Hubert Moolman: Gold und Systemzusammenbruch
23.03.2025
Das US-Dollarbanksystem befindet sich inmitten eines Bank-Runs mit den Maßnahmen, die ich hier erläutern werde. Seit der Einführung des Goldstandards 1879 in Amerika konnte der US-Dollar innerhalb des Bankensystems direkt gegen Gold eingetauscht werden. Dies galt auch nach der Gründung der Federal Reserve und bis zu ihrer Abschaffung für die Bürger im Jahr 1933. In einem solchen System ist der tatsächliche Goldbestand des Bankensystems (die tatsächliche Geldbasis) im Vergleich zu den Goldzertifikaten (Papierdollar, die jedoch als Geldbasis gemessen werden), mit denen Gold eingelöst werden kann, ein wichtiger Maßstab dafür, wie gut das Bankensystem kapitalisiert ist.Wenn die ausgegebenen Goldzertifikate (Papierdollar) weitaus mehr als das tatsächliche Gold (echte Geldbasis) im Bankensystem ausmachen, ist das System unterkapitalisiert, was bedeutet, dass das Ausfallrisiko steigt. In einem solchen Fall würde man darauf drängen, die Zertifikate (Papierdollar) bei den Banken gegen Gold einzulösen. Obwohl diese Möglichkeit für die Bürger nach 1933 nicht mehr bestand, konnten sie ihre Goldzertifikate (US-Dollar) immer noch gegen andere Sachwerte wie Silber, Land oder andere Dinge eintauschen. Es bestand also immer die Möglichkeit, auszusteigen, weil die Währung unverhältnismäßig stark entwertet war.
Die Höhe der Golddeckung im US-Dollarbanksystem war unter anderem ein wesentlicher Grund dafür, dass der US-Dollar zur Weltreservewährung wurde. Als das Bretton-Woods-Abkommen geschlossen wurde, lag die Golddeckung bei 78,8% (was angesichts des historischen Niveaus vor der Durchführungsverordnung von 1933 immer noch recht respektabel ist).
Mit anderen Worten: Als das Bretton-Woods-Abkommen geschlossen wurde, betrug die offizielle monetäre Basis, d. h. die ausgegebenen US-Dollar, 26,927 Milliarden Dollar (was etwa 769 Millionen Unzen Gold entspricht). Das US-Gold (die tatsächliche monetäre Basis) betrug damals 606 Millionen Unzen Gold (im Wert von 21,21 Milliarden Dollar). Jeder Dollar war also zu 78,8% durch tatsächliches Gold im Besitz des Federal Reserve Bankensystems gedeckt.
Die USA hatten eine beherrschende Stellung inne, da sie (relativ gesehen) über ein gut kapitalisiertes Bankensystem verfügten, den größten Goldvorrat besaßen und eine Schlüsselrolle im Krieg und bei dessen Ende spielten. Dies (der Grad der Goldkapitalisierung) ist ein Teil der "DNS" des US-Dollar und ist sogar noch relevant, nachdem Nixon 1971 die direkte Konvertierbarkeit in Gold aufhob.
Wenn der US-Dollar zu sehr entwertet wird oder aufgrund eines Krieges oder des Risikos eines Diebstahls (man denke an Russland) nicht mehr vertrauenswürdig ist, könnten die Staaten stattdessen natürlich auf einen Vermögenswert wie Gold als Reserve zurückgreifen (was sie bereits tun). Solange der Dollar noch einen Wert hat, kann er gegen Gold eingetauscht werden, um das Risiko einer Entwertung der Währung zu vermeiden. Das bedeutet, dass die Situation heute praktisch dieselbe ist wie vor 1971, als Gold noch direkt eingetauscht werden konnte. Nachstehend ein langfristiger Chart (macrotrends.net) von Gold im Verhältnis zur US-Geldbasis:

Im Januar 1934 wurde der Goldpreis von 20 Dollar auf 35 Dollar je Unze aufgewertet (in Wirklichkeit wurde jedoch der US-Dollar abgewertet, um ihn an den Marktpreis des Goldes anzupassen). Diese Aufwertung führte dazu, dass die Golddeckung der Goldzertifikate (Papierdollar, aber gemessen als Geldbasis) auf über 98% und später sogar noch höher anstieg. Als also das Bankensystem der Federal Reserve praktisch vollständig kapitalisiert war (über 98%), zeigt dieser Chart, dass der Goldpreis im Verhältnis zur Geldbasis oder zu den als Geldbasis gemessenen Papierdollar zu diesem Zeitpunkt einen Höchststand erreichte.
Diese starke Position wurde genutzt, um die Kreditvergabe durch die Ausgabe von viel mehr Papierdollar im Verhältnis zum Goldpreis in den nächsten 36,583 Jahren stark zu erhöhen. Mit anderen Worten, es handelte sich um den typischen Trick des Mindestreserve-Bankwesens, bei dem der Bankier oder Goldschmied mehr Dollar oder Goldzertifikate ausgab, als Gold vorhanden war. Dieser Trend, die Goldzertifikate im Verhältnis zum Goldpreis zu erhöhen, setzte sich bis August 1970 fort, als weitere Erhöhungen der Goldzertifikate oder Dollar nicht möglich waren, ohne dass der Goldpreis noch stärker anstieg als die erhöhten Dollar oder Goldzertifikate.
Mit anderen Worten: Der Markt hat die Entwertung aufgefangen, und die Nachfrage nach Gold ist gestiegen, um die Auswirkungen der Entwertung auszugleichen. Bald darauf sah sich Nixon gezwungen, die direkte Konvertierbarkeit des Dollar zu beenden, da er so deutlich unterdotiert war mit Gold. In den folgenden neun Jahren wertete der Markt den US-Dollar ab, bis seine Golddeckung durch Goldzertifikate (besser bekannt als Papierdollar) wieder die 100%-Marke erreichte und im Januar 1980 sogar noch höher lag.
Auch dieser Chart zeigt, dass der Goldpreis im Verhältnis zur Geldbasis bzw. zu den Papierdollar, die als Geldbasis gemessen werden, einen Höchststand erreichte, als das US-Bankensystem voll kapitalisiert war (über 100%). Sobald das US-Dollarbanksystem also wieder vollständig durch Gold kapitalisiert war (dank der viel höheren Preise), konnten sie eine weitere Runde von stark steigenden Krediten einleiten. Interessant ist dabei die Tatsache, dass sie die Goldzertifikate oder Dollars etwa 36 Jahre lang wieder erhöhen konnten, ohne dass der Goldpreis noch stärker anstieg als die erhöhten Dollar oder Goldzertifikate.
Im November 2015 hatte der Markt die Entwertung wieder eingeholt, und die Nachfrage nach Gold war gestiegen, um die Auswirkungen der Entwertung auszugleichen. Seitdem ist der Goldpreis schneller gestiegen als die Geldbasis, und das trotz aller massiven Konjunkturprogramme, die seither aufgelegt wurden (einschließlich derjenigen für 2020). Der entscheidende Teil dieser Flucht in physisches Gold steht noch bevor.
© Hubert Moolman
Der Artikel wurde am 19. März 2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.