John Williams: Die Schwäche der US-Wirtschaft
John Williams, Gründer von Shadow Government Statistics, spricht mit Palisades Gold über die aktuelle Wirtschafts- und Inflationssituation unter der Trump-Regierung. Williams weist auf die Diskrepanz zwischen dem Optimismus der Märkte und der zugrunde liegenden wirtschaftlichen Schwäche hin und betont, dass das BIP-Wachstum zwar stark erscheint, wichtige Indikatoren wie die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion und der Wohnungsbau im Jahresvergleich jedoch hinterherhinken oder negativ sind. Er kritisiert die Berichtsmethoden der Regierung und argumentiert, dass Messgrößen wie das BIP und der Verbraucherpreisindex manipuliert werden, um die Inflation herunterzuspielen und die wirtschaftliche Gesundheit aufzublähen. Williams weist zum Beispiel darauf hin, dass der Verbraucherpreisindex (CPI) seit den 1980er Jahren neu definiert wurde, um die berichteten Inflationsraten um etwa 8 Prozentpunkte zu senken. Diese Manipulation verschleiert den tatsächlichen Anstieg der Lebenshaltungskosten, der sich vor allem bei den Wohnkosten bemerkbar macht, erklärt der Experte. Williams geht auch auf die Rolle der US-Notenbank ein und stellt fest, dass ihr Hauptaugenmerk auf der Aufrechterhaltung der Bankenstabilität und nicht auf der Kontrolle der Inflation oder des Wirtschaftswachstums liegt. Trotz der Bemühungen, die Liquidität zu reduzieren, bleibe die Geldmenge übermäßig hoch, was den Inflationsdruck anheizt. Er warnt davor, dass dies zu einer Hyperinflation und einem möglichen Wertverlust des Dollars führen könnte, wobei Gold als Schlüsselindikator für diese Risiken dient.
Für die Zukunft prognostiziert Williams eine anhaltende Inflation und wirtschaftliche Stagnation mit der Möglichkeit eines Marktcrashs oder einer tieferen Rezession im nächsten Jahr. Er betont, wie wichtig es ist, die Inflation anhand alternativer Messgrößen wie dem Goldpreis zu verstehen, die die tatsächliche Wirtschaftslage genauer widerspiegeln als die offiziellen Berichte.
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