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Gold überspringt 900er Marke!

14.01.2008  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölmarkt zeigte sich zum Wochenausklang von seiner schwachen Seite. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI fiel am Freitag um knapp 2 USD auf unter 93 USD. Technisch gesehen befindet sich der Ölpreis nun am Scheideweg: Ein Bruch des seit September bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrends bei 92 USD könnte zur Bildung eines Doppeltops führen. Dies könnte aufgrund der hohen Anzahl technisch-orientierter Trader im Ölmarkt gefährlich für den Ölpreis werden und eine Korrektur bis 80 USD einleiten. Die negative Stimmung an den Aktienmärkten sowie die Befürchtung, dass sich auch das Wachstum in China, nach einem rückläufigen Wachstum der Geldmenge, reduzieren könnte, lässt die Argumente der Ölbullen ins Hintertreffen geraten. Die Spekulanten scheinen weiterhin auf einen steigenden Ölpreis zu setzen. So weitete sich die Netto-Longposition der Großspekulanten per 4. Januar im Wochenvergleich um 7,7 Tsd. Kontrakte auf 94,9 Tsd. Kontrakte aus. Der Wert stammt jedoch von einem Tag nach dem Erreichen des Allzeithochs von 100,09 USD.

Wir rechnen damit, dass sich in den letzten Handelstagen das spekulative Interesse bereits wieder reduzierte. Der CEO des französischen Ölkonzerns Total sagte nach einem Treffen mit dem saudischen König, dass Saudi-Arabien, der größte Ölproduzenten der Welt, mehr produzieren und alles mögliche unternehmen sollte, um den Anstieg der Treibstoffpreise zu reduzieren. Wir erwarten in den nächsten Tagen eine Fortsetzung der Bewegung in Richtung 90 USD. Die Netto-Shortposition der Großspekulanten reduzierte sich im Wochenvergleich um 7,2 Tsd. Kontrakte auf 94,1 Tsd. Kontrakte, befindet sich damit aber weiterhin auf einem Extremwert.


Edelmetalle

Der Goldpreis setzte am Freitag seine Rallye weiter fort und durchbrach heute Morgen mit Unterstützung eines schwächeren US-Dollars, der Wechselkurs EUR/USD sprang um 50 Cent nach oben, die magische Schallmauer von 900 USD. Die Dynamik ist derzeit so stark, dass der Goldpreis in den kommenden Tagen durchaus weiter zulegen sollte. Aufgrund des massiven Anstieges in kurzer Zeit könnte es jedoch relativ bald zu einer Korrektur bis 860 USD kommen. Die Netto-Longposition der Großspekulanten am Goldmarkt erhöhte sich im Wochenvergleich um 6 Tsd. Kontrakte auf 205,4 Tsd. Kontrakte. Der Goldaktienindex HUI bestätigte zu Wochenschluss mit einem neuen Allzeithoch und sehr hohen Handelsvolumen bei den Blue-Chips die Aufwärtsbewegung des Goldpreises und das nach wie vor große Interesse seitens der Anleger. Unserer Meinung nach ist die aktuelle Lage bei Gold sehr gut mit dem Ölmarkt im November vergleichbar, als der Markt nach dem Bruch der 90er Marke zielgerichtet auf 100 USD zustrebte.

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Am Silbermarkt erhöhten sich die Netto-Longposition der Großspekulanten im Wochenvergleich um 6 Tsd. Kontrakte auf 41 Tsd. Kontrakte und stiegen damit erstmals seit März 2007 wieder über 40 Tsd. Kontrakte. Der gestiegene Preis für Silber hat jedoch die Nachfrage aus Indien stark gebremst. Laut lokaler Händlerangaben dürfte die Nachfrage der Endkonsumenten vor dem hinduistischen Makar Sankranti Fest, vor dem traditionell die Silbernachfrage steigt, sehr gering sein. Wir bleiben aufgrund des hohen Anlegerinteresses sowie guten Momentums für Silber weiterhin positiv gestimmt.


Industriemetalle

Die Arbeiter von Grupo Mexiko SAB, dem größten Bergbaukonzern des Landes, kehrten am Samstag zur Arbeit an der Cananea-Mine, der größten Kupfermine des Landes, zurück, nachdem ein Arbeitsgericht den seit fünf Monaten anhaltenden Streik für illegal erklärte. Seit dem Beginn des Streiks am 30. Juli hat Grupo Mexiko knapp 600 Mio. USD an Umsatz eingebüßt. Die Anordnung des Gerichts betrifft die Streiks in der San Martin-Zinkmine und Taxco-Silber des Unternehmens nicht.

Sambia, der größte afrikanische Kupferproduzent, wird neue Steuern auf variable Gewinne bzw. Windfall-Profits einführen, welche sowohl in Zeiten der hohen als auch niedrigen Kupferpreise angewandt werden sollten. Das Land plant den effektiven Steuersatz von 31,7% auf 47% zu erhöhen. Die höheren Steuern könnten die Investitionen in dem Land beschneiden.

First Quantum Minerals, ein kanadischer Kupferproduzent in Afrika, versucht die Exporte aus der Demokratischen Republik Kongo wieder aufzunehmen, nachdem diese vor mehr als sechs Wochen wegen eines Streits mit der lokalen Regierung gestoppt wurden. Das Land, welches über die größten Kupferreserven weltweit verfügt, möchte den Anteil des im Inland verarbeiteten Metalls erhöhen. Eingriffe von Staaten könnten, wie auch Streiks, weiterhin zu einer geringeren Ausweitung der Produktion bei den Industriemetallen führen. Die Kupferpreise stiegen heute Morgen in Asien, nachdem die Importe von China, dem weltgrößten Verbraucher, ein 8-Monatshoch erreicht hatten.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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