Hamad Hussain: Goldblase könnte sich zu "Mini-Bust" entwickeln
29.10.2025 | Redaktion
Während Aktien neue Rekordhöhen erreichten, ist der Goldpreis weiter gefallen, was laut Fortune Fragen über die Nachhaltigkeit der jüngsten massiven Rally des Goldes aufwirft. Nach einem Anstieg von mehr als 60% zu Beginn dieses Jahres sind die Goldpreise nun um 9% gegenüber ihrem Höchststand zu Beginn dieses Monats gefallen und liegen bei rund 4.000 $ pro Unze.Einige Analysten führen den Anstieg der Nachfrage auf eine Abkehr von auf Dollar lautenden Vermögenswerten oder auf Ängste vor Inflation und Staatsverschuldung zurück. Dieses Phänomen ist als "Degradation Trade" bekannt. Hamad Hussain, Ökonom bei Capital Economics, bot jedoch eine einfachere Erklärung an: Seiner Meinung nach handelt es sich bei dem Anstieg um eine Marktblase, die sich ihrem Ende nähert.
Er revidierte seine Prognose und sagte voraus, dass der Goldpreis bis 2026 auf 3.500 $ pro Unze fallen könnte. Hussain merkte außerdem an, dass der Anstieg wahrscheinlich durch eine "FOMO"-Mentalität (Fear of Missing Out) getrieben wurde.
Trotz dieser pessimistischen Prognose räumte Hussain ein, dass langfristige Nachfragetrends – wie Goldkäufe der Zentralbanken und das anhaltende Interesse Chinas an Gold als sicherer Hafen – die Preise im Laufe der Zeit relativ hoch halten dürften. John Higgins, ebenfalls von Capital Economics, äußerte jedoch Zweifel an diesen Faktoren.
Er wies darauf hin, dass der Anteil von Gold an den globalen Reserven möglicherweise nicht wieder auf frühere Höchststände zurückkehren werde. Zudem könnte Chinas boomender Aktienmarkt die Nachfrage nach Gold verringern.
Diese Prognose steht im Gegensatz zu optimistischeren Einschätzungen wie der von Marktveteran Ed Yardeni. Dieser geht unter Berufung auf die Rolle von Gold als Absicherung gegen Inflation und geopolitische Risiken davon aus, dass Gold bis 2026 einen Wert von 5.000 $ und bis zum Ende des Jahrzehnts möglicherweise sogar 10.000 $ erreichen wird.
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