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Goldene Sinnsuche in der nächsten sinnlosen Bankenkrise

21.03.2023  |  Matt Piepenburg
- Seite 2 -
Sanierung der geprellten Opfer?

Technisch betrachtet können Banken ironischerweise gar nicht "banca rotta" gehen. So plant Silvergate letztlich eine Entschädigung aller Einleger und sichtet im Rahmen des Liquidierungsprozesses gerade die eigenen Aktivposten. Hmmm. Viel Glück damit.

Die SVB hingegen hatte zu lange mit einer freiwilligen Liquidierung gewartet. Sie wurde stattdessen von der FDIC übernommen, die sich jetzt als Zwangsverwalter um die Veräußerung der Vermögenswerte kümmert, damit die Investoreneinlagen nach und nach aus den anfallenden Erlösen getilgt werden können.

Darüber hinaus "sichert" die FDIC Investoreneinlagen bis zu einer Höhe von 250.000 $ ab, was der überwiegenden Mehrheit der SVB-Einlagen (95,5%) nicht hilft, da diese gar nicht unter die sogenannte Absicherung fallen.


Ansteckungseffekte?

Ungeachtet der Schäden, die Silvergate-/ SVB-Einleger erlitten haben, breitet sich die Angst inzwischen auch auf den allgemeinen Bankensektor (Großbanken bis Regionalbanken) aus, was Ende letzter Woche zu den erwarteten Selloffs führte und die unausweichliche Frage auf den Tisch bringt, die da lautet: Ist das wieder ein Lehman-Moment?

Aktuell sprechen wir noch von Bankruns und nicht von Bankenpleiten à la 2008, bei denen es um massive Derivate-Positionen und schlechte Kredite ging. Kurzum: Wir haben es nicht (zumindest noch nicht) mit einer 2008-ähnlichen Bankenkrise zu tun.

Dennoch, und darüber berichteten wir unzählige Male, ist das Bankenwesen nach 2008 nach wie vor massiv überhebelt, und auch massiv belastet von Giftmüll – auch bekannt als COMEX und Derivatemarkt.

Jeden Tag gibt es andere Schlagzeilen.

So wurde gerade, diesmal in New York, die Signature Bank durch New Yorker Aufsichtsbehörden geschlossen.


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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der Matterhorn Asset Management AG
Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der VON GREYERZ AG

„Unserer aktuellen politischen und finanziellen Landschaft mangelt es gefährlich an Offenheit und ehrlichem Realismus in Bezug auf untragbare Schuldenstände und gescheiterte Geldpolitiken. Angesichts dieser historischen und globalen Schuldenkrise sind und bleiben bewusste Währungsabwertungen und pro-inflationäre Maßnahmen die neue Norm, trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen. In einem so offen verzerrten Hintergrund fungiert Gold als Versicherung für offen sterbende Währungen.“


Hochsicherheitstresoranlagen in den Schweizer Alpen, in Zürich, in Singapur und in Dubai.





Die US-Notenbank kündigte daraufhin übers Wochenende an, sie werde die Einleger entschädigen, was dem Eingeständnis eines weiteren Bad-Bank-Bailouts durch die Federal Reserve gleichkommt. Dies geschieht im Rahmen eines 25 Mrd. $ schweren "Bank Term Funding Programm", abgekürzt BTFP. Ein Akronym, das Erinnerungen an die Zeiten von TARP (2009) weckt …

Solche Rettungsmaßnahmen lassen auch die Wahrscheinlichkeit weiter US-Leitzinserhöhungen im Jahr 2023 ein klein wenig sinken; schon jetzt wird BTFP von Wall-Street-Tradern in “Buy The F***ing Pivot.” umbenannt.

Seit Monaten schreibe ich, dass Powells QT-Plan nur solange aufgehen wird, bis etwas unweigerlich aus den Angeln gerät. Und allem Anschein nach ist dieser Tag, wie erwartet, gekommen.

Nicht wenige empfehlen jetzt, dass der BTFP-Finanzierungsrahmen von derzeit 25 Mrd. $ auf mindestens 2 Bill. $ ausgeweitet werden müsse, damit sich weitere Bankenrisiken absichern ließen.


Frühe Prognose

Auf Grundlage der aktuellen Verhältnisse und Daten können wir schon jetzt beginnen, bestimmte objektive und frühzeitige Schlussfolgerungen zu ziehen.

1. Die Risikokapitalmengen, die in den Technologiesektor fließen, werden deutlich ausgedünnt, wovor wir in den letzten 2 Jahren immer wieder gewarnt hatten.

2. SVB-Einleger könnten letztendlich einen Teil oder größere Teile ihrer Gelder im Verlauf der Zeit zurückbekommen, sobald die Vermögenswerte der Bank (US-Staatsanleihen, Kredite etc.) von der FDIC veräußert worden sind. Trotz meiner sehr, sehr geringen Meinung von Bankenaufsichtsbehörden war die SVB – anders als die FTX – zumindest reguliert.

3. Was eine Großkrise im gesamten Bankenwesen angeht: Aktuell ist es noch etwas zu früh, um zu sagen, ob die lokal wuchernden Geschwüre auch auf alle anderen Banken jeglicher Couleur überspringen werden. Trotzdem haben wir in unseren Artikeln über Bankenrisiken immer unverblümt aufgezeigt, dass das Bankenwesen an sich alles andere als sicher ist.


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