Systemischer Zusammenbruch: 5 Bögen & 7 Risse

Seit Jahrhunderten vergleichen Philosophen die großen Fragen (und Mysterien) des Lebens mit einem Kreis. Das heißt auch: Wer den Kreis wirklich verstehen will, muss auch dessen Bögen erkennen; und wer die Bögen wirklich verstehen will, muss den Kreis sehen. Diese "Verknüpfung aller Dinge“ wird von Gelehrten auch hochtrabend als Hermeneutik bezeichnet.

Wir brauchen jedoch keine hochtrabenden Sätze, um ein globales Finanzsystem bloßzustellen, das dabei ist, jegliche Glaubwürdigkeit, Alternativen und "Happyends" zu verlieren. Im Fall des "Kreises", der den immer klarer hervortretenden wirtschaftlichen Zusammenbruch bezeichnet, entwickeln wir alle ein immer besseres Gespür und Verständnis für die tragenden systemischen, mathematischen sowie historischen "Bögen" dieses sterbenden ökonomischen / finanziellen / sozialen Gesamtkomplexes.


Kreislauf der systemischen Implosion

Um dieses Thema ganz konkret (anstatt philosophisch) anzugehen, wollen wir nun die beweiskräftigen "Bögen" an die passenden Stellen setzen, damit alle von uns diesen Kreis der systemischen Implosion, der an unsere Türen klopft, objektiv wahrnehmen können.


BOGEN 1: Verschuldung

Seit Jahren beschreiben wir den tragischerweise schlichten, aber historisch bestätigten Ursprungsort aller Folgeeffekte, die eine systemische Implosion vorantreiben – und zwar: Verschuldung.

Sobald der Rubikon einer Staatsschuldenquote von 100% überschritten ist, schwächt sich das Wirtschaftswachstum um ein Drittel ab. Steigt diese Quote weiter, wird Wirtschaftswachstum mehr und mehr zu einem Fantasieprodukt.

Kurzum: Schon vor hunderten Jahren warnte David Hume davor, dass Schulden Nationen zerstören.

Die Verschuldung in den USA befindet sich auf einem historisch beispiellosen als auch untragbaren Niveau.

Falls Hume Recht hatte, steht Uncle Sam aktuell wie zukünftig vor schwerwiegenden Problemen. Noch beängstigender an der heutigen Zerstörungskraft der Verschuldung ist jedoch die Tatsache, dass dieses Problem nicht allein die USA betrifft, sondern die gesamte Welt.



Die globale Gesamtverschuldung liegt heute bei weit über 300 Billionen US-Dollar, während die globale Wirtschaftsleistung bei lediglich einem Drittel dieser kanzerösen Zahl liegt.

Kurzum: Die Verschuldung grassiert und hinterlässt eine Spur der Verwüstung (und der Beweise).


BOGEN 2: Ursachen (und Verbrecher) der Verschuldung

Wenn Verschuldung ein Verbrechen ist, dann sind unsere politischen Entscheidungsträger die Verbrecher.

Der rauchende Colt bzw. das entscheidende Beweisstück für den derzeit implodierenden Schuldenzyklus stammt vom 15. August 1971, als sich die Heimat der Weltreservewährung trotz konstitutionell verankerter Vorwarnung von ihrer goldenen Anstandsdame trennte.

Warum diese Abkoppelung vom werthaltigen Geld?

Die Antwort ist klar: Politiker aller Couleur (deren "Wille zur Macht" Nietzsche erröten ließe) bevorzugen den kurzfristigen Wählerzuspruch, die Macht und das Prestige, das mit unbegrenzter Finanzierungsbereitschaft einhergeht, welche aber nur dann möglich ist, wenn die Währung vom goldenen Ordnungshüter getrennt wird. Das war schon lange vor Trump so; die politischen Sünden sind sowohl rot als auch blau.



Kurzfristige Eigeninteressen statt langfristiger nationaler Interessen – das ist das philosophische (menschliche, allzu menschliche) Prinzip aller pathologisch unklugen Politiker…


BOGEN 3: Währungsentwertung

Befreit von ihrer Goldbindung kann eine Währung gedruckt oder per Mausklick und Kreditausweitung bis ins Unendliche und darüber hinaus erschaffen werden, um der Finanzierung ("Monetisierung") der Versprechen, Entscheidungen und Egos politischer Führungen zu dienen, welche wenig von Geschichte und fast nichts von Geld verstehen. Eine derartige Ausweitung von Kredit (und somit Währung) führt direkt zu Währungsentwertung, da die betreffenden Nationen ihre ständig wachsenden "Kneipenschulden" mittels kontinuierlich abwertender Währungen (gemessen in echtem Geld: Gold) weginflationieren.