Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Money Metals: Inflation, Verschuldung und Gold

10.10.2025
In einer kürzlich erschienenen Folge des Money-Metals-Podcasts unterhielt sich Moderator Mike Maharrey mit dem spanischen Volkswirtschaftler Dr. Daniel Lacalle. Die beiden diskutierten über die Rolle der Federal Reserve bei der Ankurbelung der Inflation, die globale Staatsverschuldungsblase und die Auswirkungen auf Gold- und Silberinvestoren.



Wer ist Dr. Daniel Lacalle?

Daniel Lacalle gilt weithin als einer der renommiertesten Volkswirtschaftler Europas im Bereich der freien Marktwirtschaft. Er ist Chefökonom bei Tressis, einem Fondsmanager mit jahrzehntelanger Erfahrung auf den internationalen Kapitalmärkten, und Professor für Weltwirtschaft an der IE Business School in Madrid.

Lacalle ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Life in the Financial Markets“, „Freedom or Equality“ und „Escape from the Central Bank Trap“. Seine Artikel erscheinen regelmäßig in internationalen Medien wie CNBC, The Wall Street Journal und The Financial Times.

Dank seiner Erfahrung in den Bereichen Energiemärkte, Staatsverschuldung und Geldpolitik verfügt er über einen einzigartigen Blickwinkel auf die Kräfte, die die heutige Wirtschaft prägen. Lacalle, der für seinen Ansatz der Österreichischen Schule bekannt ist, hat immer wieder vor den Gefahren von Zentralbankinterventionen, übermäßigen Staatsausgaben und den langfristigen Folgen von Staatsschulden gewarnt.

Mit einem weltweiten Publikum, das seine Kommentare auf X, YouTube, LinkedIn und seiner Website verfolgt, ist er zu einer führenden Stimme in den Bereichen Geldpolitik, Inflation und Edelmetalle als sichere Anlagewerte geworden.

Die Rolle der Fed bei der Inflation

Lacalle argumentierte, dass die Inflationskrise von 2021 bis 2023 nicht das Ergebnis von Zöllen oder Unterbrechungen der Lieferketten war, wie viele politische Entscheidungsträger behaupteten. Vielmehr war sie das direkte Ergebnis der Monetarisierung außergewöhnlich hoher Staatsausgaben durch die Federal Reserve.

Er wies darauf hin, dass die Biden-Regierung die Ausgaben um zwei Billionen Dollar über die bereits beispiellosen COVID-Programme hinaus erhöht habe. Die Fed ermöglichte diesen Überschuss durch eine aggressive Ausweitung der Geldmenge. In Verbindung mit dem Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit während der Lockdowns führte dies zu einer Inflationswelle, die weiterhin anhält.

Obwohl die Fed die Inflation zunächst als vorübergehend abtat, machte sie später die globalen Lieferketten und den Krieg in der Ukraine dafür verantwortlich. Lacalle beharrte darauf, dass die Zentralbank selbst der Hauptschuldige sei.


Zinsmanipulation und Kreditverknappung

Die Diskussion wandte sich den Zinssätzen zu, wobei Lacalle betonte, dass die Federal Reserve diese überhaupt nicht manipulieren sollte. Er merkte an, dass es unvermeidlich zu Verzerrungen komme, wenn die Zinssätze nicht vom Markt, sondern durch politische Maßnahmen festgelegt würden.

Für kleine und mittlere Unternehmen ist es fast unmöglich, Kredite zu erhalten, nicht nur zu höheren Preisen, sondern überhaupt, da die Banken es vorziehen, Staatsanleihen zu horten. Bei einer Rendite von rund 4,10% für zehnjährige Staatsanleihen ist der Anreiz, Kredite an produktive Unternehmen zu vergeben, gleich null.

Die Folge ist eine Verdrängung des privaten Sektors und eine schwächere Schaffung von Arbeitsplätzen. Lacalle argumentierte, dass diese Folgen vermieden werden könnten, wenn die Zinssätze frei schwanken dürften.


