Richard Mills: Rohstoffe - Der letzte sichere Hafen (Teil 1/2)
20.10.2025
Gold ist seit Jahresbeginn um 51% gestiegen und erreichte am 8. Oktober einen Rekordwert von 4.059 USD je Unze. Silber schneidet mit einem Anstieg von 70% seit Jahresbeginn noch besser ab, Palladium ist um 59% gestiegen und Platin hat 76% zugelegt. Kupfer ist um 24% gestiegen und wird derzeit zu 4,86 Dollar je Pfund gehandelt. Es setzt seinen Anstieg von 2 Dollar je Pfund im Jahr 2016 fort und hat kürzlich einen Spitzenwert von 5,80 Dollar je Pfund erreicht. Die Rohstoffpreise hängen natürlich von Angebot und Nachfrage ab, aber die Zeitung „The Globe and Mail” weist darauf hin, dass mehrere Rohstoffe im Vergleich zum überhitzten US-Aktienmarkt unterbewertet sind.
Nehmen wir beispielsweise Kupfer, das inflationsbereinigt 30% unter seinem Höchststand von 2011 liegt, oder Öl und den Bloomberg Commodities Index (BCOM), die 70% unter ihren früheren Höchstständen von 2008 liegen.
Der S&P 500 hingegen erreicht weiterhin Allzeithochs und hat sich seit dem Höchststand vor der Finanzkrise im Jahr 2007 fast verdreifacht.

Quelle: Trading Economics
Kitco News veröffentlichte 2024 einen Chart, aus der hervorgeht, dass Aktien teuer und Rohstoffe günstig sind.

“In Zeiten des billigen Geldes erzielen risikoreiche Anlagen wie Aktien tendenziell eine überdurchschnittliche Performance, da Anleger auf Gewinne aus sind, aber in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen werden Rohstoffe für viele Anleger zum sicheren Hafen. Einem Analysten zufolge ist es jetzt an der Zeit, sich auf einen Rohstoff-Superzyklus vorzubereiten.
‘Die letzten beiden Male, dass wir solche Bewertungen für Rohstoffe gesehen haben, waren 1971 und 2000’, twitterte Michaël van de Poppe, Gründer von MN Consultancy. ‘Rohstoffe und Kryptowährungen sind extrem unterbewertet, und es ist wahrscheinlich, dass Rohstoffe in einen zehnjährigen Bullenmarkt eintreten werden.’
‘Ich erwarte von diesen beiden Anlageklassen ein großes Aufwärtspotenzial’, so Poppe.
Wie in der Abbildung oben zu sehen ist, werden Rohstoffe derzeit niedriger bewertet als im Vorfeld der Dotcom-Blase von 2000 und der Finanzkrise von 2008. Wenn man aus der Geschichte lernen kann, könnten sie bald schnell aufholen, da Anleger aus dem überhitzten Aktienmarkt aussteigen.”
Unterdessen scheuen Anleger aufgrund der Inflation Anleihen. Die Inflationsgefahr veranlasst sie dazu, höhere Renditen zu verlangen, insbesondere bei langfristigen Anleihen. Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen liegt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bei 4,05%, während sie für 30-jährige Anleihen bei 4,64% liegt.

Quelle: Trading Economics

Quelle: Trading Economics