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Wie krisensicher sind die Alterssicherungsalternativen?

27.07.2025  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
Nach einer Untersuchung im Mittelstandsinstitut Hannover spielt für alle Menschen das Existenzsicherungsziel eine umso größere Rolle, je älter sie werden. Staatliche oder private Alterssicherung ist deshalb nicht nur das große Geschäft der Vermögensverwalter, sondern wird auch für private Dispositionen immer wichtiger, seit sich der große Boom verflüchtigt hat und wir erstmalig wieder mit einer größeren Rezession rechnen müssen.

In dem Buch "Was tun, wenn der Crash kommt? ¹" hat eine Arbeitsgruppe des Mittelstandsinstituts die Zustände in einer neuen Weltwirtschaftskrise ausgemalt und dabei insbesondere auch die Alternativen der Alterssicherung auf ihre Krisenbeständigkeit untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend und sollten von allen zur Kenntnis genommen werden, die in irgendeiner Form Alterssicherung betreiben:

1. Bei den gesetzlichen Renten gibt inzwischen sogar die Regierung zu, dass diese künftig nur noch Grundsicherung bleiben könnten, weil jedes Umlagesystem mit immer mehr Rentnern bei immer weniger Erwerbstätigen zusammenbrechen muss. Schuld hat aber die Regierung selbst:

• Sie hat die Leistung der Mütter seit 30 Jahren diskriminiert. Wer sich als Frau der Erziehung mehrerer Kinder widmet, bekommt dafür nur eine Anerkennungsrente. Wenn sich jedoch eine Frau den Mühen der Kindererziehung entzieht und stattdessen die oft einfachere beitragspflichtige Fremdarbeit leistet, bekommt sie volle Rente. Für ein Ehepaar bedeutet dies: Mit einem Verdiener und Kindern muss man lebenslang sparen und hat auch im Alter nur eine volle Rente; - Doppelverdiener dagegen leisten sich lebenslang allen Luxus und bekommen sogar noch von den Kindern der Einverdiener-Haushalte nachher zwei Renten. Kindererziehung wird also rentenbestraft, Kinderverhinderung dagegen rentenrechtlich prämiiert. Als Ausweg hat man Zuwanderungen empfohlen.

• Dass dies nicht gutgehen konnte, war theoretisch von Anfang an klar, ist jetzt sogar den Sozialfunktionären klargeworden. Kürzungen von Renten wird ein Dauerthema bleiben. Dabei sollen aber ungerechterweise wieder alle Renten gekürzt werden, statt nur bei denen, die nur Beiträge geleistet, nicht aber für ihre Regeneration mit eigenem Nachwuchs gesorgt haben. Ihnen steht eigentlich nur die halbe Rente zu, weil sie ja auch nur die Hälfte der Rentenvoraussetzungen erfüllt haben (nur Beitrags-, keine Regenerationsleistung).

• Und warum steht jedem eine Mindestrente zu, der auch nie dafür eingezahlt hat? Ein üppiger Sozialstaat hat nämlich Millionen von Ausländern im Ausland deutsche Renten zugesagt, die nie dazu beigetragen haben. Dazu bekommen Bürgergeldbezieher, die nicht oder nie arbeiten, ebenfalls monatliche Sozialansprüche und später Renten. Und Millionen Immigranten, die nicht arbeiten wollen, bekommen dennoch Rentenansprüche und nachher Mindestrenten.

• Auf deutsche Kosten hat die Ampel-Regierung sogar für vorerst fünf Jahre alle Rentenzahlungen in der Ukraine übernommen (25 Mrd. Euro). Und aus deutschen Rentenkassen werden an Millionen Ausländer Renten gezahlt (Fremdrenten), die aus irgendwelchen politischen Gründen (z.B. Israel) finanziert werden sollten, auch wenn sie keine Rentenansprüche hatten.

• Die Rentenzahlungen haben sich also ständig ausgeweitet und weiten sich noch einmal um die Millionen nicht zahlenden Immigranten aus, die in den nächsten Jahren ebenfalls zu Zahlungsansprüchen führen. Die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung aus den Umlagebeiträgen machten aber schon im Jahre 2020 nur 252,7 Milliarden Euro aus. Für den Gesamtbedarf von 334,4 Milliarden Euro mussten also 80,5 Milliarden Euro von Zuschüssen des Bundes hinzugefügt werden (= ca. 12 %).

Seitdem ist die Schere zwischen Renteneinnahmen und Rentenausgaben weitergewachsen und müssen die Steuerzahler mehr als 100 Milliarden Euro jährlich zuschießen, weil die Einnahmen hinter den Ausgaben immer weiter zurückbleiben. Die gesetzliche Rentenvorsorge sichert deshalb immer weniger das Alter. Es wird immer wichtiger, zusätzliche Einnahmen im Alter zu haben, um die Existenz bzw. den Lebensstandard im Alter zu sichern.

