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Den Goldzyklus verstehen

16.08.2022  |  Jordan Roy-Byrne
Reguläre Leser sind nun schon mit den fundamentalen Treibern des Goldes und dem Einfluss des Aktienmarktes vertraut. Rückläufige oder negative Realzinsen sind ein fundamentaler Treiber für Gold und üblicherweise ein Nebenprodukt eines schwachen Aktienmarktes und einer wirtschaftlichen Rezession. Doch heute möchte ich mich auf den größeren Goldzyklus fokussieren und wann es abliefert und seine beste Leistung erbringt. Außerdem, und wichtiger noch, hat der Goldzyklus wichtige Folgen für die Goldbergbauunternehmen.

In den letzten Jahrzehnten gab es drei Goldzyklen. Von 2001 bis 2007, von 2008 bis 2011 und von 2018 bis 2020. Die Zyklen verlaufen um Aktienbärenmärkte und/oder Rezessionen. Üblicherweise, jedoch nicht immer, fängt Gold an, Risikovermögenswerte (Aktien, Rohstoffe, Währungen) während eines Abschwungs zu übertreffen. Dies geht typischerweise starker nominaler Performance sowie starker Outperformance der Goldbergbauunternehmen voraus. Der Wendepunkt, nominal betrachtet, tritt auf, wenn die Fed ihre Politik ändert und eine Lockerung beginnt. RC markiert im unteren Chart die erste Zinssenkung des jeweiligen Zyklus:

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Im aktuellen Zyklus übertrifft Gold den Aktienmarkt und hat gerade angefangen, die Rohstoffe zu übertreffen. Der Aktienmarkt wird letztlich entscheiden, ob wir einen weiteren ausgemachten Goldzyklus verzeichnen oder nicht. Weitere Schwäche im Aktienmarkt sowie innerhalb der Wirtschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Politik ändert. Je schlimmer sich die Wirtschaft entwickelt und je niedriger der Aktienmarkt, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Fed-Zinssenkungen.

Die größten Entwicklungen in Gold fanden während dieser Kehrtwenden statt und, wichtiger noch, während der größten Entwicklungen der Goldbergbauunternehmen. Das ist die Zeit, in der Gold die Inputkosten der Bergbauunternehmen stark übertrifft. Gold fängt an, seinen grundlegenden Glanz zu verlieren, wenn die Wirtschaftsexpansion an Fahrt aufnimmt, sich die Rohstoffpreise erholt haben und die Fed anfangen kann, die Zinsen zu heben.

Natürlich fasst dies nicht jeden Zyklus zusammen, doch man kann die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Schwäche, der Outperformance des Goldes und die politischen Änderungen durch die Fed verstehen. Dieser Fed-Zyklus ist inflationär und brauchte spezielle Straffung. Der Unterschied zwischen dem heutigen und den damaligen Goldzyklen der 1970er Jahre ist die Tatsache, dass wir bisher keine ausgemachte Rezession und steigende Arbeitslosigkeit erreicht haben. Doch, wie in den meisten Szenarien, werden eine Rezession und niedrigere Tiefs im Aktienmarkt der Katalysator für den kommenden Goldzyklus sein.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 13. August 2022 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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