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Technische Analyse zu Palladium: Terminmarkt bereinigt sich und Palladium zeigte sich zuletzt relativ stark

07.05.2025  |  Markus Blaschzok
Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Daten für Palladium vom 2. Mai

Der Palladium-Preis stieg zur Vorwoche um 10 $ auf 936 $ je Feinunze, während die Spekulanten in der gleichen Zeit mit 88 Kontrakten Short gingen. Die Positionierung am Terminmarkt blieb damit praktisch unverändert, während der Preis leicht anzog. Das ist insgesamt völlig unauffällig und neutral zur Vorwoche.

Der COT-Index hat sich immerhin um einen halben Punkt auf 73 Punkte verbessert, zum Open Interest adjustiert auf 74 Punkte. Damit ist der Terminmarkt auf dem aktuellen Preisniveau schon recht gut bereinigt, was die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Long Drop und einen schnellen Preiseinbruch stark reduziert.

Allerdings zeigen die Daten auf Jahressicht noch eine gewisse Schwäche. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld weiter eintrüben und die Rezessionssorgen zunehmen, könnte der Palladiumpreis durchaus weiter deutlich unter Druck geraten. Kommt es zu einer internationalen Wirtschaftskrise, wäre nach unten viel Luft. Aber immerhin war der letzte COT-Report für Palladium insgesamt neutral und zeigte keine Schwäche.

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Mit einem COT-Index OI von 54 Punkten ist der Terminmarkt neutral, wobei sich seit Monaten eine Schwäche in den Daten zeigt


Fundamentales Angebot bleibt stabil

In den letzten vier Wochen gab es keine signifikanten neuen fundamentalen Entwicklungen am Palladiummarkt. Für das Jahr 2025 dürfte die Nachfrage im Automobilsektor aufgrund der Stagflation geringer ausfallen. Der Automobilsektor bleibt entscheidend für die Palladiumnachfrage, allerdings nimmt der Preisdruck durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Asien, die kein Palladium benötigen, weiter zu.

Mehr als 80% der Palladiumnachfrage entfallen auf den Automobilsektor, wo es für Katalysatoren zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen verwendet wird. Hoffnung für den Palladiumpreis bietet die verlangsamte Marktakzeptanz von Elektrofahrzeugen, bedingt durch Marktsättigung und Bedenken hinsichtlich der Ladeinfrastruktur. Dennoch dürfte der weltweite Marktanteil von Elektrofahrzeugen auch im Jahr 2025 weiter steigen.

Die Palladiumproduktion aus Russland und Südafrika, den beiden größten Produzenten, bleibt stabil. Ein leichter Rückgang der Minenproduktion wird voraussichtlich durch ein erhöhtes Recycling kompensiert werden. Für die nächsten drei Jahre wird ein zunehmender Überschuss prognostiziert, was auf die Kombination aus erhöhtem Recycling und stabiler Minenproduktion zurückzuführen ist.


Technische Analyse

Der Palladiumpreis fiel Anfang April auf 860$ und konnte sich seither wieder auf 971 $ erholen. Damit handelt der Preis noch immer auf der Unterseite seiner breiten Handelsspanne zwischen 850 $ auf der Unterseite und 1.200 $ auf der Oberseite. Eine globale Rezession würde dem Palladiumpreis, der ohnehin unter einem wachsenden Angebot aus dem Recycling von Katalysatoren leidet, zusätzlich belasten. Nun droht mit einer Rezession jedoch ein Verlassen dieser Handelsspanne und somit ein Ende der einjährigen Konsolidierung.


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