Das Rententhema wird also in den nächsten Jahren politisches Dauersparthema bleiben, ständig abgesenkt werden und die Staatsrente immer mehr ihre Alterssicherungsfunktion verlieren. Gerade deshalb empfehlen ja die Sozialpolitiker bereits die Aufstockung mit einer privaten Alterssicherung.

2. Die private Firmenrente wird aber nicht viel besser sichern als die Staatsrente, denn immer hat der Staat bei eigenem Versagen nach allem gegriffen, was er noch konnte, um sein eigenes Scheitern zu verschleiern. Schon jetzt werden die landwirtschaftlichen Altersrenten und BfA-Renten mit Pensionen zu nur einer Versorgung kumuliert. Künftig werden wohl auch die Betriebsrenten keine Zusatzversorgung mehr bleiben, sondern in das marode Staatsrentensystem einbezogen werden, also Firmenrenten zum Teil der Gesamtrenten werden.

Das lässt sich auch begründen, weil die Firmenrenten erheblich aus Steuervorteilen finanziert wurden und zudem nicht einzusehen ist, weshalb die Arbeiter und Angestellten in den großen Kapitalgesellschaften Zusatzversorgungen bekommen sollen, während Mitarbeiter in den 96% mittelständischen Unternehmen eine solche Zusatzversorgung nicht haben. Denkt man zudem, dass allein die mittelständischen Firmen zu 66% alle Staatsfinanzen tragen müssen, während sich die Kapitalgesellschaften einer Nettozahlung seit Jahrzehnten entzogen haben, ist die Rentenbevorzugung von Mitarbeitern der Kapitalgesellschaften gegenüber den Mitarbeitern im Mittelstand längst nicht mehr zu rechtfertigen.

Hinzu kommt, dass nicht nur die Commerzbank ihre Firmen-Rentenzahlung nicht mehr tragen kann, sondern auch andere Großfirmen ihre Firmenrenten nicht mehr weiter bedienen oder kündigen oder sogar im Konkurs verlieren werden. Das frühere Gefühl von Mitarbeitern, je größer das Unternehmen sei, desto sicherer sei ihre Altersversorgung, wird in der laufenden Krise gründlich revidiert werden.

3. Jahrzehntelang wurde den Bürgern vorgegaukelt, Aktien seien zukunftssichere Realwerte. Viele Menschen haben deshalb Aktien als Alterssicherungsanlage gekauft und mit steigenden Kursen an steigendes Vermögen geglaubt.

Die Erfahrung steht aber bisher dagegen. Immer hat es in Krisen auch Abstürze der Wertpapierkurse gegeben, sind sie also wertloser und renditeloser geworden. Gerade, wenn man diese Zusatzeinnahmen brauchte, hatten sie sich verflüchtigt.

Der Kurs der Aktien hat nämlich schon lange nichts mehr mit dem Wert der Firma zu tun, sondern wird von der internationalen Finanzindustrie nach ihren Zwecken willkürlich manipuliert. Viele der Kursgewinne und -verluste sind mehr durch Spekulation und Manipulation verursacht als durch echte Firmenentwicklung. Die Aktie ist deshalb kein Sachwert, sondern ein Spekulationspapier.

Die Aktie selbst ist nur das Papier wert. Alles andere ist Hoffnung. Mal ist die Hoffnung hoch, mal gering. Wer seine Alterssicherung auf Hoffnung setzt, ist Spieler. Das werden viele Aktienbesitzer jetzt wiederum im kommenden Aktiencrash bitter erfahren und bereuen. Auf Aktien jedenfalls sollte man sein Alter nicht bauen. Sie können allenfalls für Boomzeiten Zubrot sein.

4. Auch Anleger festverzinslicher Staats- und Industrierentenpapiere gehen folgende Risiken ein,

• ob in der Krise der Staat überhaupt noch zahlungsfähig ist oder die Schuldenzahlungen aussetzt oder im Falle des Staatskonkurses überhaupt entwertet, wie dies in Deutschland schon mehrfach geschehen ist,

• und wie hoch die Inflation in der Krise wird. Steigende Inflation entwertet die auf einen Nominalbetrag lautenden Rentenpapiere.

• Eine Währungsreform vernichtet sie sogar weitgehend. Beide Abwertungen waren immer Begleitumstände großer Krisen. Und wir stehen wieder in der Krise.

Auch die Anlage in Rentenpapieren ist deshalb keine sichere Altersversorgung, ist sogar schlechter als die Anlage in Aktien.


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