Millionäre verlassen manches Heimatland
05.09.2025 | Vertrauliche Mitteilungen
Nach Schätzungen der britischen Unternehmensberatungsgesellschaft Henley & Partners – die u.a. auf Fragen der "Vermögensmigration" spezialisiert ist – dürften im Jahr 2025 unter dem Strich mehr als 16.000 "Dollar-Millionäre" Großbritannien verlassen als neu hinzukommen. Das Land hat daraus einen Vermögensabfluss von etwa 90 Mrd. Dollar zu befürchten. Erstmals werden in diesem Jahr auch die europäischen "Schwergewichte“ Frankreich (- 800 Millionäre), Spanien (- 500) und Deutschland (- 400) mit einem "Millionärs-Nettoabfluss" zu kämpfen haben, wenn auch verglichen mit Großbritannien noch auf ungleich niedrigerem Niveau.
Für den Chef von Henley & Partners, Jürgen Steffen, markiert das Jahr 2025 mit dieser Entwicklung, bei der erstmals seit einem Jahrzehnt wieder ein europäisches Land bei der Abwanderung von Millionären führend ist, "einen Wendepunkt". Denn im Gegensatz zu früheren Jahren werden die aktuellen Migrationsentscheidungen laut Steffen nicht mehr primär anhand von Steuerdaten etc. getroffen, sondern sie spiegeln die zunehmende Wahrnehmung wohlhabender Menschen wider, daß "anderswo größere Chancen, Freiheit und Stabilität" anzutreffen sind.
Einen besonderen Alarm schlagen die britischen Berater in Bezug auf Deutschland. Erstmals seit Beginn ihrer Aufzeichnung wird in diesem Jahr auch dort ein "Millionärs-Migrations-Minus" (s.o.) zu verzeichnen sein. Dies dürfte der Beginn einer neuen Entwicklung sein, glaubt man bei Henley & Partners:
"Die wirtschaftliche Entwicklung ist negativ, das Steuerregime unattraktiv, und bei einigen (deutschen, die Red.) Familien spielen Erwägungen wie die Schulbildung für den Nachwuchs oder auch die persönliche Sicherheit eine Rolle."
Erstaunlicherweise ist in Europa neben der hier führenden Schweiz auch Italien ein beliebtes Zuwanderungsland, während weltweit die Vereinigten Arabischen Emirate (+ 9800 Millionäre) und die USA (+ 7500) führend sind und bleiben.
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Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4661