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Gold über 4.000 $, Silber über 49 $ – trotz hawkisher Fed

31.10.2025  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis setzte seine Korrektur in dieser Woche fort und fiel am Dienstag auf ein Dreiwochentief von 3.886 $. Neben Gewinnmitnahmen nach der historischen Rallye in diesem Jahr belastete vor allem der wiederaufgekommene Optimismus über ein mögliches Handelsabkommen zwischen den USA und China den Gold- und Silbermarkt.

Viele Anleger lösten in diesem Umfeld ihre Positionen in sicheren Häfen auf und wechselten in risikoreichere Anlagen. Silber fiel am Dienstag auf ein Tief bei 45,64 $, konnte sich zum Wochenschluss hon jedoch wieder auf über 49$ erholen, was zeigt, dass Investoren den Rücksetzer sofort für Käufe nutzten und das Sentiment unverändert bullisch ist.

Die jüngste Schwäche des Goldpreises spiegelt jedoch eine Abkehr der Investoren von defensiven Strategien wider, da geopolitische Risiken derzeit als weniger bedrohlich wahrgenommen werden. Auch der zuletzt stärkere US-Dollar, sowie die Sitzung der US-Notenbank am Mittwochabend belasteten den Goldpreis zusätzlich. Der noch immer extrem überverkaufte US-Dollar steht womöglich am Anfang einer mittelfristigen Trendwende, was den Goldpreis in den nächsten Monaten tendenziell belasten könnte.

Die Federal Reserve hatte am Mittwochabend die Zinsen den Markterwartungen entsprechend um 25 Basispunkte gesenkt. US-Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich in seiner anschließenden Pressekonferenz jedoch unerwartet hawkish und sagte, eine weitere Zinssenkung im Dezember sei "keineswegs ausgemachte Sache, ganz im Gegenteil". Dies drückte den Goldpreis erneut auf 3.919 $, bevor Schnäppchenjäger am Donnerstag die Gelegenheit nutzten und die Notierung wieder über die Marke von 4.000 $ trieben, in der Hoffnung die Rallye wird sich in Bälde fortsetzen.

Jedoch handelt der Goldpreis mittlerweile unterhalb seines Aufwärtstrends, womit die Zeichen noch immer auf Korrektur oder Konsolidierung stehen. Charttechnisch keilt sich der Goldpreis aktuell ein und sollte diese potenzielle Fortsetzungsformation bärisch aufgelöst werden, dürfte sich die Korrektur bereits in der kommenden Woche fortsetzen.

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Der Goldpreis hat seinen steilen Aufwärtstrend gebrochen – eine Fortsetzung der Korrektur in den nächsten Wochen wäre durchaus möglich


Für zusätzliche Bewegung am Goldmarkt sorgte Präsident Trump in dieser Woche, der ankündigte die US-Zölle auf chinesische Waren von 57% auf 47% zu senken, als Teil eines umfassenderen Rahmens zur Entspannung der Handelsbeziehungen. Dazu soll China den Import von US-Sojabohnen und Seltenen Erden wieder aufnehmen. Die Details des Abkommens zeigen jedoch, dass es sich um ein weitgehend inhaltsleeres Papier handelt, weshalb der kurzzeitige Optimismus an den Märkten, der die Handelskonflikte bereits als beendet sah, entsprechend rasch wieder verflog, was den Goldpreis zum Wochenschluss stützte.


World Gold Council: Goldnachfrage steigt auf Quartalsrekord von 1.313 Tonnen

Das World Gold Council (WGC) veröffentlichte seine neuen Statistiken zur weltweiten Nachfrage nach Gold in dieser Woche. Demnach stieg die Gesamtnachfrage nach Gold, einschließlich OTC-Geschäften, im Jahresvergleich um 3% auf 1.313 Tonnen und erreichte damit den höchsten Quartalswert in der Aufzeichnungshistorie des WGC. Die Investitionsnachfrage war dabei der klare Preistreiber im dritten Quartal

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Weltweite Goldnachfrage bis Q3 2025


Die Investoren und Anleger waren die stärksten Käufer in den letzten drei Quartalen mit starken weltweiten ETF-Käufen von 222 Tonnen (26 Mrd. US-Dollar) im dritten Quartal. Die Zuflüsse in goldgedeckte ETFs erreichten 26 Milliarden US-Dollar, angeführt von in Nordamerika notierten Fonds. Gleichzeitig lag die Nachfrage nach Barren und Münzen mit 316 Tonnen das vierte Mal in Folge über 300 Tonnen.

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In 2025 nahm die ETF-Nachfrage zum Ende der Rallye deutlich zu



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