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Technische Analyse zu Platin: Rezession dürfte Platinpreis belasten

27.03.2025  |  Markus Blaschzok
Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Daten für Platin vom 21. März

Der Platinpreis stieg zur Vorwoche um 34$, wofür die Spekulanten mit 2,5 Tsd. Kontrakten Long gingen. Das zeigt insgesamt eine neutrale Wochenentwicklung. Der COT-Index fiel dabei von 45 auf 40 Punkte, und auch der COT-Index zum Open Interest adjustiert sank leicht, von 43 auf 38 Punkte.

Interessant ist der Vergleich zum Vormonat, denn hier zeigt sich eine leichte Stärke, was ein wenig überrascht.

Insgesamt befinden sich die Terminmarktdaten weiterhin im neutralen Bereich und bieten aktuell weder eine gute Long- noch eine gute Short-Chance.

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Mit einem COT-Index OI von 40 Punkten ist Platin leicht bärisch


Kurzfristige Technische Analyse

In den vergangenen Wochen hat sich das Bild am Platinmarkt kaum gewandelt. Während der Goldpreis zuletzt wieder zulegen konnte und sogar die Marke von 3.000 US-Dollar übersprang, verharrte Platin weiterhin auf seinem bisherigen Niveau. Interessanterweise hat Platin im vergangenen Jahr nicht von der Aufwärtsbewegung des Goldes profitiert. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es im Zuge einer möglichen Goldpreiskorrektur, besonders in einem deflationären Rezessionsszenario, mit nach unten gezogen wird.

Seit über einem Jahr bewegt sich der Platinpreis innerhalb einer äußerst engen Spanne von rund 150 US-Dollar. Diese Seitwärtsphase hat Tradern nur sehr begrenzt Gelegenheiten geboten. Wie der folgende Chart zeigt, gab es in den Jahren zuvor gute Signale im Swing-Trading, sowohl auf steigende als auch auf fallende Preise.

Seit dem Beginn des Goldrallye vor mehr als einem Jahr sind solche Setups jedoch Mangelware. Lediglich Daytrader konnten vereinzelt von kurzfristigen Bewegungen profitieren. Ohne einen klaren Marktvorteil (Edge), steht man auf mittelfristige Sicht besser an der Seitenlinie und wartet ab. Im Daytrading habe ich im vergangenen Jahr regelmäßig geraten, die Hochpunkte im Platinmarkt für Short-Trades zu nutzen, doch ein gutes Setup für mittelfristige Trades gab es bislang nicht.

Der Preis bleibt weiterhin zwischen einem Aufwärtstrend bei 900 US-Dollar und einem Abwärtstrend bei etwa 1.050 US-Dollar eingekeilt. Eine schon lange erwartete wirtschaftliche Abschwächung – inzwischen auch vermehrt Thema in den Medien – könnte den Platinpreis massiv belasten. Andererseits könnten geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken einen Ausbruch über die aktuelle Spanne hinaus forcieren.

Erst bei einem spekulativ getriebenen weiteren Anstieg könnte sich eine Short-Chance bieten – oder alternativ eine Long-Chance bei einem deutlichen Einbruch. Aber im aktuellen Umfeld lohnt es sich nicht, die enge Handelsspanne aktiv zu traden, da die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Trade gering ist. Man sollte geduldig bleiben und auf einen klaren Edge im Markt warten.

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Der Platinpreis keilt sich zunehmend ein – ein dynamischer Ausbruch aus der Handelsspanne dürfte in diesem Jahr erfolgen


Langfristige Einschätzung

Platin könnte langfristig im Bereich zwischen 800 und 500 US-Dollar eine stabile Unterstützungszone finden. Für Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont bieten Rücksetzer in diese Region attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Historische Daten zeigen, dass Rezessionen häufig mit abrupten, kurzfristigen Rückgängen der Platin- und Palladiumpreise einhergehen. Sollte der Preis in einer Rezession auf 600 US-Dollar fallen, wäre dies eine sehr gute Gelegenheit für antizyklische Käufe.

Ein möglicher Katalysator für steigende Platinpreise wäre eine deutliche Angebotsverknappung – etwa durch eine Energiekrise in Südafrika, die sich durch politische Unsicherheiten in dem zunehmend instabilen Land weiter zuspitzen könnte. Solche Entwicklungen sind jedoch schwer vorherzusehen, während das Risiko einer globalen Rezession derzeit deutlich greifbarer erscheint.

Sollten die Notenbanken im Zuge einer Rezession oder externer Schocks geldpolitische Lockerungen wie neue QE-Programme beschließen, könnten daraus klare Aufwärtschancen für Platin entstehen. Der optimale Zeitpunkt für ein Engagement auf steigende Preise wäre jedoch erst dann erreicht, wenn solche Maßnahmen tatsächlich angekündigt werden. Bis dahin ist Vorsicht geboten, da eine bevorstehende Rezession den Platinpreis weiter unter Druck setzen könnte.

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Bei Rezession droht erneut ein starker Preiseinbruch – außer ein neues QE greift vorab


Diese heutige Analyse stammt aus dem aktuellen Marktbericht, den Sie hier lesen können.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich der Information. Bei Zitaten ist es angemessen, auf die Quelle zu verweisen. Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und stellen in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Beratungsleistung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, derivativen Finanzprodukten, sonstigen Finanzinstrumenten, Edelmetallen und -hölzern, Versicherungen sowie Beteiligungen dar. Wir weisen darauf hin, dass beim Handel mit Wertpapieren, Derivaten und Termingeschäften, hohe Risiken bestehen, die zu mehr als einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Jeder Leser/Kunde handelt auf eigenes Risiko und auf eigene Gefahr. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung mit möglichen Handelsanregungen resultieren, ist somit ausgeschlossen. Eine Verpflichtung dieses Dokument zu aktualisieren, in irgendeiner Weise abzuändern oder die Empfänger zu informieren, wenn sich eine hier dargelegte Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird, besteht nicht. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen.

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