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Silberversorgungskrise verschärft sich – Londoner Lagerbestände seit 2021 um 33% eingebrochen

15.10.2025  |  Redaktion
Auf den globalen Märkten herrscht derzeit eine historische Silberknappheit, die zu einem Preisanstieg auf über 50 $ pro Unze geführt hat, heißt es bei der Jerusalem Post. Dieses Niveau wurde bisher nur einmal in der Geschichte erreicht. Dieser Anstieg sei nicht nur ein spekulatives Ereignis, sondern vielmehr das Ergebnis mehrerer struktureller Faktoren, die auf eine erhebliche globale Silberknappheit hindeuten.

So lag die weltweite Nachfrage nach Silber in den letzten Jahren kontinuierlich bei über 1,16 Milliarden Unzen pro Jahr, was seit 2020 zu einem kumulierten Defizit von fast 800 Millionen Unzen geführt hat. Erschwerend kommt hinzu, dass etwa 70% des Silbers als Nebenprodukt von Basismetallen wie Kupfer und Zink abgebaut werden, wodurch sich die Produktionsflexibilität verringert.

Darüber hinaus sind die Lagerbestände in London, dem weltweit größten Silberlager, seit Mitte 2021 um 33% eingebrochen. Aktuell stehen nur noch etwa 200 Millionen Unzen für den Handel zur Verfügung, im Jahr 2019 waren es noch 850 Millionen, so der Bericht.

Da das Vertrauen in Fiat-Währungen sinkt und die Inflationserwartungen steigen, ist die Investitionsnachfrage nach Silber stark angestiegen. Dieser Trend wird durch einen dramatischen Anstieg der Silberimporte aus Indien noch verstärkt. Die Käufer wenden sich dabei von den Lieferanten in Hongkong ab, was die weltweite Verfügbarkeit weiter verknappt. Geopolitische Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich möglicher US-Zölle auf Silberimporte, verschärfen laut der Jerusalem Post die Volatilität eines ohnehin schon angespannten Marktes zusätzlich.

Am deutlichsten sei die Krise in London zu spüren: Händler greifen dort auf den Lufttransport von Silberbarren über den Atlantik zurück, um von hohen Aufschlägen zu profitieren – eine Praxis, die dem Bericht nach normalerweise mit Gold in Verbindung gebracht wird. Diese Kombination von Faktoren wird die Edelmetalllandschaft in den kommenden Jahren voraussichtlich nachhaltig verändern.


© Redaktion GoldSeiten.de



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