Gold, Silber und die Politik der Zentralbanken

Für Anleger in Edelmetallen zeichnete Lacalle ein Bild von starken Rückenwindfaktoren für die Zukunft. Zentralbanken auf der ganzen Welt pumpen weiterhin Liquidität in den Markt, um die Staatsverschuldungsblase aufrechtzuerhalten, sei es in Japan, Großbritannien oder der Eurozone.

In diesem Umfeld, so Lacalle, sei Gold im Grunde genommen kostenloses Geld. Heute halten die Zentralbanken weniger als 17% ihrer Vermögenswerte in Gold. Wenn sie gezwungen wären, diesen Anteil zu verdoppeln, würde der Goldpreis unweigerlich steigen.

Silber, das eng mit Gold verbunden ist, würde ebenfalls steigen. Beide Metalle spiegeln seiner Meinung nach die anhaltende Zerstörung der Kaufkraft der Währungen wider.


Die versteckten Kosten der Staatsverschuldung

Lacalle erklärte, dass die Staatsverschuldung kein abstraktes Thema ist, das kaum Auswirkungen auf das tägliche Leben hat. Eine hohe Verschuldung führt direkt zu einem langsameren Produktivitätswachstum und geringeren Reallohnzuwächsen. Private Kreditnehmer werden verdrängt, da Banken lieber Kredite an Regierungen vergeben, während normale Bürger mit steigenden Immobilienpreisen zu kämpfen haben.

Gleichzeitig bleiben die Reallöhne zurück. Eine hohe Verschuldung bedeutet letztendlich höhere Steuern, höhere Inflation oder beides. Lacalle kam zu dem Schluss, dass sich die Menschen deshalb ärmer fühlen, auch wenn die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren auf Stabilität hindeuten.


Warum es kein weiteres „2008“ geben wird

Auf die Frage nach der Möglichkeit einer weiteren Krise wie 2008 oder 2011 argumentierte Lacalle, dass Regierungen und Zentralbanken solche Ereignisse nicht zulassen würden. Anstelle eines abrupten Zusammenbruchs beschrieb er eine langsame Implosion der Staatsschulden. Durch die Erhöhung der Ausgaben und die Aufrechterhaltung einer hohen Liquidität verhindern die politischen Entscheidungsträger ein Zusammenbrechen des Systems.

Der Preis dafür ist jedoch anhaltende Inflation und Stagnation. Anstelle eines plötzlichen Zusammenbruchs sieht sich die Welt mit einer allmählichen Erosion der Kaufkraft und des Lebensstandards konfrontiert. Lacalle verglich dies damit, Schmutz mit noch mehr Schmutz zu bedecken, eine Säuberung zu vermeiden und gleichzeitig Probleme eskalieren zu lassen.


Fehlinvestitionen und Verzerrungen

Lacalle warnte davor, dass manipulierte Zinssätze Fehlinvestitionen in großem Stil begünstigen. Das Kapital fließt unverhältnismäßig stark in überlaufene Sektoren wie Immobilien oder spekulative Technologien. Langfristige Projekte mit bescheidenen Renditen, wie beispielsweise Infrastrukturprojekte, werden vernachlässigt.

Ohne marktorientierte Zinssätze werden die Frühwarnzeichen für Blasen verschleiert. Mike Maharrey verglich Zinssätze mit Verkehrsschildern, die Investoren Orientierung bieten. Wenn diese Schilder entfernt werden, verlieren die Märkte die Orientierung.

Lacalle führte diese Analogie weiter aus. Er argumentierte, dass Zentralbanken nicht nur die Schilder entfernen, sondern sie durch irreführende Schilder ersetzen, die Investoren auf gefährliche Wege führen. Seiner Ansicht nach würden echte Marktzinsen Schwächen schnell aufdecken und verhindern, dass Blasen zu gefährlichen Ausmaßen anschwellen.


Fazit

Das Gespräch endete mit dem Hinweis, dass die durch die Zentralbanken und die Staatsverschuldungspolitik verursachten Verzerrungen bereits jetzt die Weltwirtschaft verändern. Für Besitzer von Gold und Silber untermauern diese Entwicklungen die Argumente für den Besitz von Sachwerten, die auch bei einer Währungsabwertung ihren Wert behalten.


© Money Metals



Der Artikel wurde am 7. Oktober 2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2025.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"