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Gold, Öl & Globale Währungen am Wendepunkt

11.05.2023  |  Matt Piepenburg
Im Folgenden beschäftigen wir uns mit Mathematik, Geschichte und dem aktuellen Ölsektor vor dem Hintergrund einer globalen Schuldenkrise, damit sich Währungs- und Goldmarktentwicklungen besser vorhersagen lassen, ohne die Tarotkarten bemühen zu müssen.


In die Zukunft sehen: Mathe vs. Glaskugel

Wer nach vorne blickt, braucht sich nur die Entwicklung der Zahlen (Mathematik) anzuschauen, um zu relativ klaren Vorhersagen zu gelangen, ohne dabei schwachsinnige Glaskugelprognosen zu riskieren.

Dass die simple (wie entsetzliche) Realität der US-Verschuldungsstände solches Vorausdenken zu einer fast schon kinderleichten Übung macht, überrascht dabei nicht.


Die Öl-Frage: Ist Anti-Schiefer Anti-Amerikanisch?

Auch wenn ich bei Themen wie Ölhandel oder Umweltpolitik der extremen Linken in den USA nicht so flüssig bin wie andere, so habe ich doch in früheren Artikeln darauf hingewiesen, dass die Anti-Schieferölpolitik der aktuellen US-Regierung durchaus Züge von (diskutablen?) Umweltgehabe hat, während die Mathematik, Geschichte und Wissenschaft des nationalen aber auch globalen Denkens außen vor gelassen wird.

(Doch auch hier: Das gesamte "woke" Fiasko der heutigen US-Politik scheint sich auf einem Kreuzzug zu befinden, um Dinge wie Mathe, Geschichte und Wissenschaft zu canceln, weshalb kontextuelles oder globales Denken in den markant-verkürzten Wahlparolen keinen Platz hat.)

Doch Öl ist und bleibt entscheidend.

Im breiteren Kontext makroökonomischer Themen betrachtet, die wir seit Jahren verfolgen – nämlich Schulden, Währungen, Inflation, Gold, eine ausweglose US-Notenbank und ein waffenfähig gemachter USD – zeigt sich, dass die heutigen und zukünftigen Trends schon jetzt in Bewegung sind.

Mit Blick auf die endlose Debatte über Klimaerwärmung, schmetterlingsfreundliche Energiepolitik und die simple Realität, dass fossile Brennstoffe eher Bestandteil als Bedrohung unseres Planeten sind, bin ich sicherlich nicht derjenige, der diese Fragen hier beantworten oder lösen kann.

Die Deutschen (mit ihren solargetriebenen Ideen in einem sehr sonnenarmen Teil Europas) kapieren es sicherlich nicht… tatsächlich beziehen sie sogar einen großen Teil ihrer (Nuklear-)Energie aus Frankreich und sind jetzt sogar gezwungen, Kohle zu verbrennen, um über den Winter zu kommen.

Mir bleibt an dieser Stelle also nichts weiteres übrig, als einige objektive Fakten anzubringen und ein paar unverblümte Fragen aufzuwerfen.


Ölpolitik

Biden, das scheint so ziemlich jedem klar, hat in der US-Politik nicht das Sagen. Das ist ein gruseliger Fakt. Noch gruseliger ist aber, genau zu bestimmen, wer hier eigentlich das Sagen hat. Auch hier habe ich keine Antwort.

Hätte er aber das Sagen, wäre es ganz lustig zu wissen, wie er nur davon ausgehen konnte, dass Saudi-Arabien ihn und seine peinlichen Bitten um saudische Produktionsausweitungen (zur merklichen Senkung der US-Energiepreisinflation) willkommen heißen würde, nachdem er zuvor öffentlich erklärt hatte, dass er Saudi-Arabien als Pariastaat betrachte… Wir alle erinnern uns an den peinlichen Faustcheck mit dem Kronprinzen.

Unterdessen verbringen die Saudis deutlich mehr Zeit mit den Chinesen und dem Iran…

Auch würden wir liebend gerne eine Erklärung des Weißen Hauses hören, warum man in Washington davon ausgeht, dass eine Erhöhung der US-Schieferölproduktion eine Senkung der Energieinflation bewirken könnte, da man doch zeitgleich versucht, die amerikanische Ölproduktion auf gesetzlichem Wege aus der Welt zu schaffen.

Darüber hinaus sollte man die Amerikaner und US-Politiker, die die hohen Energiepreise satt haben, auch gerne wieder daran erinnern, dass der überwiegende Teil der hohen Tankstellenpreise auf das Konto der Steuerabgaben pro Gallone geht und nicht auf das der saudischen Produktionsdrosslungen.

Doch ich schweife ab..


Ölmathematik

Beim aktuellen Niveau der Ölförderung und -exploration in den USA werden sich die Vereinigten Staaten (laut Angaben ihrer Dallas-Fed) auf eine jährliche Energiepreisinflation von 8% – 10% einlassen müssen, damit die Lichter der nationalen Ölindustrie bei kostendeckender Förderung nicht ganz ausgehen.

Im Kontext einer öffentlichen US-Verschuldung von mehr als 31 Bill. $ bedeuten derart konservative Inflationsquoten bei den Öl-/Treibstoffpreisen, dass sich Uncle Sams Möglichkeit, die ständig steigenden öffentlichen Schuldenlasten gegenzufinanzieren, um jährlich mindestens 8% – 10% abschwächen wird, und das zu einem Zeitpunkt in der amerikanischen Geschichte, wo Uncle Sam jede erdenkliche Hilfe, aber keine Schwäche, braucht.


Inflation mit Inflation bekämpfen, und Schulden mit Schulden?

Als einzige "Lösung" für diese aufgeblähten Schuldenlasten kommt dann natürlich nur der monetäre Mausklicker im Hauptquartier der US-Notenbank in Frage. Als desolaten (aber inzwischen versteinerten) "Lösungsansatz" für das Problem der Ölpreisinflation wird die Federal Reserve also den allgemein inflationär wirkenden Ansatz wählen: Mehr Falschgeld produzieren, um eine Inflationskrise noch "falscher" zu therapieren.


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