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Silber - auf die Spitze getrieben!

23.08.2008  |  David Morgan
Ein von mir geschriebener Artikel wurde in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Futures abgedruckt, sein Titel lautete "Metall-Fieber". Ich hatte den Artikel fertiggestellt und nach anschließender Durchsicht wurde ich vom Herausgeber gebeten, einige Anmerkungen zu den Abläufen im Handelsgeschäft hinzuzufügen. Wenn ich schon einen Artikel für das Futures schreibe, dann kann man natürlich davon ausgehen, dass das Handelsgeschäft im Kontext des Artikels nicht unerwähnt bleiben wird. Bevor wir zu einem Ausschnitt des Artikels kommen, möchte ich betonen, dass Geschäfte mit Futures nicht jedermans Sache sind; die meisten verlieren Geld in den Futures-Märkten. Jeder, der in den letzten Wochen eine gehebelte Long-Position für Silber oder Gold besaß, hat entweder ein Menge Kapital auf seinem Konto verloren oder erhielt die sprichwörtliche Nachschussforderung - den "margin call".

Händler mögen den Hebel, der sich ihnen durch Futures oder Optionen bietet; dennoch möchte ich Sie darauf hinweisen, dass sich Ihnen eine andere Möglichkeit bietet, mit einem rohstoffähnlichen Hebel zu investieren und das ohne zu großes Risiko. Minengesellschaften sind nämlich den Optionen ähnlich und sie haben eine unbegrenzte Laufzeit. Was würden Sie von einer sehr günstigen Silber-Option halten, die nie ausläuft? Im Grunde genommen können Sie dies erreichen, wenn Sie die korrekten Minengesellschaften auswählen. Ja, die Preise gehen hoch und runter, aber wenn Sie voll bezahlt haben, dann können Sie Ihre Position halten, auch ohne mit einem Margin Call konfrontiert zu werden.


Handelstechniken für Silber (Auszug aus der Zeitschrift Futures)

Wenn Sie Tipps fürs Day Trading suchen oder aber nach wöchentlichen Swings, dann sind Sie hier falsch - tut mir leid! Als Händler muss man sich selbst und seine Möglichkeiten kennen. Die Technik, die mir hinsichtlich meiner Persönlichkeit und meiner Fähigkeiten am besten liegt, besteht im Mitnehmen großer zwischenzeitlicher Schwünge. Am besten erreicht man dies durch die Analyse des Commitment of Traders Report (COT) sowie genauer Beobachtung dessen, was ich Hoch- und Tief-Spitzen (spike high/ low) nenne. Silber hat, mehr als alle anderen Rohstoffe, die Angewohnheit, für ungefähr 3 Handelstage parabolisch nach oben zu gehen, bevor das zwischenzeitliche Hoch erreicht ist. Wenn die parabolische Bewegung mit einem COT-Report zusammenfällt, an dem man ein großes Open Interest ablesen kann, dann machen Sie sich bereit! Die Commercial-Interests sind im Silbermarkt heftig short und die Chancen stehen sehr günstig, dass wir es mit einem Hoch-"Spitze" zu tun haben.

Nachteilig ist diese Methode (jede Methode hat einen Nachteil) in zweierlei Hinsicht. Erstens ist die Anzahl der Handelsaktionen pro Jahr sehr gering - extreme Geduld ist also gefragt. Wenn Sie mit der Langweile fertig werden, dann wird Ihnen der zweite Nachteil wiederum Geduld abverlangen; Sie müssen warten, bis die Spitze ihr Tief ausgebildet hat, bevor sie wieder auf die Long-Seite wechseln. Der Vorteil ist, dass Sie die großen Bewegungen mitnehmen werden, und das ist es ja, worum es bei Futures im Grunde nur geht - zumindest sehe ich das so.

