Gold, Silber und Goldaktien
22.04.2025 | Hannes Huster

Gold steigt, teilweise 100 USD am Tag und dies weiterhin ohne großes Aufsehen. Vielleicht täusche ich mich, doch ich lese in der Presse nicht wirklich viel und auch das Sentiment der Anleger ist nicht überschwänglich positiv für Gold. Wir sehen dazu noch Positionierungen im Termin-Markt, die eigentlich schon am Anschlag sein sollten, was sie aber nicht sind. Eher im Gegenteil. Bei einem Anstieg von über 230 USD in der vergangenen Berichtswoche haben sich die Daten sogar noch verbessert.
Interessant finde ich auch, dass ich in den vergangenen Tagen öfters von einem "blow-off-Top" gelesen habe, als von weiteren möglichen Anstiegen.

In der Regel herrscht an wichtigen Tops im Markt eine starke Euphorie, Anleger wollen unbedingt noch kaufen und strömen in den Markt. Doch das sehen wir beim Gold nicht. Wir sehen weder Euphorie, wir haben keine Extrempositionierungen bei den CoT-Daten im Terminmarkt und wir haben gefühlt mehr Marktmeinungen, die uns vor einem Top warnen, anstatt uns von höheren Goldpreisen vorzuschwärmen.
Das passt alles nicht zusammen.
Was auch nicht passt, ist Silber. Silber ist noch meilenweit von Hoch aus 2011 entfernt und notiert nicht einmal auf Jahreshoch.
Silber 20 Jahre:

Der GDX, stellvertretend für die Goldaktien, zog jüngst an, ist aber auch noch nicht bei den Hochs aus 2011 angekommen:

Die Analysten von Euroz-Hartleys bemerkten hierzu heute Morgen, dass die Anzahl der ausstehenden Anteile beim GDX seit Jahresbeginn fallen. Auch das ist sehr ungewöhnlich, denn in einem Bullenmarkt oder nahe einem Top müssten die Nachfrage steigen:

Fazit:
Der Goldpreis steigt deutlich an, bei gleichzeitig fallendem US-Dollar. Die CoT-Daten geben bislang keinen Hinweis auf ein Top, ebenso andere Indikatoren wie die Anlegerstimmung, die Main-Stream-Finanzpresse oder die Goldaktien. Es ist nicht einfach, die aktuelle Situation einzuordnen, da ich mich in den vergangenen 20 Jahren an keine vergleichbare Periode erinnern kann.
Wenn Gold nach oben ging, dann herrschte sehr starke Euphorie und entweder stand der "Weltuntergang" kurz bevor oder das Ende des Finanzsystems“ wurde propagiert. Auch diese "Szenarien" fehlen komplett.
Es kann nie schaden, ein paar Gewinne zu sichern, doch gerade bei den Goldproduzenten könnte ein richtiger finaler Schub noch ausstehen.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
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