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Der Kampf um die Seltenen Erden: Der Westen schlägt zurück

02.11.2025  |  Frank Holmes
Als ich vor zwei Wochen schrieb, dass Chinas Belt and Road Initiative (BRI) zu einem Trojanischen Pferd geworden sei, meinte ich das im übertragenen Sinne. Aber Pekings jüngster Schritt, die Kontrolle über Seltene Erden (REEs) zu verschärfen, lässt diese Metapher fast wörtlich erscheinen.

Die 17 REEs – mit obskuren Namen wie Neodym, Dysprosium, Samarium und Terbium – sind die Sehnen der modernen Welt. Sie finden sich im Motor Ihres Elektrofahrzeugs (EV), in den Leitsystemen eines F-35-Kampfflugzeugs, in den Linsen Ihres iPhones und sogar im MRT-Gerät des Krankenhauses, das Ihr Herz scannt. Ohne sie würde die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts einfach nicht funktionieren.

Seit Jahrzehnten verfolgt China eine langfristige Strategie. Seit den 1990er Jahren investierte das Land Kapital in den Abbau und die Veredelung von Seltenen Erden, während westliche Nationen, abgelenkt durch Umweltbedenken und kurzfristigen Kostendruck, sich davon abwandten.

Das Ergebnis? Laut Goldman Sachs kontrolliert China heute rund 70% des weltweiten Abbaus, 92% der Veredelung und erstaunliche 98% der Magnetproduktion.

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Drei staatliche Unternehmen dominieren diesen Bereich. Die China Northern Rare Earth Group mit Sitz in Baotou, Innere Mongolei, ist für rund 70% der jährlichen Produktion Chinas verantwortlich. Ihr Pendant, die China Rare Earth Group, entstand 2021 durch den Zusammenschluss mehrerer staatlicher Konglomerate, um die Produktion von schweren Seltenen Erden zu konsolidieren und die Preisgestaltungsmacht Pekings zu stärken. Zusammen mit Xiamen Tungsten Co., das 1% der Bergbauproduktion des Landes ausmacht, machen diese Unternehmen China zum OPEC der strategischen Metalle.


Wirtschaftspolitik

Peking hat bereits in der Vergangenheit den Export von Seltenen Erden eingeschränkt, doch diesen Monat hat es das umfassendste Verbot seiner Geschichte erlassen. Ab dem 1. Dezember muss jedes Unternehmen, das Waren exportieren möchte, deren Wert zu mehr als 0,1% aus chinesischen Seltenen Erden besteht, eine staatliche Lizenz beantragen.

Noch folgenschwerer ist, dass nun alle Produkte, die chinesische Seltenerdtechnologie verwenden – seien es Abbaumethoden, Raffinerieanlagen oder Magnetherstellung – denselben Beschränkungen unterliegen. Die neuen Vorschriften blockieren auch effektiv jede Lieferkette, die mit ausländischen Rüstungsunternehmen verbunden ist. Mit anderen Worten: Peking kann nun den Fluss von Materialien, die in die modernsten Waffensysteme Amerikas einfließen, mit einem Veto blockieren.

Man denke nur an die F-35, für deren Bau über 900 Pfund Seltene Erden benötigt werden. Das bedeutet, dass Amerikas Flaggschiff-Flugzeug zum Teil auf Materialien angewiesen ist, die nun von Washingtons Hauptkonkurrenten kontrolliert werden.

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Durch eine Verschärfung seiner Kontrolle kann China strategische Industrien unter Druck setzen, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Es handelt sich um dieselbe Strategie, die China bereits 2010 anwandte, als es nach einem Seestreit die Exporte von Seltenen Erden nach Japan einstellte.



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