westliche Zentralbanken nie begriffen haben, was Inflation eigentlich ist. Genauso wenig hatten sie verstanden, warum ihre falschen und manipulierten Inflationsquoten nicht einmal das Fed-Ziel von 2% erreichen konnten. Jetzt, da die reale US-Inflation bei über 15% (siehe Diagramm unten) liegt, steckt die US-Notenbank in einem neuen Dilemma, das sie völlig unvorbereitet trifft.

Die US-Regierung hatte die Berechnung der Inflationsquoten in ihrem Sinne angepasst. Wäre man bei der in den 1980ern praktizierten Methode geblieben, läge die offizielle Inflation heute bei über 15% (Tendenz steigend).

Open in new window

Jahrelang hatte die US Federal Reserve - mit allen Pferden des Königs und all seinen Mannen - versucht, die Inflation auf 2% zu bekommen. Sie setzten Billionen $ ein und hielten die Zinssätze bei null Prozent, dennoch scheiterten sie und verstanden nicht warum. Obgleich unendliche Mengen Falschgeld erzeugt wurden, bewegte sich die Inflation jahrelang näher an der 0%-Marke als bei 2%. Angesichts einer offiziellen Inflation von 7% und einer realen Quote von ca. 15% weiß die Fed gar nicht mehr wie ihr geschieht. Das spiegelt auch ihre lächerlichen Wortwahl wider - Stichwort "vorübergehende" Inflation.

Dann kam die schnelle Kehrtwende bei der Federal Reserve, um zu sehen, ob sich die Inflation vielleicht um 5 Prozentpunkte (viel wahrscheinlicher aber um 13) auf 2% senken (und nicht "treiben") lässt.

Die US-Notenbank kriegt es nie hin. Und viele von uns wissen das längst.

Gäbe es unter den US-Notenbankern ein fundiertes Verständnis für die Österreichische Wirtschaftsschule, und nicht für den untergegangenen Keynesianismus, dann würden diese wissen, dass die reale Inflationsquote vom Geldmengenwachstum abhängig ist und nicht von obsoleten Verbraucherpreismodell.


Auf Basis des Geldmengenwachstums liegt US-Inflation jetzt bei 19%

Schauen wir uns jetzt das Geldmengenwachstum an. Seit 1971 ist die Geldmenge M2 um jährlich 7% gestiegen. 7% bedeuten, dass sich die Preise alle 10 Jahre verdoppeln. Das Ziel der US-Notenbank ist also vielmehr 100% Gesamtinflation über 10 Jahre - und keine 2% pro Jahr.

Open in new window

Wie man im Chart oben sieht, begann im März 2020 jedoch die exponentielle Phase; seither wächst M2 mit jährlich 19%. Das bedeutet eine Verdoppelung der Preise alle 3,8 Jahre. Da das Geldangebot mit 19% pro Jahr wächst, liegt die Inflation somit - unseren österreichischen Freunden folgend - auch bei 19%. Und das war noch vor der Ukrainekrise! Doch aktuell werden große Mengen explosiven Treibstoffs in das globale Inflationsfeuer gekippt.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"