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Deutschland: Schwacher Außenhandel belastet Wirtschaft

26.02.2025  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,0501 (05:42 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0457 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 156,88. EUR-CHF oszilliert bei 0,9386.


Märkte: US-Tech-Aktien unter Druck

An den Finanzmärkten gab es mehrere wenig korrelierte Entwicklungen. US-Tech-Aktien standen unter Verkaufsdruck. Das lastete auf dem S&P 500. Auch der Nikkei verlor. Dagegen waren Europas Aktienmärkte zum US-Handelsschluss freundlicher, ebenso die Märkte in Fernost ex Nikkei. Rentenmärkte lieferten Entspannung. Sowohl in den USA als auch in Deutschland sanken die Renditen leicht. Zudem gab es eine "Liquiditätspräferenz". Die nicht korrelierten Anlagen Bitcoin (Tief 86.300 USD), aber auch Gold (Tief bei 2,895 USD) und Silber (Tief 31,35 USD) sanken zwischenzeitlich massiv, um sich im Verlauf von den Tagestiefstständen partiell zu erholen.

Geopolitisch kam es tendenziell zu Entspannungen. Washington und Kiew stehen laut Insidern vor dem Abschluss eines Rohstoffabkommens. Damit holen sich die USA Kosten ihres Ukraine-Konflikts zurück (und die EU?). Europa fremdelt derweil weiter mit dem potentiellen Frieden und steht faktisch vor der vollen Kostenübernahme in haushaltstechnisch kritischer Zeit. Hat man in Europa dann noch Willen und Mittel, um die massiven eigenen Probleme angemessen zu lösen?

Das Datenpotpourri war durchwachsen. In den USA brach der Index des Verbrauchervertrauens ein, Kfz-Neuzulassungen (J) waren in Europa wenig erbaulich. Die Nachrichtenlage aus D bleibt prekär (u.a. Bundesbank mit historischem Verlust, DIHK-Umfrage prekär, reale Bauaufträge).

Aktienmärkte: Late Dax +0,93%, EuroStoxx 50 +0,71%, S&P 500 -0,98%, Dow Jones +0,02%, US Tech 100 -1,77%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:57 Uhr: Nikkei (Japan) -1,07%, CSI 300 (China) +0,13%, Hangseng (Hongkong) +2,54%, Sensex (Indien) +0,20% und Kospi (Südkorea) +0,17%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,45% (Vortag 2,47%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,33% (Vortag 4,37%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0027) stieg leicht gegenüber dem USD im Tagesvergleich und testet das Widerstandsfeld bei 1.0500 – 30 (Tageshoch bisher 1,0524). Gold (-22,40 USD) und Silber (-0,60 USD) gaben gegenüber dem USD nach. Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 88.700 (05:59 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt sich ein Rückgang im Tagesvergleich um 3.300 USD.


Deutschland: Schwacher Außenhandel belastet Wirtschaft

Schwache Exporte haben die Wirtschaft im 4. Quartal 2024 schrumpfen lassen. Das BIP sank laut Statistischem Bundesamt von Oktober bis Dezember um 0,2% sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich.

Quartalsvergleich: Während die privaten und staatlichen Konsumausgaben im Herbst zulegten, verlor der Außenhandel an Fahrt. Die Exporte sanken um 2,2% zum Vorquartal und damit so stark wie zuletzt im Frühjahr des Corona-Jahres 2020, während die Importe um 0,5% stiegen.Damit bremste der Außenhandel das Wirtschaftswachstum um 1,2%. Leichte Impulse kamen von den Konsumausgaben der Verbraucher, die um 0,1% stiegen. Der Staatskonsum nahm um 0,4% zu. Die Investitionen in Ausrüstungen sanken um 0,3%. Das war der fünfte Rückgang in Folge (Kapitalstock!).

Der Blick nach vorne: 2024 schrumpfte Europas größte Volkswirtschaft um 0,2%, nachdem sie 2023 ein Minus von 0,3% auswies. Zwei Rezessionsjahre in Folge gab es zuletzt 2002/03. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet für 2025 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1% und die Deutsche Industrie und Handelskammer unterstellt einen Rückgang um 0,5%. Käme es so, wäre dies die längste Konjunkturflaute in der Geschichte der Bundesrepublik.

Kommentar: Es sind die fehlenden positiven Rahmendaten mit der Folge des Verlusts der Konkurrenzfähigkeit. Dabei geht es vorrangig um das Thema Energie (Sicherheit und Preise). Adressiert die kommende Regierung diese Themen? Die Antwort lautet "nein". Wir haben eine export- und importseitiges Geschäftsmodell (existentiell!). Wurde das unter Scholz interessenorientiert gepflegt? Die Antwort lautet "nein"!

Sitzen Herr Merz & Co. Bezüglich der wichtigsten Wirtschaftspartner USA, China und Russland auf oder zwischen den Stühlen? Die Antwort lautet "zwischen". Tut uns das gut? Die Antwort lautet „nein“! Kann man hier Politik? Wie lautet Ihre Antwort?




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