Richard Mills: Trump muss dem unvermeidlichen Bärenmarkt entkommen
20.08.2025
Trump sieht derzeit wie ein Held aus, aber er könnte zum Sündenbock werden, wenn der Bullenmarkt endet. Er trat als der Mann auf, der Amerika wieder groß machen würde, und niemand sollte an der Aufrichtigkeit dieses Vorhabens oder seinem Engagement für die Rückkehr der Nation zu ihren Grundwerten zweifeln. Nach seinen bisherigen Erfolgen zu urteilen, ist er dieser Aufgabe gewachsen. Nur wenige hätten sich vorstellen können, dass er innerhalb von weniger als einem Jahr nach seinem Amtsantritt die fest verwurzelte "Woke"-Bewegung zerschlagen und den "Deep State" lahmlegen würde. Wenn er diese Aufgabe vollenden kann, indem er Strafanzeige gegen Obama, Hillary Clinton, Comey, Clapper, Brennan und andere erstattet und die Anklagen durchsetzen kann, würde seine Präsidentschaft zu einer für die Ewigkeit werden.
Die Chancen stehen jedoch deutlich schlechter, dass er verhindern kann, dass der Aktienmarkt und die US-Wirtschaft unter der Last der viel zu hoch gewordenen Staatsschulden zusammenbrechen. Dazu gehören 37 Billionen Dollar, die das US-Finanzministerium schuldet, sowie die finanziellen Verbindlichkeiten von mindestens zwei Dutzend Bundesstaaten, angeführt von dem atemberaubend leichtsinnigen Illinois, dessen Rentensystem, wie viele andere auch, nur einen Bärenmarkt vom Zusammenbruch entfernt ist.
Die Summen sind viel zu hoch für eine Rettung durch die Steuerzahler, und wenn sie letztendlich durch Insolvenzen auf null deflationiert werden, wird das Ergebnis Amerika mehr denn je von seiner Größe entfernen.
Viele Arbeitsplätze - für Roboter
Trumps Plan sieht vor, ein Wirtschaftswachstum anzukurbeln, das stark genug ist, um die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen und Wohnraum erschwinglicher zu machen. Aber die Art und Weise, wie er dabei vorgeht – mit einem Anstieg der Defizitausgaben und einer von ihm handverlesenen Federal Reserve Board, die das ohnehin schon überhitzte Finanzsystem noch weiter anheizen soll – wird den bereits bestehenden Berg an Schuldscheinen nur noch weiter anwachsen lassen.
Zwar wird es irgendwann zu Ausgleichszahlungen aus Zolleinnahmen und der Rückverlagerung der US-Fertigung kommen, doch wird es Jahre dauern, bis das Einnahmenwachstum die Schulden der Amerikaner verringert. Und kein mir bekannter Volkswirtschaftler oder Experte hat auch nur erwähnt, dass die neuen Fabriken zwangsläufig relativ wenige Arbeitnehmer beschäftigen würden, wenn sie auf Märkten konkurrieren wollen, auf denen Arbeitskräfte billig sind.
Amerika wieder groß zu machen, bevor ein Bärenmarkt die Wirtschaft ruiniert, ist der Kern der Herausforderung, vor der Trump steht. Aber nur ein blinder Optimist könnte glauben, dass eine Ankurbelung der Schulden über die rote Linie hinaus eine erfolgreiche Strategie sein wird.
© Richard Mills
Der Artikel wurde am 18. August 2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.