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DAX markiert neuen Rekord

10.07.2025  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet bei 1,1736 (05:52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1690 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 146,24. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,62. EUR-CHF oszilliert bei 0,9319.


Märkte: DAX markiert neuen Rekord – US-Haushaltdaten Biden versus Trump


Die Finanzmärkte zeigten sich weit überwiegend in den letzten 24 Handelsstunden in risikofreudiger Laune trotz der US-Zollankündigungen. Aktienmärkte, allen voran in Europa, legten zumeist zu. Der DAX markierte ein neues Rekordhoch (Late DAX 12.635,50). Der S&P 500 nähert sich neuen Rekordmarken (bisher 6.284,65) US-Rentenmärkte waren nach einer unerwartet guten Auktion 10-jähirger Staatsanleihen freundlich. Bitcoin (Teil des "Trump-Trades") nähert sich historischen Höchstmarken bei 112.000 USD.

Heute werfen wir einen Blick auf US-Haushaltsdaten. Diesbezüglich vergleichen wir die Entwicklung der öffentlichen Verschuldung in der Phase 17. Januar 2024 – 8. Juli 2024 mit dem identischen Zeitraum im Jahr 2025. Dazu bedienen wir uns der Daten der US-Treasury. In der Phase der Amtszeit Trumps kam es zu einem Anstieg der Staatsverschuldung von 36.178,7 auf 36.625,8 Mrd. USD, also ergab sich eine Zunahme um 447,1 Mrd. USD. Im Zeitraum 2024 unter Biden stieg die öffentliche Staatsverschuldung von 34.060.2 Mrd. USD auf 34.857,4 Mrd. USD.

Hier lag der Anstieg bei 797,2 Mrd. USD. Diese Differenz ist markant. Fraglos ergibt sich jetzt mit der "Big and Beautiful Bill" Trumps ein höherer Defizitpfad. Anzuerkennen bleibt, dass Gegenmaßnahmen zur Haushaltskonsolidierung getroffen werden. "Food for thought!"

Aktienmärkte: Late Dax +1,58%, EuroStoxx 50 +1,50%, S&P 500 +0,61%, Dow Jones +0,49%, NASDAQ 100 +0,72%. Aktienmärkte in Fernost Stand 06:01 Uhr: Nikkei (Japan) +0,63%, CSI 300 (China) +0,30%, Hangseng (Hongkong) +0,09%, Sensex (Indien) -0,12% und Kospi (Südkorea) +0,93%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,63% (Vortag 2,64%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,34% (Vortag 4,41%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0029) legte im Tagesvergleich gegenüber dem USD leicht zu. Gold (+23,00 USD) gewann gegenüber dem USD etwas zuvor verlorenes Terrain zurück, während Silber (-0,11 USD) geringfügig gegenüber dem USD nachgab. Der Bitcoin notiert bei 111.070 USD (06:05 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 2.680 USD.


Handelskonflikt: Munition für die EU!

Im Hinblick auf die aktuellen Verhandlungen zwischen den USA und der EU bezüglich eines Handelsabkommens macht es Sinn, sich mit unbestechlichen Fakten auseinanderzusetzen. Zahlen des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) zufolge ist das Austauschverhältnis nicht ausgeglichen, aber es fällt nicht so einseitig zugunsten der EU aus, wie Trump es unterstellt.

Die EU exportiert in die USA deutlich mehr Güter als sie von dort importiert. Der entsprechende Handelssaldo (blaue Linie in der Grafik) ist stark positiv (zuletzt 198 Mrd. EUR). Er wird gebildet aus dem Wert der Exporte in die USA abzüglich der Importe von dort in die EU.

Bei den Dienstleistungen sieht es aber genau umgekehrt aus. Hier hat die EU ein Handelsdefizit (orangene Linie), weil die USA in der EU deutlich mehr Dienstleistungen verkaufen als die EU dies in den USA tut (zuletzt 148 Mrd. EUR). Hierzu zählen unter anderem Gebühren für die Nutzung von geistigem Eigentum sowie Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienstleistungen.

Der Gesamtsaldo (gepunktete gelbe Linie) ist seit 2020 deutlich kleiner geworden und lag 2024 bei 50 Mrd. Euro.

Kommentar: Dieses Thema sollte lauter von der EU und allen Protagonisten in die Öffentlichkeit gebracht werden. Das Ganze aus zwei Gründen.

• Seit 2018 hat sich der Gesamtsaldo von rund 100 Mrd. EUR auf 50 Mrd. EUR halbiert.

• Der Blick nur auf die Handelsbilanz verfehlt vollständig das Ziel, allen voran deswegen, weil der Dienstleistungssektor die das BIP dominierende Größe ist.

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Auch darf man darauf verweisen, dass es in den Jahren 2021- 2024 zu deutlichen Nettokapitalzuflüssen seitens Europas in die USA kam. Trumps Argumentation ist nicht auf Beton gebaut, ganz im Gegenteil (Grafik ©Statista)!

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Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: LKW-Fahrleistung wenig erbaulich

Deutschland: Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen auf Bundesautobahnen ist im Juni 2025 gegenüber Mai 2025 kalender- und saisonbereinigt um 0,8% gesunken. Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität und das Statistische Bundesamt mitteilen, lag der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 1,1% unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

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Kommentar: Weniger Fahrleistung ist Ausdruck rückläufiger Wirtschaftsaktivität. Zuletzt sanken Exporte und Importe, auch das sind Indikatoren geringerer Wirtschaftsaktivität. "Food for thought!"

Griechenland: Die Verbraucherpreise legten per Berichtsmonat Juni im Jahresvergleich um 2,8% nach zuvor 2,5% zu.


USA: Hypothekenmarktindex erholt

Der MBA-Hypothekenmarktindex stellte sich per 4. Juli auf 281,6 Punkte nach zuvor 257,5 Zählern. Die Lagerbestände im Großhandel sanken in den USA per Mai im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose -0,3%) nach zuvor -0,3%. Der Absatz im Großhandel verzeichnete per Mai im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,3%
nach zuvor 0,0%.


Japan: Erzeugerpreise entspannter

Die Erzeugerpreise sanken per Juni im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose -0,2%) nach zuvor -0,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,9% nach zuvor 3,3%.

Derzeit ergibt sich für den USD gegenüber dem EUR eine neutrale Tendenz.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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