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Robert Gottlieb: Gold ist nicht nur ein monetäres Metall, sondern eine Naturgewalt

02.10.2025  |  Redaktion
Der Anstieg des Goldpreises auf ein neues Allzeithoch von über 3.800 $ unterstreicht seinen beispiellosen Status als Bullenmarkt. Einige Experten prognostizieren weitere Gewinne, die möglicherweise 4.000 $ pro Unze erreichen könnten, so ein Bericht von Kitco News.

Robert Gottlieb, ein ehemaliger Edelmetallexperte bei JPMorgan und HSBC, sagt zwar kein genaues Kursziel voraus, geht aber davon aus, dass dieser Anstieg mindestens drei Jahre anhalten könnte. Antreiben dürfte ihn die anhaltende geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Politik, insbesondere unter Präsident Donald Trump, erklärt er.

Gottlieb argumentiert, dass sich die Rolle von Gold als ultimativer sicherer Hafen aufgrund der zunehmenden globalen Volatilität verändert hat. Dieser Trend begann im Jahr 2022, als die US-Regierung den Dollar gegenüber Russland als Waffe einsetzte. Seitdem habe er sich verstärkt, da die Nationen aufgrund der Deglobalisierung und wirtschaftlicher Unsicherheiten eine Diversifizierung weg vom Dollar vornehmen. In diesem Umfeld werde Gold als stabile Alternative angesehen, da es nicht an die Währung oder die Kreditwürdigkeit eines bestimmten Landes gebunden ist.

Zentralbanken, insbesondere in Schwellenländern, kaufen aktiv Gold, selbst zu Rekordpreisen. Dadurch hat Gold den Euro als zweitgrößten Vermögenswert in den Zentralbankreserven überholt. Gottlieb geht davon aus, dass die Zentralbanken auch zukünftig unabhängig vom Preis strategisch Gold kaufen werden, bis sie ihre Zielreserven erreicht haben. Er merkt außerdem an, dass derzeit zwar die Zentralbanken der Schwellenländer die aktivsten Käufer sind, es aber nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die Zentralbanken der Industrieländer nachziehen werden.

Insbesondere China spielt eine bedeutende Rolle auf dem globalen Goldmarkt. Seine Goldreserven machen derzeit 7% der gesamten Devisenreserven aus. Es wird spekuliert, dass China diesen Anteil auf 20% erhöhen könnte, um sich als globaler Gold-Hub zu positionieren. Zu diesem Zweck hat das Land mehrere Initiativen ins Leben gerufen, darunter einen Goldtresor in Hongkong und ein Projekt, das es seinen Versicherungsgesellschaften ermöglicht, in Gold zu investieren.

Trotz dieser Ambitionen warnt Gottlieb, dass die Kapitalkontrollen des Landes weiterhin ein Risiko darstellen, da die Regierung die Regeln jederzeit ändern könnte. Er glaubt dennoch, dass die Nachfrage der Zentralbanken nach Gold auch in den nächsten zehn Jahren anhalten wird, was mehr Privatanleger anziehen wird, die nach Diversifizierung und einer Absicherung gegen wirtschaftliche Instabilität suchen.


© Redaktion GoldSeiten.de



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