Gold bestätigt Aufwärtstrend, Silber vor möglicher Rallye, Palladium bleibt schwach
04.06.2025 | Markus Blaschzok
Zu Wochenbeginn beschuldigte US-Präsident Trump China, die Bedingungen eines vorläufigen Handelsabkommens verletzt zu haben, um bestehende Zölle rückgängig zu machen. China wies diese Vorwürfe zurück. In Reaktion darauf sprang der Goldpreis über seinen bestehenden Abwärtstrend bei 3.320 US-Dollar und stieg im Umfeld eines schwächeren US-Dollars zunächst bis auf 3.390 US-Dollar an. Dabei wurde eine potenzielle Fortsetzungsformation bullisch aufgelöst, was weitere spekulative Marktteilnehmer anziehen dürfte, solange der Aufwärtstrend intakt bleibt.Der Ausbruch über den Abwärtstrend ist als bullisches Signal für den Goldpreis zu werten. Am Dienstag zeigte der US-Dollar jedoch eine Erholung von seinen Tiefständen, woraufhin der Goldpreis leicht nachgab und das Ausbruchsniveau mit einem Tagestief bei 3.333 US-Dollar je Feinunze testete.
Sollte der Goldpreis wieder in den vorherigen Abwärtstrend zurückfallen, würde sich das aktuell positive technische Bild eintrüben. In diesem Fall wäre ein Test des bestehenden Aufwärtstrends wahrscheinlich, womit sich das Risiko einer weitergehenden Korrektur im Goldpreis erhöhen würde.
Kurzfristig dürfte der Goldpreis volatil bleiben und stark von der weiteren Entwicklung der US-Handelspolitik sowie von den geldpolitischen Signalen der Federal Reserve beeinflusst werden.

Abwärtstrend gebrochen – Aufwärtstrend intakt!
Positiv für den Goldmarkt ist derzeit vor allem die Entwicklung der Positionierung am Terminmarkt. Trotz eines beeindruckenden Kursanstiegs von rund 800 US-Dollar seit Jahresbeginn hat sich die spekulative Netto-Positionierung am Terminmarkt in diesem Zeitraum deutlich bereinigt. Eine solche Konstellation spricht in der Regel für die Stabilität eines intakten Aufwärtstrends, der fundamental durch ein physisches Angebotsdefizit gestützt wird.
Umgekehrt würde ein Ende des Bullenmarktes typischerweise von einer gegensätzlichen Entwicklung am Terminmarkt begleitet werden, etwa durch eine Überhitzung der spekulativen Long-Positionen, während der Preis konsolidiert. Solange das physische Defizit aufgrund anhaltend starker Nachfrage bestehen bleibt, dürfte die Rallye am Goldmarkt weiteres Potenzial besitzen.
Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings, dass die physische Nachfrage während der jüngsten anderthalbmonatigen Konsolidierungsphase etwas nachgelassen hat und der Markt zuletzt ein eher ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage aufwies. Man sollte daher den Aufwärtstrend am Goldmarkt genau im Auge behalten, denn wenn dieser bricht, droht eine erneute Korrektur auf 3.000$. Man muss dann den Terminmarkt genau im Auge behalten, denn sollte sich dieser dabei völlig bereinigen, so würde das wohl eine sehr gute antizyklische Kaufchance am Goldmarkt bieten.

Der Terminmarkt hat sich schön bereinigt, obwohl der Goldpreis stark angestiegen war. Eine einmalige Entwicklung der letzten 45 Jahre