Gold - seitwärts gefangen und langweilig, doch Obacht!
15.08.2025 | Christian Jubelt
Der Goldpreis stand zuletzt am 5. August im Kontext meines Coverages im Fokus und grundsätzlich war eine frühere Analyse im Big-Picture geplant. Jedoch das edle Metall gegenwärtig vor Langerweile nur so strotzt. Denn seit Ende April oszilliert Gold zwischen 3.210 und 3.430 USD. Ergo scheint der Preis gefangen und doch wird dies kein Dauerzustand bleiben – daher mehr im Nachgang.
Quelle Chart: seasonax
Fazit:
Seit Anfang Juni verengte sich die seit Ende April etablierte Range abermals. Somit blieb zwar die obere Begrenzung der Range, beziehungsweise der etablierte Widerstand bei 3.430 USD bestehen, allerdings hob sich das untere Level von 3.210 USD um rund 60 USD je Unze auf 3.272 USD an. Folglich ist der Goldpreis noch gefangen, denn ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Ausbruch erfolgt, welcher logischerweise Nachfolgeorders initiieren dürfte, sodass zunehmendes Volumen eine stärkere Preisbewegung begünstigen kann.
Interessant ist hierbei, dass Gold insbesondere im kurzfristigen Bild der Saisonalität eine ebensolche Phase während der vergangenen fünf Jahre aufzeigt. Erst Ende September ist hierbei, wie auch auf größeren saisonalen Ebenen wie beispielsweise dem 15-Jahre-Pattern, eine gewisse Erholung mit dynamischer Folgeentwicklung zu erwarten. Ergo: Cool bleiben und die vorherrschende Seitwärtsphase durchaus unter Trading-Range-Bedingungen nutzen oder buchstäblich abwarten, bis sich ein klares Ausbruchssignal generiert.
Ein Anstieg über 3.397 USD dürfte dabei die Kraft liefern, erneut zur oberen Widerstandszone von 3.430 USD anzusteigen und einen möglichen Ausbruch zu vollziehen. Oberhalb dessen wäre rasches Potenzial bis 3.500 USD und dem folgend bis 3.600 USD zu erwarten. Ein anhaltendes Verharren unterhalb von 3.430 USD könnte hingegen das Seitwärtsprozedere weiter begünstigen, sodass Gold wie zuletzt während der vergangenen Monate schlichtweg seitwärts tendiert.
Negativer würde es dabei erst mit einem Rückfall unter 3.272 USD werden. Zwar wäre knapp darunter bei 3.210 USD schon die nächste Haltezone. Jedoch könnte sich im Zuge der Auflösung des bisherigen Seitwärtsgeschiebes erhöhtes Volumen und Verkaufsdruck schnell bis 3.128 USD in die Tiefe führen. Im Ausdehnungsfall wäre noch das Level von 3.055 USD zu benennen.

Quelle Chart: stock3
Long Szenario:
Trotz der laufenden Preisschwäche zur bald endenden Woche könnte es zeitnah zu einem Anstieg über 3.397 USD kommen. Oberhalb dessen sollten die Bullen den Preis nochmals in Richtung des Widerstands von 3.430 USD treiben. Gelingt der Ausbruch, dürfte es schnell weiter gen Norden bis 3.500 USD und darüber bis 3.600 USD je Unze aufwärtsgehen.
Short Szenario:
Sollte der Goldpreis unter die jüngste Unterstützung von 3.272 USD per Tagesschluss zurückfallen, müsste mit einem schnellen Test der unteren Rangebegrenzung von 3.210 USD gerechnet werden. Sinkt Gold auch noch darunter, wäre weiteres Verlustpotenzial bis 3.218 USD und im Ausdehnungsfall bis 3.055 USD gegeben.
© Christian Jubelt
Finanzanalyst
www.TA4YOU.com
Offenlegung gemäß § 34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert.