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Mike Maharrey: China sorgt sich um Investment in US-Staatsanleihen

26.08.2025
Chinesische Analysten äußerten kürzlich Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Kreditaufnahme und Ausgaben der US-Regierung und schlugen vor, dass das Land sein Investment in US-Schulden weiter einschränken sollte. In einem Artikel, der von China Money, einer Publikation der chinesischen Zentralbank, veröffentlicht wurde, schrieben Forscher der Bank of China: "Obwohl US-Staatsanleihen noch nicht die Ausfallschwelle erreicht haben, ist ihre Expansion nicht nachhaltig." Die Analysten empfahlen, das Investment in US-Schulden zu begrenzen und Goldvorräte anzulegen.

"[Wir müssen] die Bestände an US-Staatsanleihen schrittweise anpassen und die Reserven an Gold, wichtigen Ressourcen und strategischen Materialien angemessen aufstocken."

Die Analysten behaupteten, dass das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich nicht ausreichen würde, um die steigende Verschuldung und die anhaltenden Haushalts- und Handelsungleichgewichte auszugleichen. (Die Geschichte bestätigt diese Behauptung.) Sie sagten auch, dass die Bemühungen von Präsident Trump, das Handelsdefizit durch Zölle zu verringern, die weltweite Nachfrage nach dem US-Dollar dämpfen und den Status des Greenback als Reservewährung untergraben könnten.

Die Staatsverschuldung hat kürzlich die Marke von 37 Billionen Dollar überschritten, und trotz Diskussionen über Ausgabenkürzungen und höhere Einnahmen des Bundes aus Zöllen verzeichnet die Bundesregierung weiterhin massive Defizite. Trotz einer Verdreifachung der Zolleinnahmen stieg das Haushaltsdefizit im Juli auf 294,14 Milliarden US-Dollar und lag damit um 19% über dem Vorjahreswert.

Die Chinesen haben bereits US-Anleihen abgestoßen. Der chinesische Bestand an US-Staatsanleihen befinden sich derzeit auf dem niedrigsten Stand seit 2009. Unterdessen hat das Land seine Goldreserven aggressiv aufgestockt. Die People's Bank of China meldete für das zweite Quartal 2025 einen Anstieg ihrer offiziellen Goldreserven um 6 Tonnen, wodurch sich ihre offiziellen Bestände auf 2.296 Tonnen beliefen. Das entspricht etwa 6,5% ihrer gesamten Reserven. Allerdings verfügt das Land wahrscheinlich über weitaus mehr Gold, als es angibt.

Wie der Analyst Jan Nieuwenhuijs berichtet, kauft die People's Bank of China heimlich große Mengen Gold außerhalb der Bücher. Nach den von dem renommierten Money-Metals-Forscher ausgewerteten Daten verfügt die chinesische Zentralbank derzeit über mehr als 5.000 Tonnen Währungsgold in Peking – mehr als doppelt so viel wie öffentlich zugegeben wurde.

Nieuwenhuijs schätzt, dass die chinesische Zentralbank im vergangenen Jahr heimlich 570 Tonnen Gold gekauft hat, was zu einem Anstieg des Goldanteils an den globalen internationalen Reserven um 4% geführt hat, dem größten Zuwachs seit vier Jahrzehnten.

China ist nicht das einzige Land, das sich Sorgen um die fiskalpolitische Entwicklung der Vereinigten Staaten macht. Die sinkende Nachfrage nach US-Staatsanleihen zeigte sich deutlich bei einer miserablen Auktion von 10-jährigen Staatsanleihen Anfang dieses Monats. Ausländische Investoren kauften nur 64,2% der Anleihen, gegenüber 88% im April.

Die Analysten der Bank of China stellten fest, dass der Anteil der US-Staatsanleihen, die von Nicht-Bank-Finanzinstituten und dem privaten Sektor gehalten werden, zunimmt. Sie sehen darin eine Quelle der Instabilität, da dies die Anleihen empfindlicher gegenüber "Veränderungen der Liquidität und der Risikoerwartungen" macht.

"Jeder plötzliche negative Schock könnte Kettenreaktionen über Märkte, Anlageklassen und sogar Länder hinweg auslösen und die Instabilität der Finanzmärkte verschärfen."

Es ist leicht, chinesische Analysten als antiamerikanisch und hoffnungslos voreingenommen abzutun. Das mag durchaus der Fall sein. Dennoch handeln chinesische Entscheidungsträger auf der Grundlage dieser Annahmen, und jede weitere Erosion des Staatsanleihemarktes wird die Schwierigkeiten der US-Regierung verschärfen, die versucht, mit wachsenden Schulden und steigenden Zinsen zurechtzukommen.

Einfach ausgedrückt: Die nachlassende Nachfrage nach US-Staatsanleihen stellt für eine Bundesregierung mit einem außer Kontrolle geratenen Kreditproblem ein erhebliches Problem dar. Die Anleiherenditen stiegen Ende letzten Jahres sprunghaft an, obwohl die Fed die Zinsen senkte. Während die Zentralbank die Zinsen um 100 Basispunkte senkte, stiegen die langfristigen Renditen für Staatsanleihen um über 100 Basispunkte.

Zu diesem Zeitpunkt stellte WolfStreet fest: "Auf dem Anleihemarkt wachsen die Bedenken hinsichtlich der explodierenden US-Verschuldung und der Flut neuer Staatsanleihen, die die Regierung verkaufen muss, um die ausufernden Defizite zu finanzieren. Die Käufer und Inhaber von Staatsanleihen sind weit verstreut, aber höhere Renditen könnten notwendig sein, um die Masse an neuen Käufern anzulocken, die benötigt wird, selbst wenn die Fed ihre Staatsanleihebestände durch QT abbaut."

Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass während mehrerer Phasen geopolitischer Instabilität Staatsanleihen verkauft wurden, was darauf hindeutet, dass US-Anleihen ihren Status als sicherer Hafen verlieren könnten. Eine geringere Nachfrage nach Schuldtiteln bedeutet höhere Kreditkosten für Onkel Sam. Und die Kreditkosten der Regierung steigen bereits exponentiell.

Onkel Sam zahlte im Haushaltsjahr 2024 insgesamt 1,13 Billionen Dollar an Zinsaufwendungen. Es war das erste Mal, dass die Zinsaufwendungen die Marke von 1 Billion Dollar überschritten haben. Prognosen zufolge werden die Zinsaufwendungen im Haushaltsjahr 2025 diesen Rekord brechen. Dies ist eindeutig eine unhaltbare Situation, die sich nur noch verschlimmern wird, wenn China und andere Länder den Staatsanleihen den Rücken kehren.


© Mike Maharrey



Der Artikel wurde am 23. August 2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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