Mohamed El-Erian: Goldrally sollte Washington alarmieren
22.03.2025 | Redaktion
Nach Ansicht von Mohamed El-Erian, ehemaliger CEO von PIMCO und derzeit Präsident des Queens' College in Cambridge, ist der jüngste Anstieg des Goldpreises ein wichtiger Indikator dafür, dass die Dominanz des US-Dollars auf den internationalen Märkten abnehmen könnte, heißt es bei Kitco News. In einem Interview mit Bloomberg betonte er, dass der Dollar zwar die wichtigste Reservewährung bleibe, es aber einen klaren Trend zur Diversifizierung weg vom Dollar gebe, da Investoren ihr Vermögen zunehmend in Alternativen wie Gold und Kryptowährungen investierten. El-Erian ist der Ansicht, dass diese Verschiebung in Washington Alarm auslösen sollte, da der steigende Wert des Goldes darauf hindeute, dass die historischen Korrelationen mit dem Dollar gebrochen werden, was auf tiefere Probleme hinsichtlich der internationalen Stellung der Währung hindeute.El-Erian wies darauf hin, dass sich die institutionelle Akzeptanz von Kryptowährungen in den letzten zwei Jahren deutlich verändert habe. Verschiedene Sektoren – Haushalte, Unternehmen und Staatsfonds – bemühen sich aktiv um eine Diversifizierung weg von US-zentrierten Investitionen. Er erklärte: "Keine andere Währung und kein anderes Zahlungssystem ist in der Lage oder willens, den Dollar aus dem Zentrum des Systems zu verdrängen, und der Diversifizierung der Reserven sind praktische Grenzen gesetzt. Aber es werden immer mehr kleine Röhren gebaut, um diesen Kern zu umgehen, und eine wachsende Zahl von Ländern ist daran interessiert und beteiligt sich zunehmend daran". Dies könnte den Einfluss des Dollars und damit die Fähigkeit der USA, globale Entwicklungen zu beeinflussen, untergraben und Risiken für die nationale Sicherheit mit sich bringen, meinte er weiter.
Abschließend forderte El-Erian die westlichen Regierungen auf, dieses Phänomen ernst zu nehmen und zu erkennen, dass es noch eine Chance für eine Kurskorrektur gebe, auch wenn die Zeit dränge. Die Auswirkungen einer weiteren Diversifizierung weg vom Dollar könnten tiefgreifend sein, die grundlegende Dynamik der globalen Wirtschaftslandschaft verändern und eine strategische Reaktion der politischen Entscheidungsträger erfordern.
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