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Die Hausmädchen-Hausse 2.0 ("Echo-Blase") ist zu Ende

02.05.2025  |  Dr. Uwe Bergold
Finaler Kapitalflusswechsel von Aktien hin zu Gold- & Rohstoff-Investments

Im April 2000, also genau vor 25 Jahren, wurde ein Artikel mit der Headline "Die Hausmädchen-Hausse ist zu Ende – Schwerpunkt NEUER MARKT (Autor: Uwe Bergold)" in der Fachhochschulzeitung Amberg-Weiden publiziert. Hierin konnte man unter anderem Folgendes lesen:

"…Das technische Kaufsignal für den Neuen Markt (Frankfurt) bekam ich am 01.10.99, untermauert vom Sentiment "Crash-Angst". Das technische Verkaufsignal (Trendbruch) bekam ich am 15.03.00, verstärkt durch die "Hausmädchen-Euphorie". Es gab überall nur noch ein Thema: "Mit Aktien schnell reich zu werden"… (siehe hierzu Abbildung 1)"

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Abb. 1: Auszug aus einem Kommentar zum deutschen Aktienmarkt (Neuer Markt) im April 2000, inkl. dem TecDAX-Kursverlauf (ehemals NEMAX50) in EUR und in GOLD von damals (2000) bis heute
Quelle: Fachhochschulzeitung Amberg-Weiden, Ausgabe 04/2000, Autor Uwe Bergold


Der Neue Markt notierte damals am Top im März 2000 bei 9.632 Punkten. Aktuell steht er (Namensänderung von Nemax50 zu TecDAX) bei 3.297. Dies ist ein nominaler – in EURO bewerteter – Verlust von etwa 65 Prozent in 25 Jahren. Real – in GOLD bewertet – hat der TecDAX-Index seit dem Jahrtausendwechsel bis dato bereits mehr als 95 Prozent an Kaufkraft verloren!

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Abb. 2: MSCI Deutschland in USD (oben) und in GOLD (unten) bewertet von 12/1969 bis 04/2025
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold


Auch der breite deutsche Aktienmarkt, welcher anhand des MSCI Deutschland visualisiert werden kann (stellt 85 Prozent der deutschen Börsenkapitalisierung dar), hat "real" – in Gold bewertet – ebenfalls seit dem März 2000 (ein Vierteljahrhundert reale säkulare Baisse) bereits über 85 (!) Prozent an Kaufkraft verloren (siehe hierzu unteren Teil in Abbildung 2). Und trotz alledem fragt sich das Publikum immer, wann doch endlich die Blase platzen wird.

Aufgrund der "monetären Illusion" (Bewertung in einer Währung, welche Monat für Monat an Kaufkraft verliert), versteht die breite Masse der Anleger nicht, dass die Blase bereits im März 2000 geplatzt ist und sich der Börsenwert seitdem "real", nicht als Crash, sondern als Prozess sukzessive auflöst. Der DAX zum Beispiel hat "real", seit seinem säkularen Top im März 2000, bereits über 70 Prozent an Kaufkraft gegenüber Gold (in Goldgeld bewertet) eingebüßt (siehe hierzu unteren Teil in Abbildung 8)! Das Publikum wacht leider immer erst im Finale auf. Auch dieses Mal wird es nicht anders sein.

Genau ein Jahr später – am 11.03.2001 – sprachen wir dann unsere strategische Kaufempfehlung für den Gold(minen)-Sektor aus. In unserem damaligen "Technical Research Report – Ausgabe 10/01" konnte man unter anderem Folgendes lesen:

"…ist die Gefahr ziemlich groß, dass wir Anfang Mai – in einer aufflammenden Euphorie – einen Crash bei den Blue-Chip-Märkten erleben [finalisiert am 11.09.2001] => Gold als Krisensymptomindikator deutet darauf hin => prozyklischer Kauf der Goldminen…Markttechnisch wird das charttechnische Kaufsignal ebenfalls durch bullische Indikatorendivergenzen bestätigt. Beim Bruch des GD 200 könnte ein "Short-Sqeeze" (Terminabsicherungen der Gold-Preise) für stark ansteigende Kurse sorgen [Goldpreis notierte damals bei 270 USD/oz] …"

Am 19.07.2002 erschien draufhin in der FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung (Autor: Rolf Ackermann) ein Artikel mit der Headline „Die Arche Noah in katastrophalen Börsenzeiten“. Hierin konnte man unter anderem Folgendes lesen:

"...Den Goldpreis sieht er zum Beispiel in fünf bis 10 Jahren bei 3.000 Dollar je Unze [dauerte aufgrund QE, ZIRP und NIRP nun 13 Jahre länger] – derzeit liegt er bei rund 320 Dollar. Wer auf solche Szenarien setzen will, brauche aber starke Nerven. "Viele werden das emotional nicht durchstehen", sagt Bergold und meint damit die zu erwartende und unvermeidliche Kursachterbahnfahrt [damals war eine Goldpreisprognose von 3.000 US-Dollar eine Verschwörungstheorie]…Eine veritable Weltwirtschatfskrise stehe uns bevor [ein Goldpreisanstieg von 320 auf 3.000 USD entspricht einem USD-Kaufkraftverlust von knapp 90 Prozent]. Hoffentlich irrt der Hellseher aus der Oberpfalz wenigstens in diesem Punkt…"


An dieser strategischen Sichtweise hat sich in den vergangenen 25 Jahren – trotz der künstlichen Wirtschaftserholung durch QE, ZIRP und NIRP in den 2010er Jahren – bis heute nicht das Geringste geändert. Was damals die 320 waren, sind nun aktuell die 3.200 US-Dollar. Die damalige Prognose von 3.000 kann nun für das Finale auf 30.000 US-Dollar je Unze angehoben werden (wobei der Golpreis nicht das Edelmetall, sondern den Verfall des US-Dollars widerspiegelt).

Der DJIA und GOLD haben irgendwann, am Ende dieses Jahrzehnts, ein "Rendezvous". Wo sie sich treffen (bei 3.000, 30.000, 300.000 etc.) entscheidet die FED, dass sie sich treffen, der Markt. Und egal, wo sich der nominale Treffpunkt befindet, die Goldkaufkraft gegenüber dem Dow Jones Industriel Average (DJIA) wird sich vom jetzigen Niveau aus auf alle Fälle noch mehr als verzehnfachen. Aktuell liegt das DJIA-GOLD-Ratio bei 12 (zur Jahrtausendwende lag es bei 44)! Den nächsten säkularen Wechsel (Ende des "ökonomischen Winters" = Beginn eines neuen "3-Generationen-Zyklus") erwarten wir am Ende dieses Jahrzehnts.

Bis dahin sollte der Gold- & Rohstoff(minen)sektor, inkl. der sich daraus resultierenden Inflation (Überschussliquidität als Ursache), noch förmlich "explodieren" (Inflationäre Depression ante portas)!

Das Shiller-KGV notiert derzeit mit 34 noch immer über dem Niveau vom 1929er Top, dem Beginn der letzten Weltwirtschaftskrise!


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