Trotz aller Bekundungen der Notenbanken, die Geldentwertung in absehbarer Zeit wieder auf 2% p. a. begrenzen zu können, spricht allerdings einiges dafür, dass diese dauerhaft erhöht bleiben wird. Schließlich wird jede noch so restriktive Geldpolitik nicht nur durch eine anhaltend sehr expansive Fiskalpolitik konterkariert (die US-Regierung fährt mit ca. zwei Billionen USD gerade ihr drittgrößtes Haushaltsdefizit der Geschichte ein), sondern auch durch eine Rekordverschuldung der Unternehmen, die ihre gestiegenen Kreditkosten preistreibend auf die Verbraucher abwälzen müssen.
Als weiterer Preistreiber wirkt aber auch die immer mehr an Tempo gewinnende Deglobalisierung, was in diesem Zusammenhang ein vor allem aus geopolitischen Gründen wieder kräftig anziehender Ölpreis dokumentiert.
Auch wenn ein steigender US-Dollar (10-Monatshoch) und die auf ein 16-Jahreshoch gestiegenen US-Renditen im September deutlich Druck auf den Goldpreis ausübten, zeigte sich dieser trotzdem robust, notiert er doch nur gut 10% unter seinem Höchststand. Wir rechnen weiter damit, dass es in den nächsten Jahren im »Best-case-Szenario« zu einer Stagflation kommen wird, ein Umfeld, in dem Anleihen und Aktien eher schlecht und Edelmetalle bzw. Rohstoffe (bei aller Volatilität) eher stark performen sollten – ganz so wie in den 1970-er Jahren.
Hinweis Redaktion: Volker Schnabel ist Referent (am Freitag, den 10.11.) auf unseren neuen Veranstaltung "Forum ONE", die die "Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse" nach 18 Jahren ablöst. Das Event findet am 9. und 10. November 2023 in München statt.
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