Horst Lüning: Die Jagd auf das Gold
04.08.2025 | Redaktion
In einem Video spricht Horst Lüning (UnterBlog) über Gold, den USD und das aktuelle Weltgeschehen. In den letzten Jahrzehnten, so Lüning, habe Gold eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, die seine Rolle im globalen Finanzsystem neu definiert hat. Seit der Aufhebung des Goldstandards durch Richard Nixon im Jahr 1971 ist der Goldpreis bis 1980 um das 24,3-Fache gestiegen, angetrieben durch hohe Inflation und die Ölkrise. Obwohl Kritiker argumentieren, dass Gold keine Rendite abwirft, zeige eine Analyse, dass die Wertentwicklung des Edelmetalls über lange Zeiträume, insbesondere wenn Dividenden von Aktienindices berücksichtigt werden, der des S&P 500 nahezu gleichkommt.
Diese historische Entwicklung, erklärt Lüning, habe zu einer Neubewertung von Gold geführt, insbesondere durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Im Rahmen der Basel-3-Regularien wurde physisches Gold als sogenannter "Tier 1"-Vermögenswert eingestuft. Damit wird es auf eine Stufe mit erstklassigen Vermögenswerten wie Bargeld, Staatsanleihen und Reservewährungen gestellt.
Diese Neuklassifizierung unterstreiche die wachsende Bedeutung von Gold als Absicherung und Diversifizierungsmöglichkeit, um das Risiko von Zahlungsausfällen von Gegenparteien zu minimieren und sich von der Dominanz des US-Dollar zu lösen.
Im Verlauf des Videos wendet sich Lüning dem aktuellen Weltgeschehen und der Entwicklung des US-Dollar zu. Zunehmende Verschuldung und geopolitische Spannungen stellen eine Bedrohung für den US-Dollar dar. Um die Attraktivität amerikanischer Anleihen für Investoren zu erhöhen, schlägt er vor, dass die die US-Regierung neue, langfristige Anleihen einführen könnte, die bei Fälligkeit in Gold konvertiert werden können.
Weiterhin berichtet er, dass es derzeit es Spekulationen über eine mögliche Goldakkumulation durch die USA gibt, um diese neuen Anleihen zu stützen. Ein zentraler Punkt der Diskussion sei das Fehlen einer offiziellen Prüfung der Goldreserven in Fort Knox, was Fragen über die tatsächliche Größe der Bestände aufwerfe.
Die Rolle von Gold wird auch im Rahmen der BRICS+-Allianz (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und andere) neu definiert, die an einer neuen internationalen Handelswährung arbeitet, meint Lüning in seinem Video. Diese Währung soll nicht an Gold gekoppelt, sondern in Gold konvertierbar sein, um ihre Stabilität zu gewährleisten und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Horst Lüning erklärt, dass dieses neue System, das auf einem Netzwerk von Goldtresoren in verschiedenen Ländern basiert, voraussichtlich den Goldpreis nach oben treiben werde. Denn das physische Angebot könne die globale Nachfrage nicht mehr decken, was wiederum notwendig wäre, um das System zu stabilisieren.
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