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Gold – Verschnaufpause nähert sich ihrem Ende

14:45 Uhr  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Ende August 2025 brach der Goldpreis, wie erwartet, aus seiner viermonatigen Konsolidierungsphase nach oben aus. Daraufhin stiegen die Goldnotierungen zwei Monate lang nahezu ununterbrochen an. Zum Abschluss dieser fulminanten Rally erreichte der Goldpreis schließlich am 21.Oktober mit 4.380 USD ein neues Allzeithoch, welches bis heute Bestand hat.

An der Marke von 4.380 USD formierte sich jedoch ein Doppeltop, woraufhin innerhalb von nur fünf Handelstagen ein scharfer Rücksetzer auf 3.886 USD folgte. Von diesem Gegenschlag der Bären erholte sich der Goldmarkt zunächst nur langsam. Erst ab Mitte November gelang eine vorübergehende Erholung bis auf rund 4.245 USD, auf die aber schnell der nächste scharfe Abverkauf bis auf 4.004 USD folgte.

Erneut benötigten die Goldbullen einige Tage, um sich zu sammeln, bevor es in der letzten Novemberwoche wieder nach oben ging. Dabei gelang der Ausbruch aus dem Konsolidierungsdreieck der vorangegangenen fünf Wochen. Trotz dieser an sich positiven Entwicklung rennen die Bullen bislang jedoch erfolglos gegen die nächste Widerstandszone zwischen ca. 4.240 USD und 4.265 USD an. Unter teilweise wilden Schwankungen geht es seit nunmehr fast zwei Handelswochen um die Marke von 4.200 USD hin und her.

Die psychologisch wichtige Marke von 4.000 USD scheint dabei jedoch ungefährdet und dient „im worst case“ als neues Fundament. Insgesamt ist die gesunde Konsolidierung auf hohem Niveau noch nicht endgültig ausgestanden. Es scheint jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis der nächste Rally-Schub nach oben am Goldmarkt kommt.


Silber übernimmt die Führung

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Silber in US-Dollar, Wochenchart vom 10. Dezember 2025. Quelle: Tradingview


Während der Goldpreis mit klar bullischem Unterton konsolidiert, hat der Silberpreis mit seinem historischen Ausbruch über die 45-jährige Widerstandsmarke bei 50 USD spektakulär zugelegt und im Edelmetallsektor klar die Führung übernommen. Angetrieben durch akute Engpässe im physischen Markt und wachsende Lieferanforderungen an den großen Edelmetall-Börsen in New York, London und Shanghai konnte der Silberpreis in kürzester Zeit bis auf ein neues Allzeithoch bei 61.62 USD vorpreschen. Fast täglich werden neue Allzeithochs erreicht und eine Unze Silber kostet erstmals mehr als ein Barrel Öl!

Zuletzt spitzte sich die Angebotskrise am Derivatemarkt für Silber weiter zu. Auslöser war unter anderem ein außergewöhnlich großer Lieferauftrag über 7.330 Kontrakte – das entspricht rund 1.134 Tonnen Silber im Wert von über 2 Mrd. USD. Der bislang heftigste "Silver Squeeze", verschärft durch den Ausfall der CME-Datenbank, führte zu einer deutlichen Ausweitung der Backwardation zwischen dem London-Spot- und dem Comex-Futures-Preis.

Diese Entwicklungen, die frühere Rekorde beim Handelsvolumen übertreffen und in einer Phase knapper globaler Liquidität auftreten, deuten auf strukturelle Spannungen im Papier-Silbermarkt hin. Gerüchte über umfangreiche Lieferungen nach Shanghai trugen zusätzlich zur erhöhten Volatilität bei.

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Vergleich Marktkapitalisierung: Silberminenindustrie gegen Tesla, Nvidia, Öl-Industrie. Quelle: Katusa Research


Das neue Fundament am Silbermarkt dürfte ab jetzt die historische Marke von 50 USD sein. Silberpreise unter dieser runden Marke sind ohne dramatische Verwerfungen an den Finanzmärkten derzeit nur noch schwer vorstellbar. Betrachtet man zudem die minimale Marktkapitalisierung der gesamten Silberminen-Industrie, wird klar wieviel Potential beim Silberpreis und den Silberminen dank dem historischen Ausbruch aktiviert wurde.


2. Chartanalyse Gold in US-Dollar

a. Wochenchart: Mehrwöchige Konsolidierung vor dem Abschluss?

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Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 10. Dezember 2025. Quelle: Tradingview



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