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Rezessionswarnzeichen blinken rot, das Verbrauchervertrauen bricht ein

20.03.2025  |  Frank Holmes
Die Anleger versuchen verzweifelt, das Hin und Her um die Zölle von Präsident Donald Trump, die nächsten Schritte der Federal Reserve und die allgemeine geopolitische Unsicherheit in der Welt zu verstehen. Der S&P 500 hat seine erste Korrektur seit Oktober 2023 erlebt und ist von seinem jüngsten Höchststand um 10% gefallen. In der Zwischenzeit ist der Goldpreis auf ein Rekordniveau gestiegen und hat zum ersten Mal die Marke von 3.000 Dollar je Unze überschritten.

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Die Schlagzeilen schreien an einem Tag "Rezession!" und am nächsten Tag "Starker Arbeitsmarkt!". Wie sollten Anleger bei so viel Lärm reagieren?


Zölle, Ungewissheit und gemischte wirtschaftliche Signale

Die handelspolitische Unsicherheit ist derzeit eine der größten Triebkräfte für die Märkte. An einem Tag führt Trump neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China ein und lässt die Märkte fallen. Am nächsten Tag nimmt er sie wieder zurück. Diese Art von Hin und Her erschwert den Unternehmen die Planung, wie eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter CEOs zeigt. Mit Blick auf die nächsten 12 Monate sank der Geschäftsoptimismus der CEOs in diesem Monat auf 4,99, ein Rückgang von 28% gegenüber Januar und der niedrigste Stand seit dem Frühjahr 2020, als die Pandemie die Weltwirtschaft lahmlegte.

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Es geht aber nicht nur um die Zölle. Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind durchwachsen. Das Verbrauchervertrauen sank in diesem Monat auf den niedrigsten Stand seit November 2022, wie die University of Michigan mitteilte. Die Einzelhandelsumsätze gingen im Februar zurück, die Bauausgaben sanken und die Produktionstätigkeit ging zurück. Der Arbeitsmarkt bleibt jedoch stark, mit einer historisch niedrigen Arbeitslosigkeit und steigenden Löhnen. Einige Volkswirtschaftler sind überzeugt, dass eine Rezession vor der Tür steht. So prognostiziert das GDPNow-Modell der Atlanta Fed, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal um 2,4% schrumpfen wird. Das Modell der Atlanta Fed signalisiert einen BIP-Rückgang im ersten Quartal

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PIMCO sieht die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA im Jahr 2025 bei 35%, im vergangenen Dezember waren es nur 15%. JPMorgan schätzt die Wahrscheinlichkeit auf 40% und warnt, dass Trumps Handelspolitik das Ansehen Amerikas als globales Investitionsziel beeinträchtigen könnte. Andererseits argumentieren einige Analysten, dass die Befürchtungen eines Abschwungs übertrieben sind. So berichtet FactSet, dass weniger S&P-500-Unternehmen in ihren jüngsten Gewinnmitteilungen von einer "Rezession" sprachen als jemals zuvor seit Anfang 2018. Schon verwirrt?


Der kluge Investor durchschaut den Lärm

Wenn man mit gemischten Botschaften konfrontiert wird, ist es leicht, sich von kurzfristigen Marktschwankungen leiten zu lassen. Aber die Geschichte lehrt uns, dass Korrekturen ein normaler Bestandteil des Investierens sind. Die Märkte bewegen sich nicht geradlinig, und Abschwünge bieten oft Kaufgelegenheiten für diejenigen, die einen kühlen Kopf bewahren.

Werfen Sie einen Blick auf Hedgefonds. Ein Teil der jüngsten Marktschwäche hat möglicherweise nicht einmal mit der Wirtschaft zu tun, sondern mit den Aktionen der quantitativ orientierten Hedgefonds. Laut Nikolaus Panigirtzoglou, Stratege bei JPMorgan, haben Hedgefonds, die sich auf den quantitativen Aktienmarkt und den Telekommunikationssektor spezialisiert haben, ihr Aktienengagement im Februar aggressiv reduziert und damit den Verkaufsdruck auf den Markt erhöht. Das ist kein fundamentales Problem, sondern ein technisches.

Die Märkte können kurzfristig aus allen möglichen Gründen schwanken, die nichts mit der Realwirtschaft zu tun haben. Und vergessen wir nicht die Fed. Die Inflation mag zwar immer noch ein Grund zur Sorge sein, aber viele Anleger gehen davon aus, dass die Zentralbank die Zinsen noch in diesem Jahr senken wird. Historisch gesehen sind Zinssenkungen gut für Aktien und großartig für Gold.


Warum ich glaube, dass Gold in Ihr Portfolio gehört

In Zeiten wie diesen kehre ich immer wieder zu einem meiner wichtigsten Anlageprinzipien zurück: der goldenen 10%-Regel. Ich empfehle Anlegern, 10% ihres Portfolios in Gold zu halten - 5% in physischem Gold (Barren, Münzen, Schmuck) und 5% in hochwertigen Goldbergbauaktien oder ETFs. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Strategie sowohl Stabilität als auch Aufwärtspotenzial in volatilen Märkten bietet.

Gold ist auf einem Höhenflug und hat Rekordhöhen erreicht. Und warum? Weil es in der Ungewissheit gedeiht. Wenn die Anleger nicht wissen, was sie glauben sollen - wenn die Märkte korrigieren, die Inflationssorgen anhalten und die geopolitischen Risiken eskalieren -, dann glänzt Gold in der Regel. Zentralbanken auf der ganzen Welt kaufen Gold in einem noch nie dagewesenen Tempo auf, was ein klares Zeichen dafür ist, dass große Institutionen es als Wertaufbewahrungsmittel inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen betrachten.

Goldbergbauaktien bieten unterdessen eine Hebelwirkung auf den Goldpreis, wie ich letzte Woche Liz Claman von Fox Business erklärte. Während das Metall selbst gestiegen ist, sind viele Goldbergbauunternehmen im Vergleich zu historischen Trends nach wie vor unterbewertet. Ich glaube, dass dies eine attraktive Gelegenheit für Anleger darstellt, die am Aufwärtstrend des Goldes teilhaben wollen.


Halten Sie an Ihren langfristigen Zielen fest

Wenn Sie sich lange genug mit den Märkten beschäftigt haben, wissen Sie, dass Korrekturen kommen und gehen. Der S&P 500 hat im Laufe der Jahre Dutzende von Korrekturen erlebt, und dennoch erreicht er immer wieder neue Höchststände. In Panik zu geraten und emotionale Anlageentscheidungen zu treffen, ist einer der größten Fehler, die ein Anleger machen kann. Das Gleiche gilt für Gold. Wenn Sie noch nicht über eine Allokation verfügen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, damit zu beginnen. Bleiben Sie auf Kurs und nutzen Sie Markttiefs, um Ihre Position aufzustocken.

Als Anleger ist es nicht unsere Aufgabe, die nächste Marktbewegung vorherzusagen, sondern ein widerstandsfähiges Portfolio aufzubauen, das jedem Sturm standhält. Das bedeutet, das Rauschen zu durchbrechen, sich auf langfristige Trends zu konzentrieren und sicherzustellen, dass Sie in Sachwerten wie Gold investiert sind, die sich in der Vergangenheit als Absicherung gegen Unsicherheit erwiesen haben.


© Frank Holmes
U. S. Global Investors



Der Artikel wurde am 17. März 2025 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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