Goldpreis testet Aufwärtstrend bei 3.200 $ - wie geht es nun weiter?
15.05.2025 | Markus Blaschzok
Terminmarkt: COT-ReportDer COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Analyse vom 9. Mai:
Der Goldpreis stieg in der Vorwoche um 114 $ an, während die Spekulanten gerade einmal mit 1,3 Tsd. Kontrakten Long gingen. Die Positionierung der Spekulanten blieb damit praktisch unverändert, obwohl der Preis deutlich angestiegen war. Der COT-Index blieb ebenfalls stabil bei 53 Punkten, ebenso der COT-Index zum Open Interest adjustiert bei 41 Punkten.
Damit zeigte sich auch in der letzten Woche wieder eine deutliche Stärke im Markt. In den vergangenen vier Wochen hatten wir drei Mal eine enorme Stärke, während es lediglich eine neutrale Woche gab. Das unterliegende physische Defizit hält somit weiter an und dürfte mittelfristig für weiteren Aufwärtsdruck sorgen. Nach Abschluss der aktuellen Korrektur ist ein erneuter Anstieg auf 3.500 $ wahrscheinlich.
Aktuell testet der Markt die Unterstützung bei 3.200 $. Ein kurzfristiges Unterschreiten bis etwa 3.000 $ wäre möglich, was jedoch die Terminmarktdaten weiter deutlich bereinigen dürfte, bevor ein erneuter Anstieg einsetzt. Der aktuelle Wochenreport ist insgesamt mittelfristig sehr bullish.

Der Terminmarkt für Gold hat sich in den vergangenen Wochen stark bereinigt

Die BIG4 hatten ihre historisch hohe Shortposition in den letzten Monaten reduziert und somit zur Preisstärke beigetragen. In der letzten Woche gingen sie nun wieder leicht Short
Mit der jüngsten Erholung an den Aktienmärkten kam der Goldpreis zuletzt in dieser Woche stärker unter Druck, obwohl das physische Defizit am Markt fortbesteht, wie die neuesten COT-Daten zeigen. Besonders interessant dürfte der neue COT-Report am Freitag werden, der den Preisrückgang auf 3.250 US-Dollar berücksichtigen wird.
Ich bin der Überzeugung, dass der Goldpreis bei 3.500 US-Dollar durch das Plunge Protection Team und andere Marktakteure ausgebremst wurde, um das starke Momentum zu brechen und so eine schnelle Fortsetzung der Rallye auf 4.000 US-Dollar zu verhindern. Anders als bei den Rallyes der letzten Jahrzehnte hat sich der Terminmarkt zum Ende der Rally jedoch nicht verschlechtert. Es zeigte sich weder Schwäche noch ein Überangebot am physischen Markt. Stattdessen sehen wir noch immer nahezu ununterbrochen eine Stärke und ein fortbestehendes physisches Defizit, weshalb es keinen Grund gab, warum die Rallye des Goldpreises bei 3.500 US-Dollar abrupt hätte enden sollen.
In dieser Korrektur hat sich der Terminmarkt inzwischen bereits zur Hälfte von seiner bullischen Spekulation bereinigt, was unterstreicht, dass ein Goldpreis um die 3.000 US-Dollar mittelfristig nachhaltig sein wird. Ein kurzer Rücksetzer unter den Aufwärtstrend und unter die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke von 3.000 US-Dollar je Feinunze würde das bullische Momentum weiter zerschlagen. Es ist daher gut möglich, dass Regierungen ein solches Szenario anstreben. Im Trading rechnen wir aktuell damit.
Sollte sich der Terminmarkt in dieser Korrektur weiterhin im gleichen Tempo bereinigen, wäre das extrem bullisch und antizyklische Käufe auf mittelfristige Sicht hätten ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis.