Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Hochmut kommt vor dem Fall: Der kommende Untergang von Nvidia und die Auferstehung von Silberanlagen

14.10.2025  |  Andreas Lambrou
Die Kernthemen heute: Der S&P 500 ist im historischen Vergleich überbewertet. Die KI als "Story" verschärft das Risiko eines Rückgangs, wenn die Erwartungen nicht eintreffen. Nvidia könnte bald zum größten Verlierer werden, da ihnen der Erfolg zu Kopfe steigt. Während die Anleger seit Jahren auf Technologiekonzerne fixiert sind, findet die eigentliche industrielle Wertschöpfung in der physischen Basis der Digitalisierung statt – im Bergbau, in Energie, in der Versorgung mit Metallen.


Kupfer- und Bergbauaktien bieten asymmetrische Chancen:

Die aktuelle Investitionswelle in Rechenzentren, Halbleiterfertigung und Energienetze treibt die Nachfrage nach Kupfer und seltenen Erden weit stärker, als es die Anleger bisher einpreisen. Die KI-Industrie verbraucht enorme Mengen Strom – und damit Leitungskapazität. Damit entsteht ein paradoxes Bild: Die "digitale Revolution" ist auf eine analoge Infrastruktur angewiesen, deren Ausbau jahrelang vernachlässigt wurde.


Der Nasdaq 100 brach am Freitag plötzlich um mehr als 3% ein

Nicht mehr als ein kleiner “Dip”, möchte man meinen, doch aus meiner Sicht steckt viel mehr dahinter. Die Marktteilnehmer machten sich plötzlich vor lauter Angst in die Hose und liquidierten ihre Positionen. Kurzfristig werden diese Rückschläge meist gekauft, das ein selbsttrügerisches Bild von einem unverwüstlichen Markt malt, der seine kurzfristigen Verluste immer aufholt, immer bis nimmer...

Wer sich noch erinnern kann: In den Jahren 1999/2000 zeigte sich das Bild sehr ähnlich. Tatsächlich hatte der Nasdaq 100 damals 3-4 starke Rückgänge von >10% innerhalb weniger Tage, die er alle aufholte, bevor er dann im März 2000 -50% in wenigen Wochen einbrach.

Das Entscheidende: Nicht nur, dass der Nasdaq danach in der Spitze >80% verlor, verschwanden einige der größten Titel in der Bedeutungslosigkeit.

Am Wochenende las ich in den Memoiren eines längst vergessenen Hedgefondsmanagers, dass er sich niemals hätte vorstellen können, dass der liquideste Markt innerhalb so kurzer Zeit so stark einbrechen könnte und er deshalb mit seinen Aktien praktisch sein ganzes Vermögen verlor.


Was können Sie von Verlierern lernen?

In Wahrheit können Sie viel mehr von Verlierern lernen, als uns “glückliche Gewinner” vermitteln wollen, denn Verlierer führen uns das Risiko vor Augen, das eintritt, wenn nicht alles glatt läuft. Schließlich war der Fondsmanager einst der Beste seiner Klasse und hatte bis zu seinem Absturz eine weit überdurchschnittliche Rendite vorzuweisen, bevor der Schicksalsschlag eintrat.

Eine grundsätzlich falsche Orientierung, gebildet aus felsenfester Überzeugung, kann zum Totalverlust führen, wenn man nicht ausreichend diversifiziert ist.

Anstatt mittellos aufzugeben, kämpfte der Manager sich in den folgenden Jahren wieder nach oben. Sein eigentlicher Wert steckt aber in seinen zahlreichen Kolumnen, die er hinterließ, die ein Vermächtnis für die Nachwelt darstellen, das viel wertvoller ist, als seine “wohlbehüteten” Anlagestrategien, die er während seiner erfolgreichen Jahre anwendete, aber mit niemandem teilte. Obwohl ich gerade an einer Zusammenfassung für das Mentoring-Programm arbeite, möchte ich eine Stelle in seinem Buch besonders hervorheben, die dem Sprichwort folgt:


Hochmut kommt vor dem Fall.

Der Autor schmückte diese um die Jahrtausendwende mit Beispielen von Cisco Systems, dem damals erfolgreichsten Unternehmen an der Nasdaq, das stellvertretend für den globalen Netzwerkboom stand.

John Chambers, der Cisco-CEO in den frühen 2000ern, verwies darauif, wie sehr Cisco vom Netzboom profite und dass man 10.000 Millionäre unter den Mitarbeitern geschaffen habe.

Jensen Huang, CEO von Nvidia, hat dank des Erfolgs seines 4 Billionen Dollar schweren Halbleiterunternehmens ein Vermögen von 151 Milliarden Dollar angehäuft. Und der neuntreichste Mensch der Welt sagte im Juli etwas vergleichbares, dass er sein Team dank der beneidenswerten Vergütungspakete von Nvidia in den exklusiven Club der Milliardäre holt.

"Ich habe mehr Milliardäre in meinem Managementteam hervorgebracht als jeder andere CEO weltweit", sagte Huang kürzlich während einer Podiumsdiskussion, die von Risikokapitalgebern veranstaltet wurde, die den All-In-Podcast betreiben.

Am Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000 hielten sowohl Cisco, als auch Intel noch an ihren optimistischen Wachstumsprognosen fest.


Craig Barrett, CEO von Intel sagte im Frühjahr 2000:

"In diesem Jahr erwarten wir ein Umsatzwachstum von 50 Prozent oder mehr in unseren Geschäftsbereichen Netzwerke, Kommunikation und Mobilfunk."

Es ist praktisch unmöglich, dass Nvidia in den nächsten 10 Jahren so stark wächst, wie es Analysten erwarten, da es bei einer weiteren Verzehnfachung mehr wert wäre als die gesamte US-Volkswirtschaft derzeit. Allenfalls wäre das mit Hyperinflation möglich, aber dann wäre das kein reales Wachstum mehr.

Viel höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Nvidia den Markt für Grafikprozessoren und KI mit anderen Unternehmen aufteilen muss. Wenn ein ehemaliger Monopolist das Potenzial mit 2-3 weiteren Unternehmen teilen muss, dann bleibt in der Regel nur ein Bruchteil des Marktpotenzials übrig, da der gesamte Kuchen günstiger wird.


Andy Grove, Gründer von Intel, machte das bereits 1997 in seinem Buch bekannt:

"Geschäftlicher Erfolg birgt den Keim seiner eigenen Zerstörung. Je erfolgreicher Sie sind, desto mehr Menschen wollen einen Teil Ihres Geschäfts haben … bis nichts mehr übrig ist."

Im freien Telegram-Kanal habe ich am 6. Oktober einen Chart gezeigt, der den Kursverlauf von Intel in Gold bemisst und nach der Jahrtausendwende kollabierte. Mittlerweile notiert Intel auf einem Niveau vom Anfang der 1990er Jahre, vor dem größten Computer Boom aller Zeiten.

Open in new window

Zum Vergleich: 1980 existieren weltweit geschätzt 5 Millionen Computer, im Jahr 1992 waren es rund 100 Millionen, im Jahr 2000 schon 500 Millionen und heute sind es mehrere Milliarden PCs und Server in Rechenzentren sowie weitere mobile Endgeräte wie Smartphones.

Wie konnte es sein, dass eine Verzehnfachung des Marktes, keine Wertschöpfung mehr für Aktionäre bedeutete?


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2025.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"