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Chart wurde mit freundlicher Unterstützung von StockCharts.com bereitgestellt


Wenn Sie sich den oben abgebildeten Chart genau anschauen, werden Sie bemerken, ich "schätzte", dass eine Spitze fällig sei, denn ich hatte den Artikel im Februar einreichen müssen - zwei Monate vor Veröffentlichungsdatum. Silber erreichte seine Spitze, wie angedacht - nur ein wenig später und in der Nähe des 21er-Niveaus für den laufenden Kontrakt. Beachten Sie also bitte auch, dass die Tief-"Spitze" von August 2007 in der Nähe des 11 $-Niveaus lag. Und gerade jetzt, da ich den Artikel für diese Woche verfasse, liegt Silber im 13er-Bereich und ist, ganz ehrlich gesagt, überfällig.


Der Dollar und die Metalle

Investoren kümmern sich um Profite, aber auch - und das ist noch wichtiger - um Sicherheit. Beim Investieren geht es in den meisten Fällen nur darum, seinen Lebensstil bis zu den eigenen "goldenen" Jahren zu verbessern oder zu halten. Aber wie steht es mit einer noch fundamentaleren Sache als Ersparnisse anzulegen und für die Zukunft zu investieren? Wie steht es mit der eigentlichen Kernfrage, der Frage nach dem Geld an sich? Die meisten Edelmetall-Investoren haben ein weitaus besseres Verständnis von der Natur des Geldes als Durchschnittsinvestoren. Lassen Sie die folgende Aussage einen Moment auf sich wirken.

"Wir sind voll und ganz abhängig von den Geschäftsbanken. Irgendjemand muss schließlich die sich in Umlauf befindlichen Dollars leihen, als Bargeld oder Kredit. Wenn die Banken ein umfangreiches Angebot an synthetischem Geld schaffen, so prosperieren wir; wenn nicht, gehen wir ein. Wir haben absolut kein permanentes Geldsystem. Wenn man die Gesamtzusammenhänge versteht, dann muss die tragische Absurdität unserer hoffnungslosen Situation fast unglaublich wirken - aber sagen wir es ganz deutlich. Es ist das wichtigste Thema, das von einer intelligenten Person erforscht und durchdacht werden kann. Es ist derart wichtig - unsere jetzige Zivilisation könnte untergehen, sollte dies nicht weitgehend verstanden und die Mängel bald behoben werden."

Robert H. Hemphill, Credit Manager, Notenbank (FED) von Atlanta


Auch wenn diese Aussage barsch scheint, sie ist zutreffend. Tatsächlich liegt das Hauptproblem des modernen Geldes darin, dass es nicht mehr als Mittel der Wertaufbewahrung dient. Seit der Gründung des Notenbanksystems hat der heutige "Dollar" einen Wert von weniger als vier Cents erreicht. Die einzigen Anlagen, die Geld sind und auch nicht während einer Kreditkrise Pleite gehen können, sind Silber und Gold.

Viele Finanzautoren erklären, dass Silber einfach nur ein Rohstoff sei und es ihm somit an monetärer Nachfrage und auch an Investitionsnachfrage fehle. Diese Menschen möchte ich daran erinnern, dass die Wörter für Silber und Geld in 51 Ländern identisch sind. Nur weil Amerikaner und Kanadier nicht denken, dass Silber kein Geld ist, heißt das noch nicht, dass der Rest der Welt ebenso denkt.

Abschließend ist zu sagen, dass alle Fiat-Währungen am Ende im Papierkorb landen. In der Geschichte des Geldes haben Menschen immer wieder nach Alternativen für Währungen gesucht, um ihre Ersparnisse zu sichern. Dazu kommt es immer dann, wenn mehr und mehr Menschen bereit sind, der Wirklichkeit eines auf Kredit basierenden Geldsystems in die Augen zu blicken. Wenn genügend Menschen die Augen öffnen, dann wird Silber nicht länger eine schlummernde Chance sein, sondern eine der strahlendsten (und klügsten) Investitionen, die man überhaupt machen konnte.

Es ist mir eine Ehre,


© David Morgan
www.silver-investor.com



Der Morgan Report in deutscher Sprache kann unter www.morgan-report.de abonniert werden.



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