Technische Analyse: Aufwärtstrend getestet - gemischtes Bild am Goldmarkt!
17.07.2025 | Markus Blaschzok
Terminmarkt: COT-ReportDer COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Analyse vom 11. Juli:
Der Goldpreis fiel zur Vorwoche um 40 $, während die Spekulanten jedoch mit 2,2 Tsd. Kontrakten Long gingen. Der COT-Index hat sich dementsprechend um 1 Punkt verschlechtert, trotz des Preisrückgangs, während der COT-Index zum Open Interest nahezu unverändert blieb.
Wir sehen also in der letzten Woche eine relative Schwäche am Goldmarkt und ein leichtes Überangebot. Das könnte weiterhin dafür sprechen, dass der Aufwärtstrend doch noch bricht und die Handelsspanne zwischen 3.000 $ auf der Unterseite und 3.500 $ auf der Oberseite intakt bleibt.
Ein erneutes Anlaufen der Unterseite bei 3.000 $ ist damit weiterhin sehr gut möglich, weshalb man darauf gefasst sein sollte. Da sich keine deutliche Schwäche zeigt und die Daten nicht extrem überkauft sind, ist aktuell ein stärkerer Preisrückgang darüber hinaus eher unwahrscheinlich.

Im letzten Monat zeigte sich der Goldmarkt neutral bis leicht schwach

Der Short-Squeeze der BIG4 an der COMEX scheint abgeschlossen zu sein
Wir sehen nun den zweiten Monat in Folge neutrale bis leicht schwache Terminmarktdaten, was ein Novum darstellt, nach eineinhalb Jahren mit einem klar ersichtlichen physischen Defizit am Goldmarkt, das sich deutlich in den COT-Daten abbildete. Der Short-Squeeze der großen Händler an der COMEX scheint abgeschlossen zu sein. Das ausgeglichene Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, deutet darauf hin, dass der Goldpreis vorerst weiter innerhalb einer Spanne zwischen 3.000 $ und 3.500 $ konsolidieren dürfte.
Diese Handelsspanne könnte noch über einen längeren Zeitraum Bestand haben, insbesondere da der Goldpreis zuletzt beide Aufwärtstrendlinien gebrochen hat und nun erneut Gefahr läuft, auf die Unterseite der Spanne in Richtung 3.000 $ zurückzufallen. Sollte es am 1. August zur Einführung neuer Zölle kommen, könnte dies den Gold- und insbesondere den Silbermarkt kurzfristig zusätzlich belasten.
Charttechnisch wäre ein Rücksetzer in den Bereich um 3.000 $ in den kommenden Wochen durchaus wahrscheinlich, was zu einer technischen Bereinigung des derzeit leicht überkauften Terminmarktes führen würde. Entscheidend bleibt, dass das zuvor bestehende physische Defizit nun seit zwei Monaten nicht mehr vorhanden ist.