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Bitcoin - Erleichterungsrally im Sommer?

14.07.2022  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Mit dem klaren Bruch der Unterstützung um 37.500 USD verschärfte sich der Abverkauf im Crypto-Sektor ab Anfang Mai dramatisch und die Bitcoin-Notierungen stürzten innerhalb von nur einer Woche bis auf 25.400 USD in die Tiefe. Trotz der bereits zu diesem Zeitpunkt stark überverkauften Lage gelang im Anschluss jedoch nur eine zaghafte Erholung bzw. Gegenbewegung, welche bereits bei 32.375 USD ihr Ende fand.

Ab dem 6. Juni gingen die Bären wieder direkt in den Angriffsmodus über und drückten die Bitcoin-Kurse innerhalb von nur 12 Tagen bis auf 17.600 USD und damit auf den tiefsten Stand seit dem Dezember 2020. Im Anschluss an diesen Crash kommen die Preise erneut nur sehr langsam und zaghaft auf die Beine. Bislang gelang lediglich eine Erholung bis auf 22.400 USD. Unterm Strich hat der Bitcoin von seinem Allzeithoch um 69.000 USD am 10.November 2021 in der Spitze zwischenzeitlich fast 75% verloren.

Ethereum (-81,9%) und die größeren Altcoins wie Solana (-90%), Polygon (-89,2%), Chainlink (-89,6%), Cardano (-87%) wurden noch deutlich heftiger abgestraft. Die kleineren Altcoins haben fast alle durch die Bank 90 - 99% verloren.

Insgesamt ist der Krypto-Sektor nach der brutalen Pleite-Welle (Lunar, Celsius, Three Arrows Capital, Voyager Digital, BlockFi, Babel Finance etc.) schwer angeschlagen. Die chaotischen Turbulenzen haben innerhalb weniger Monate mehr als 2 Billionen USD Marktkapitalisierung vernichtet und tausende von Arbeitsplätzen gekostet. Ein Ende der Bereinigung ist auf Grund der undurchsichtigen Verflechtungen innerhalb der Branche und der Vielzahl an betrügerischen Spekulanten bzw. unerfahrenen Spielern noch nicht absehbar.

Wenn die Preise von Vermögenswerten einbrechen oder eine Gegenpartei einen massiven Kredit nicht mehr bedienen kann, klaffen in den Bilanzen der Kreditgeber riesige Löcher. Die Rest-Verwertung von Sicherheiten führt dann dazu, dass noch mehr Kredite fällig werden, was zu einer weiteren Verwertung von Sicherheiten führt. Zahlreiche Handelsplätze haben in den letzten Wochen daher die Abhebungen der Nutzer begrenzt oder gesperrt, wodurch die Liquidität weiter ausgetrocknet ist.

Kleinanleger, die diesen Kreditgebern vertraut hatten, um ihr Vermögen zu schützen bzw. um insbesondere hohe Rendite zu erzielen, haben teilweise alles verloren. Hinzu kommt die Angst vor einer globalen Rezession begleitet von der schlimmsten Inflation seit mehr als 40 Jahren. Trotz der gewaltigen Verluste könnte das Ende des Sturms daher noch nicht gesehen worden sein.


2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

a. Wochenchart: Erholungschancen überwiegen

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Bitcoin in USD, Wochenchart vom 13. Juli 2022. Quelle: Tradingview


Seit etwas mehr als acht Monate befindet sich der Bitcoin in einer harten Korrektur. Neben einer etwas ausgedehnteren Erholung im Februar und März hatten die Bullen kaum etwas an Gegenwehr zu bieten. Auch die 10-jährige Aufwärtstrendlinie (dunkelgrün) war letztlich ein leichtes Spiel für die Bären. Nun klammern sich die Notierungen an die mittlere Trendlinie des übergeordneten Aufwärtstrendkanals. Diese bildet zusammen mit dem völlig überverkauften Stochastik Oszillator also auch der Zone um das vorherigen Allzeithochs um 20.000 USD eine gewisse Unterstützung, die momentan zu halten scheint.

Insgesamt ist der Wochenchart zwar zunächst noch bärisch, die Chancen auf eine Erholung überwiegen aber das düstere Bild. Wie wir aus der Vergangenheit wissen, können Bärenmarkt-Rallys beim Bitcoin extrem ausfallen. Realistische Erholungsziele liegen bei ca. 25.400 USD sowie 29.750 USD.


b. Tageschart: Bollinger Bänder ziehen sich zusammmen

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Bitcoin in USD, Tageschart vom 13. Juli 2022. Quelle: Tradingview



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