Marktkommentar November 2025
12:41 Uhr | Mack & Weise
Während die Märkte im November vor allem damit beschäftig waren die nach dem US-Government Shutdown wieder vermehrt einlaufenden US-Konjunkturdaten zu verarbeiten bzw. daraus ihre Zinssenkungshoffnungen für die im Dezember anstehende FED-Sitzung zu gewichten, setzte der Goldpreis seine Konsolidierung auf hohem Niveau fort und schloss den Monat mit einem Gewinn von 4,4% ab. 

Mehr als nur bemerkenswert war im November die Entwicklung des Silberpreises, der seine in den Jahren 1980 und 2011 gesehenen historischen Höchststände von 50 USD deutlich überwinden und mit 56,41 USD ein neues Allzeithoch markieren konnte. Wir können uns vorstellen, dass das an den Märkten und in den Medien über die Jahre im Schatten des Goldes stehende Währungs- und Industriemetall jetzt vor einer Phase der Neubewertung steht, in der die historische Bewertungsrelation von 1/15 des Goldpreises – also deutlich über 200 USD/Unze – durchaus erreicht werden könnte.
Diese Relation gab es beispielsweise im Bi-Metall-Währungsstandard des 19. Jahrhunderts und wird daraus abgeleitet, dass Silber in der Erdkruste etwa 15-mal häufiger vorkommt als Gold. Im Gegensatz zum Gold ist die jemals geförderte Menge an Silber (lt. Schätzung etwa 1,74 Mio. Tonnen mit einem resultierenden Marktwert von etwa 3,2 Billionen USD) allerdings zu einem erheblichen Teil industriell verbraucht worden, so dass der Silbermarkt mit einer jährlichen Fördermenge im Gegenwert von aktuell lediglich 47 Mrd. USD als extrem eng eingeschätzt werden muss.
Darüber hinaus befindet sich der Markt vor dem Hintergrund der mit der Elektrifizierung deutlich gestiegenen Nachfrage ohnehin schon seit einigen Jahren in einem Angebotsdefizit, wobei sich die Lagerbestände an den weltweiten Silberbörsen per Ende 2024 nur auf rund 35.000 Tonnen (Marktwert ca. 70 Mrd. USD) beliefen; das entspricht einem Wert, der nur ca. 1,7% der Marktkapitalisierung der Nvidia-Aktie ausmacht oder der Neuverschuldung der USA innerhalb von 15 Tagen.
Angesichts dieser Relationen kann man sich also auch extreme Preissprünge vorstellen, so wie etwa 1979/80, als die Nachfrage der Investoren im Zuge der Gebrüder-Hunt-Spekulation dazu führte, dass sich der Silberpreis in kurzer Zeit fast verzehnfachte.
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