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Technische Basismetall-Trends 4

07.11.2007  |  Scott Wright
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Die Preisbewegungen von Zink verwirren mich also aus mehreren Gründen. Erstens wurde die inverse Korrelation mit den LME-Lagerbeständen kürzlich durchbrochen. Zweitens hat sich ein überwiegend bärisches Chart-Muster entwickelt. Zum Glück sind in Wirklichkeit die Fundamentaldaten immer stärker als technische Nuancen.

Der Zink-Bullenmarkt ist noch nicht zu Ende. Es herrscht immer noch ein riesiges ökonomisches Ungleichgewicht im Zinkhandel. Obwohl es schwer ist, das Verhalten von Zink im Falle eines Einbruchs der Märkte zu erfassen, da es immer noch beim vierfachen Preis im Vergleich zum Beginn seines Bullenmarktes handelt, sollte es letztendlich nach oben weitergehen. Es wird interessant zu beobachten, in welche Richtung sich Zink nun im nächsten Schritt bewegt.

Obwohl diese Basismetalle nun viele Gemeinsamkeiten haben, was ihre Fundamentaldaten und technischen Trends betrifft, gibt es auch gewisse Unterschiede. Wir befinden uns tatsächlich in einem Basismetall-Bullenmarkt, aber jedes dieser Metalle verfolgt dabei seine individuelle und einzigartige Entwicklung. Einzigartig ist dabei allerdings eine eher vorsichtige Beschreibung des brutalen Bullenmarktes von Nickel.

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Der Nickel-Bullenmarkt begann eigentlich Ende 2001. Von seinem damaligen Tief bei $2 bis zu seinem Hoch vom Mai 2007 bei über 24 $ war Nickel um etwas mehr als 1.100% gestiegen. Schon an der Spitze der Basismetall-Rallye von Ende 2004 bis Anfang 2005 war Nickel mit mehr als 300% stärker gestiegen als die anderen Metalle.

So wie die anderen Basismetalle hatte auch Nickel seinen Bullenmarkt in eher geordneten Bahnen begonnen. Da der Nickelmarkt kleiner ist als jener der anderen Basismetalle, kann jede Veränderung in den Fundamentaldaten oder an der spekulativen Front zu schnellen Preisbewegungen in beide Richtungen führen. Die Bewegungen innerhalb des Aufwärtstrends während der ersten paar Jahre des Nickel-Bullenmarktes waren also durchaus etwas volatiler als es auf diesem Chart erscheint.

Die Volatilität im Jahr 2005 war aber nichts im Vergleich zu dem, was in den darauffolgenden Jahren passierte. In den letzten beiden Jahren erlebte Nickel eine Achterbahnfahrt, bei der selbst einem kampferprobten Spekulanten etwas mulmig werden könnte. Diese wilde Fahrt von Nickel ist auf der rechten Seite dieses Charts in einer erstaunlichen Dolch-Formation deutlich zu erkennen.

Außerdem stellt die Entwicklung des Nickelpreises den Inbegriff einer inversen Preisbewegung zur Veränderung der Lagerbestände dar. Etwa zur gleichen Zeit, als Nickel Ende 2005 sein Tief bei 5,22 $ erreichte, begannen die LME-Nickelbestände zu sinken. In nur sechs Monaten gingen diese um 89% auf ein gefährliches Tief von 4.000t zurück. Diese entspricht nur etwa einem Tag des weltweiten Verbrauchs. Nach dem freien Fall der Lagerbestände flachte deren Kurve auf diesem niedrigen Niveau ab und konnte sich erst fast ein Jahr später im Mai wieder erholen. Die Nickelproduktion konnte mit der Nachfrage ganz einfach nicht Schritt halten.

Zu dieser Zeit erlebte Nickel einen unglaublichen Aufschwung über 386 Handelstage, in dem sein Preis um 370% anstieg. Die Nickel-Lagerbestände waren derart niedrig, dass sich in seinem Preis ein enormer Risikoaufschlag niederschlug. Sogar die hartgesottensten Spekulanten blickten ehrfürchtig auf Nickelpreise von über 20 $. Als sich danach die Fundamentaldaten veränderten, gab es nur wenige Käufer für das Nickel, das die Spekulanten wieder auf den Markt warfen.

Im Mai begann ein Anstieg der LME-Nickelbestände, der das Metall auf sein Preisniveau von Anfang 2006 zurückwarf. Das Ergebnis dieser Erholung der Lagerbestände ist auf dem Chart des Nickelpreises deutlich zu erkennen. Wie schon erwähnt überwiegten die Verkäufe die Käufe und es kam zu einem harten Crash des Nickelpreises. Ein großer Teil der Gewinne aus seinem Aufschwung ging in einem Ausverkauf über 63 Handelstage verloren, in dem der Nickelpreis um mehr als die Hälfte einbrach.

Der Ausverkauf führte zum Tief im August, seitdem sich Nickel scheinbar stabilisiert hat. Heute handelt das Metall im Bereich von 14 $, was immer noch weit über dem Preis zu Beginn seines Bullenmarktes liegt und einen Anstieg um 600% seit seinem Tief von 2001 entspricht. Sogar nach seiner letzten starken Korrektur glaube ich, dass Nickel sich immer noch in seinem Bullenmarkt befindet. Ich werde nun die LME-Lagerbestände sicherlich genau beobachten, um den Bereich zu kennen, in dem der Nickelmarkt wirklich sensibel ist.

Wie bereits oben erwähnt, gibt es tatsächlich einige individuelle Unterschiede im Bereich der Basismetalle, aber sie zeigen auch viele Gemeinsamkeiten aus strategischer Perspektive. Eine dieser Gemeinsamkeiten ist, dass die Basismetalle im Verlauf des letzten Jahres Korrekturen und Konsolidierungen erlebten. Dies gilt für alle Metalle außer Blei. Blei erhielt diese Nachricht offensichtlich nicht und erlebte ein Jahr voll großzügiger Gewinne.




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