Eskalation im Nahen Osten: Gold erreicht fast zweimonatiges Hoch
13.06.2025 | Redaktion
Der Goldpreis kletterte am Freitag auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Er verzeichnet einen Wochengewinn, da die israelischen Militärschläge gegen den Iran die Anleger in sichere Anlagen getrieben haben, erklärt Reuters in einem Bericht. Die geopolitischen Spannungen eskalierten, nachdem Israel iranische Atomanlagen ins Visier genommen hatte. Gleichzeitig nahmen die Spannungen wegen der Bemühungen der USA zu, die Produktion von Atombombenmaterial im Iran zu stoppen. "Diese jüngste Zuspitzung der Feindseligkeiten im Nahen Osten hat die Handelsverhandlungen vorerst in den Hintergrund treten lassen, sodass die Anleger sich auf sichere Anlagen konzentriert haben", sagte Tim Waterer, leitender Marktanalyst bei KCM Trade. Israel hat den Notstand ausgerufen, da mit Raketen- und Drohnenangriffen aus Teheran gerechnet wird. Das US-Militär bereitet sich unterdessen auf verschiedene Eventualitäten im Nahen Osten vor, einschließlich möglicher Unterstützung bei der Evakuierung amerikanischer Zivilisten, wie ein US-Beamter gegenüber Reuters unter der Bedingung der Anonymität mitteilte. "Der Goldpreis durchbrach den Widerstand um die 3 400-Dollar-Marke, als die Nachricht von den Luftangriffen eintraf, und es könnte weiter aufwärtsgehen, sollte die Eskalation anhalten", so Waterer.
Als Zeichen eines sich abkühlenden US-Arbeitsmarktes und eines gedämpften Inflationsdrucks verharrten die Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der vergangenen Woche auf einem Achtmonatshoch. Gleichzeitig dämpfte die sich verlangsamende Inlandsnachfrage die Erzeugerpreise im Mai. Die Daten, welche einen Tag nach dem Bericht des Arbeitsministeriums über einen moderaten Anstieg der Verbraucherpreise im Mai veröffentlicht wurden, verstärkten die Erwartungen einer früheren Zinssenkung. Trader rechnen nun damit, dass die Federal Reserve bis zum Jahresende die Zinsen um 55 Basispunkte senken wird – bereits im September und nicht erst im Oktober, wie bisher angenommen.
© Redaktion GoldSeiten.de